Wir haben in unserer aktuellen Übersicht zu Aktienfonds für die Region Asien ex Japan einiges zusammengetragen (lesen Sie hier weiter). Per Saldo konnten diese Fonds in den vergangenen drei Jahren ihre Benchmark MSCI AC Asia ex Japan übertreffen – ein seltener Umstand, der allerdings mit einem überdurchschnittlich hohen Risiko erreicht wurde.
Wir blicken nun auf drei Fonds, die über ein positives Morningstar Analyst Rating verfügen. Zur Erinnerung: Während wir unser quantitatives Morningstar Sterne-Rating als sehr gutes Analyse-Tool sehen, wenn es um die Sortierung und Analyse der Kennzahlen einer großen Anzahl von Fonds geht, ist für die Fondsauswahl das qualitative, unter anderem Interview-basierte Morningstar Analyst Rating besser geeignet, da es den Anspruch hat, auch die Outperformer der Zukunft zu identifizieren.
Wir präsentieren Ihnen eine Auswahl von drei Fonds, die jüngst qualitativ analysiert wurden und die Morningstar Ratings „Bronze“ bzw. „Silver“ tragen.
Investec GSF Asian Equity A
Mit „Silver“ ist der Investec GSF Asian Equity A bewertet. (LU0345775950). Er wird seit 2005 von Greg Kuhnert verantwortet, der zum 20-köpfigen globalen Aktienteam von Investec gehört. Zum Einsatz kommt ein proprietäres Vierfaktormodell, das die Bewertung eines Unternehmens, seine Strategie (bzw. Qualität), das Gewinn- und das Kursmomentum analysiert. Diese Faktoren werden als maßgeblich für die künftige Aktien-Performance gesehen. Ausgeschlossen sind Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 500 Millionen US-Dollar. Allerdings wird diese quantitative Vorauswahl von der qualitativen Analyse des Fondsmanagers ergänzt, die sicherstellen soll, das das ökonomische Exposure des Fonds nicht durch Momentum-Faktoren zu stark geprägt wird.
Aktuell stellen Technologie-Aktien das größte Übergewicht dar. Vor allem chinesische Smartphone-Hersteller stehen hier im Fokus. Auch Komponenten- und Halbleiterhersteller aus Taiwan sind übergewichtet, wie auch indische IT-Dienstleister. Finanztitel haben im Zuge des vergangenen Jahres ebenfalls ein höheres Gewicht erhalten. Reduziert wurden allerdings Konsumtitel, die der Fondsmanager für überbewertet hält und deren Gewinnmomentum nachlässt. In den vergangenen zehn Jahren lag der Investec-Fonds konstant im ersten oder zweiten Quartil der Vergleichsgruppe. Die substanzielle Outperformance gegenüber Index und Kategoriedurchschnitt wurde nicht mit einem überhöhten Risiko erkauft.
Fidelity South East Asian Fund
Der Fidelity South East Asia Fund (LU0048597586) trägt das Morningstar Analyst Rating “Bronze”. Unsere Analysten trauen ihm eine überdurchschnittliche Performance zu, auch der Fonds jüngst von „Silver“ abgestuft wurde. Dies reflektiert unsere Vorsicht, wenn ein Managerwechsel stattfindet. Allerdings handelt es sich bei Dhananjay Phadnis, der die Verantwortung für diesen Fonds Anfang März übernommen hat, um einen sehr profilierten Manager. Der Nachfolger von Allan Liu, der seit 1990 Asien-Aktienmandate bei Fidelity gemanagt hat, hat das Zeug, sich zu einem Fondsmanager der Extraklasse zu entwickeln. Unter Phadnis´ Ägide erhielt der Fidelity Indonesia das Rating „Silver“.
Wie bei den Aktienfonds von Fidelity üblich setzt der Fondsmanager auf einen Einzeltitelprozess, wobei er allzu große Abweichungen auf Länder- und Sektorebene vermeidet. Phadnis setzt auf multiple Auswahlkritierien wie die Liquidität einer Aktie, die Qualität von Geschäftsmodellen und die des Managements sowie die Bewertung. Das Portfolio enthält typischerweise 60-90 Titel; es wird relativ wenig umgeschichtet. In diesem Jahr liegt der Fonds im dritten Quartil, nachdem er im Jahr 2014 sogar ins vierte abgerutscht war. Aktuell sind Aktien aus China übergewichtet, Unternehmen aus Korea und Taiwan dagegen untergewichtet.
JO Hambro Asia ex Japan Fund
Ebenfalls mit „Bronze“ ist der JO Hambro Asia ex Japan Fund (IE00B431KK76) bewertet. Es handelt sich um einen Fonds, der sehr stark vom Vergleichsindex abweichen kann. Er wird von Samir Mehta verantwortet, der zehn Jahre beim Asset Manager Lloyd George Asien-Portfolios verantwortete. Der Großteil des Portfolios wird in Unternehmen investiert, deren Gewinn nachhaltig wächst. Das hatte in der Vergangenheit einen Fokus auf Telekom-, Gaming-, IT-, Gesundheits- und Konsumtitel zur Folge. 20% des Portfolios können in Cash geparkt werden oder aber in zyklische Werte investiert werden, was Mehta Flexibilität verschafft. Dieser benchmarkagnostische Fonds kommt mit 40 bis 55 Einzeltitel recht konzentriert daher.
Auch wenn die Performance in diesem Jahr eher holprig verläuft und sich der Fonds im letzten Quartil befindet, liegt er seit seiner Auflage im Jahr 2011 vor Benchmark und Peergroup.