Die Morningstar Style Box gibt es seit 1992. Sie wurde eingeführt, um Anlegern und Beratern zu helfen, den Anlagestil von Fonds zu bestimmen. Die Style Box ist eine Neunfeldermatrix, die Wertpapiere entlang der vertikalen Achse nach der Marktkapitalisierung und entlang der horizontalen Achse nach Substanz- und Wachstumsmerkmalen klassifiziert. Verschiedene Anlagestile gehen oft mit unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen einher. Daher ist es für Anleger wichtig, dass sie den Anlagestil eines Investments bestimmen zu können. Das ist mit der Morningstar Style Box auf sehr intuitiv einfache Weise möglich.
Die Morningstar Style Box funktioniert nach dem Baukastenprinzip und nutzt Informationen auf Einzeltitelebene. Zunächst wird für jede Aktie separat der Stil berechnet. Die daraus gewonnenen Informationen werden dann auf Ebene des gesamten Portfolios aggregiert, um den Anlagestil eines Fonds oder Portfolios zu bestimmen. Daduch können Aktienanalyse, Fondsanalyse, Portfoliokonstruktion und Marktbeobachtung miteinander verknüpft werden. Der gemeinsame analytische Rahmen erleichtert den Portfolioaufbau und die Suche nach geeigneten Fonds.
Portfolios dekonstruieren nach Größe und Bewertung
Die Morningstar Style Box erfasst drei der wichtigsten Faktoren bei der Aktienanlage: Marktkapitalisierung, Bewertung und Wachstum. Value (Substanz) und Growth (Wachstum) werden getrennt gemessen, da es sich um unterschiedliche Ansätze handelt.
Die Value-Orientierung einer Aktie spiegelt den Preis wider, den Anleger bereit sind für den zu erwartenden Gewinn je Aktie, für Buchwert, Umsatz, Cashflow und Dividenden zu zahlen. Ein in Relation zu dieser Bemessungsgrundlage hoher Kurs zeigt, dass die Value-Orientierung einer Aktie schwach ist. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Aktie stattdessen auf Wachstum ausgerichtet ist. Die Growth-Orientierung einer Aktie spiegelt vielmehr – unabhängig von ihrem Kurs – die Wachstumsraten fundamentaler Variablen wie Gewinn, Buchwert, Umsatz und Cashflow wider.
Die Style Box ist hilfreich, um den Stil einer Aktie oder eines Fonds genauer einzuordnen. Da sowohl zukunfts- als auch vergangenheitsbasierte Komponenten verwendet werden, wird gewährleistet, dass die Informationen, die aktiven Fondsmanagern zur Verfügung stehen, in das Modell eingearbeitet sind. Lesen Sie hier mehr in diesem Methodologie-Dokument.