Unsere Übersicht der besten großen Fondshäuser hat im zweiten Quartal etliche Neuerungen gegenüber dem ersten Quartal mit sich gebracht. Aus dem Stand kommt Royal London auf Platz eins. Der Allfinanzkonzern aus Großbritannien rückte infolge des deutlich gestiegenen Vermögens im zweiten Quartal in das erste Größen-Quartil der europäischen Fondsanbieter auf. Zuvor hatte Royal London in der Gruppe der kleineren Anbieter einen eher unspektakulären 23. Platz eingenommen. Doch was bei den kleinen Häusern mit konzentrierten Fondspaletten eher Mittelmaß ist, entspricht bei den großen Bauchladen-Anbietern Spitzenwerten.
Vertreten ist das Haus, das 1861 als gemeinnütziger Verein in einem Londoner Kaffeehaus gegründet wurde (so will es die Legende), allerdings nur in Großbritannien und Irland, Anleger auf dem europäischen Kontinent können die Fonds der Gesellschaft also nicht kaufen. Besonders hervorstechen die Mischfonds des Hauses, die kapitalgewichtet ein Rating von 4,46 Sternen aufweisen. Allerdings ist das Gros des bewerteten Vermögens in Aktienfonds investiert, hälftig verteilt auf aktiv verwaltete Fonds und nichtbörsennotierte Indexfonds.
Mit einem Durchschnitts-Rating von 3,81 Sternen liegt Royal London recht deutlich vor Vanguard, das unverändert auf Rang zwei liegt. Die nichtbörsennotierten Fonds der Amerikaner, größtenteils Indextracker, bringen es auf ein ungewichtetes Rating von 3,63 Sternen. Fidelity verharrt ebenfalls auf Rang drei mit durchschnittlich 3,57 Sternen. Interessant ist, dass das für aktives Aktienmanagement bekanntes Haus inzwischen im kapitalgewichteten Rating im Bond-Bereich bessere Werte aufweist als bei Aktienfonds.
Der bisherige Platzhirsch Robeco belegte per Ende Juni Rang vier. Nach 3,77 Sternen per Ende März kommen die Niederländer nunmehr auf durchschnittlich 3,56 Sterne. Vor allem im Aktienbereich fällt die Bilanz schwächer aus als im Vorquartal. Etliche Strategien, wie etwa die globalen und USA-Aktienstrategien der Tochter Boston Partners büßten Sterne ein. Auch verschlechterte sich seit dem 1. Quartal das Rendite-Risiko-Profil einiger asiatischer und Emerging Markets Aktienfonds. Das wird auch durch das kapitalgewichtete Rating illustriert. im Schnitt kommen Robeco-Aktienfonds per Ende Juni kapitalgewichtet auf (immer noch überdurchschnittliche) Ratings von 3,86 Sternen nach 4,16 Sterne im ersten Quartal.
Invesco rutschte zwölf Plätze auf Rang 20 ab. Das lag vor allem am verschlechterten Rendite-Risiko-Profil im Aktien- und im Rentenbereich.
Einen großen Sprung um zehn Plätze machte das Schweizer Haus Pictet, das nunmehr auf Rang 16 liegt. Im Durchschnitts-Rating, das über die Rangfolge unserer Auswahl entscheidet, kommen Pictet-Fonds auf 3,33 Sterne nach 3,2 Sternen per Ende März. Das Rendite-Risiko-Profil hat sich sowohl im Aktien- als auch im Rentenbereich verbessert.
Insgesamt finden sich aus der Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) noch weitere vier Anbieter unter den Top 20. Allianz Global Investors (AGI) liegt auf Rang sechs, UBS auf Platz zehn. Credit Suisse steigt von Platz 19 auf Rang 17 auf, Swisscanto macht einen Satz von Platz 18 auf 14.
Erneut sind drei der vier großen deutschen Anbieter nicht unter den besten 20 großen Gesellschaften vertreten: Union Investment findet sich auf Rang 24 (nach Rang 22 im ersten Quartal), Deka (Platz 27) und DWS (Rang 32). Die Schweizer GAM liegt auf Platz 23.
Die besten 20 größten Fondsanbieter in Europa
Daten per 30.6.2018, Quelle: Morningstar Direct
Die Vollversion unserer aktuellen Rating Analyse lesen Sie in englischer Sprache hier.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick erhalten Sie wie folgt:
Einführung in die Morningstar Rating Analyse für Fonds in Europa
Bilanz der größten europäischen Fondsanbieter (ex ETFs)
Bilanz der größten europäischen ETF-Anbieter
Bilanz der besten großen europäischen Fondsanbieter (ex ETFs)
Bilanz der besten kleinen europäischen Fondsanbieter (ex ETFs)