Baring Hong Kong China nur noch „Neutral“ bewertet

Neue Morningstar Analyst Ratings im August: MainFirst Germany nach dem Abgang von Peter Ott „Unter Beobachtung“ gesetzt; zwei Robeco-Hochzinsfonds mit bessern Ratings. 

Ali Masarwah 06.09.2013
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Im August traf es einen der langjährigen Anlegerfavoriten, der zuletzt allerdings eher unspektakuläre Ergebnisse erzielt hat: Die Rede ist vom Baring Hong Kong China Fund, der mit einem Fondsvermögen von 2,4 Milliarden ein Dickschiff seiner Kategorie ist. Er ist seit August nur noch mit „Neutral“ bewertet nach zuvor „Bronze“ und zählt damit nicht mehr zu unseren Favoriten der Morningstar Kategorie Aktien China. Dies ist die prominenteste Neubewertung, die unsere Fondsanalysten im August vorgenommen haben.

Auch wenn Baring-Fondsmanagerin Agnes Deng 13 Jahre Investmentmanager-Erfahrung mitbringt und den Fonds seit 2007 verantwortet, konnte sie ihre Kompetenzen bei der Aktienauswahl wegen der vorgesehenen relativen Indexnähe nicht hinreichend zur Entfaltung bringen. Die engen Tracking-Error-Beschränkungen führten beispielsweise dazu, dass die Aktie von China Mobile mit einem Gewicht von 5,6 Prozent zwar die zweitgrößte Position des Fonds ist, diese Gewichtung aber nicht Ausdruck der Überzeugung der Fondsmanagerin wäre. Diese Position bindet eher aus - relativen - Risikomanagement-Gründen einen hohen Anteil des Fondsvermögens.

MainFirst Germany „Unter Beobachtung“

„Unter Beobachtung“ gesetzt wurde unterdessen der MainFirst Germany. Peter Ott hat das Fondsmanagement zum 12.8.2013 an Olgert Eichler übergeben. Solange unsere Analysten nicht mit dem neuen Manager gesprochen haben, bleibt das Rating damit ausgesetzt.

Auch der Fidelity Funds Japan Advantage hat einen neuen Manager. Seit Oktober 2012 ist Mark Buffett für den Fonds verantwortlich. Nach einer Überprüfung des Fonds haben wir den Fonds auf „Neutral“ gesetzt. Auch wenn Buffett einiges an Erfahrung mitbringt und das Analystenteam bei Fidelity gut ausgestattet ist, sind wir zurückhaltend, weil dies seinen ersten Versuch an einem japanischen Value-Fonds darstellt. Wir wollen zunächst sehen, wie sich der Fonds über mehrere Marktzyklen schlägt.

 „Negative“ lautet mittlerweile das Urteil zum Amundi Funds Equity Euroland Value nach zuvor „Neutral“. Der Abschied des Portfoliomanagers Christophe de Failly hat ebenso dazu beigetragen wie die Neuorganisation des Teams, das nunmehr einen neuen Ansatz bei der Aktienauswahl verfolgt. In den vergangenen drei und fünf Jahren lag der Fonds deutlich hinter seiner Benchmark, was auch am strukturellen Nachteil der hohen Gebühren liegen dürfte.

Bessere Noten für Pioneer und Robeco 

Um eine Note verbessert hat sich indes der Pioneer Euro Corporate, der nunmehr das Rating „Bronze“ aufweist. Auch wenn wir bereits beim Erst-Rating einen positiven Eindruck hatten, wollten wir abwarten, wie das Team den Investment-Prozess umsetzt. Wir sind ermutigt durch die bisherigen Ergebnisse.

Einen Sprung von „Bronze“ auf „Silver“ haben zwei Hochzinsfonds von Robeco,der Robeco European High Yield Bonds und der global anlegende Robeco High Yields Bonds, gemacht. Beide Fonds haben beständig eine solide Performance geliefert. Sie werden von einem stabilen und erfahrenen Team geleitet. Wir halten große Stücke auf die Manager Roeland Moraal und Sander Bus. Beide Fonds zählen zudem zu den günstigsten ihrer Kategorie.

Tabelle: Neue Morningstar Ratings im August

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich