Dividenden-ETFs: Achterbahn mit Sparbucheffekt

Sind Dividenden-ETFs die besseren Sparbücher? Auf den ersten Blick vielleicht, auf den zweiten keinesfalls. Dennoch lohnt ein Blick auf diese Produkte, die anders "ticken" als die herkömmlichen Indizes. Unser Bericht über Indizes, ETFs -- und ihre Kosten.

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Die Zinsen im Euroraum sind so niedrig wie noch nie. Und was des einen Freud ist des anderen Leid: während mit den gesunkenen Zinsen auch Immobilien- und Kleinkredite günstiger geworden sind, werden Sparbücher, Festgelder oder Tagesgeldeinlagen nur noch mit einem Bruchteil dessen vergütet, was die durchschnittliche Inflation in Deutschland beträgt. Unter dem Strich verlieren Spareinlagen real nach und nach an Wert.

Als alternative Anlageform werden häufig Aktien mit hohen Dividenden vorgeschlagen, da sie auf lange Sicht – die Rede ist von Zeiträumen von 15 Jahren und mehr – mit hohen Ausschüttungen etwaige Kursverluste zu glätten in der Lage seien. Können dividendenstarke Titel, zu denen etwa Telekommunikationswerte, Versorger und Immobilienaktien zählen, im Niedrigzinsumfeld wirklich eine Alternative zum Sparbuch sein? Auch wenn wir bekennende Aktienfreunde sind, ginge dies entschieden zu weit. Konservative Anleger legen Wert auf Verfügbarkeit und Liquidität des geparkten Kapitals. Letzteres sind Dividenden-Aktien allemal, allerdings kann niemand garantieren, dass aus 100 Euro unterjährig nicht auch einmal 60 oder sogar 50 werden könnten. Wenn die 100 immer stehen muss, verbietet sich jede Rede von Rendite oder Zins von selbst.

Allerdings spricht einiges für Dividenden. Sie sind das A und O der Aktienanlage. Langfristig machen Dividenden bis zu 50% der totalen Wertentwicklung einer Aktie aus. Etliche aktive Fonds und ETFs legen dezidiert in Aktien mit hohen Dividendenrenditen an, und die hohen Zuflüsse der letzten Jahre zeigen, dass die Produktanbieter damit den Nerv der Zeit getroffen haben. Dividenden-ETFs haben im Endeffekt das Ziel, eine bessere Rendite zu erzielen als vergleichbare marktkapitalisierungsgewichtete Indizes bzw. die ETFs darauf. Damit gehören sie zum Universum der Strategic Beta Produkte, die systematisch alternative Gewichtungsalgorithmen anwenden – und sich diese Dienstleistung ordentlich bezahlen lassen.

Wir haben uns aus diesem Grund eine Auswahl von Indizes vorgenommen, die dividendenstarke Aktien abbilden. Unsere Auswahl ist heterogen, manche bieten deutlich überdurchschnittliche Ausschüttungsquote als herkömmliche Indizes, andere wiederum kommen auf deutlich weniger als vergleichbare marktkapitalisierungsgewichtete Indizes. Die Indizes unserer Auswahl kommen auf Dividendenrenditen von zwischen 1,8% bis 5,7%.
Wer auf Aktien setzt, muss auch mit einer hohen Volatilität rechnen, und wer in der Vergangenheit in Dividendenstarke ETFs investierte, konnte in den zweifelhaften Genuss einer Berg- und Talfahrt, gelegentlich sogar einer regelrechten Achterbahnfahrt, kommen. Stichwort Euroland-Banken: Sie waren in vielen Dividenden-ETFs vertreten und galten als die Ausschüttungskönige schlechthin. Bis das Jahr 2008 kam und die Geldhäuser in existenzielle Nöte gerieten und naturgemäß die Dividende strichen. Der Anleger in solchen Titeln stand mit hohen Verlusten und ohne Dividende da.

Genau hier liegt der Knackpunkt bei diesen Produkten: zum einen ist nicht in Stein gemeißelt, was nun als Dividenden-Titel zu gelten hat – ist es die Ausschüttungshöhe? Oder die Konstanz? Und wer garantiert, dass die Dividende eines Unternehmens aus geschäftspolitischen Gründen nicht morgen gestrichen wird? ETFs reagieren auf solche Entwicklungen zwangsläufig träge, da kein Manager bei einer absehbaren Krise eines Unternehmens die Aktie vorsorglich aus dem Fonds entfernt. Dividenden-ETFs investieren so lange in eine Dividendenaktie bis sie keine mehr ist. In der Regel werden solche Titel allerdings bereits im Vorfeld abgestraft, so dass der Investor in jedem Fall Verluste einlockt, von einer möglichen Erholung indes nicht profitiert (So auch Euroland-Dividenden ETFs 2009, die nicht länger in Krisenbanken investiert waren).

Dividendenindizes der ersten Generation

Die oben beschriebene Problematik findet sich besonders häufig in Dividenden-ETFs der ersten Generation. Dazu zählt der DivDAX. Er enthält die 15 ausschüttungsstärksten Unternehmen des DAX. Bei einem Blick auf die heutige und vergangene Zusammensetzung fällt auf, dass er – freundlich ausgedrückt - ein sehr „lebendiger“ Index ist. Seit dem Start im Jahr 1999 sind bis heute insgesamt 88 Mal Unternehmen aus dem Index geflogen und wieder aufgenommen worden. Allein die BMW-Aktie ist in den letzten 15 Jahren zwei Mal heraus- und wieder hinzugenommen worden. Bei der Deutschen Bank sieht es ähnlich aus. Im schlimmsten Fall verpasst der ETF-Anleger dann die Outperformance von Titeln, die aufgrund einer kurzfristigen Dividendenschwäche zeitweilig nicht im Index waren.
Bei der Auswahl eines Dividenden-Index sollte es also nicht ausschließlich auf die Dividendenrendite der vergangenen zwei bis drei Jahre ankommen. Auch wenn wir die Analogie nicht überstrapazieren wollen: Wie bei einem Sparbuch sollte man vielmehr den langfristigen Anlagehorizont im Hinterkopf behalten und auf Konsistenz hinsichtlich Zusammensetzung des Index achten.

Dividendenindizes vorgestellt

STOXX Global Select Dividend 100

In unserer Auswahl ist der STOXX Global Select Dividend 100, der sich aus den hochdividenden-Indizes auf Nordamerika, Europa und Asien/Pazifik zusammensetzt regional gesehen am breitesten aufgestellt. Enthalten sind die 100 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite, die in den letzten fünf Jahren Ihre Ausschüttungen nicht reduziert haben. Die Ausschüttungsquote darf bei maximal 60% des Gewinns liegen. Die Überprüfung des Index erfolgt ein Mal im Jahr wobei die Gewichtung nicht wie sonst üblich nach der Marktkapitalisierung, sondern nach der Dividendenrendite erfolgt.

Aufgrund des Gewichtungsansatzes werden Anleger, die in entsprechende ETFs investieren, unter den Top-Holdings auch nicht die weltweit größten Unternehmen, also die „Üblichen Verdächtigen“, finden. Die am stärksten vertretenen Werte sind vielmehr die Telekommunikationsunternehmen Belgacom (2,25%) und PCCW (1,8%), die Insurance Australia Group (1,7%), das Immobilienunternehmen Annaly Capital Management (1,7%) sowie der Versicherer Catlin (1,7%). Von der Sektorgewichtung machen Versorger (18,6%), Immobilienwerte (14%) und Versicherungen (12,6%) den größten Anteil aus. Die Gewichtung der Regionen Amerika, Europa und Asien ist mit je zwischen 32% und 34% recht ausgewogen. Auf Ebene der einzelnen Länder sind allerdings die USA am stärksten vertreten (26%), gefolgt von Großbritannien (14,4%) und Hongkong (11,7%).

Euro Stoxx Select Dividend 30

Quasi der kleine Bruder des global aufgestellten Select Dividend 100 mit Europa-Fokus ist der Euro Stoxx Select Dividend 30, der die Wertentwicklung der 30 dividendenstärksten Unternehmen innerhalb der Eurozone abbildet. Aufnahmekriterien sind, dass ein Unternehmen im EURO STOXX gelistet sein muss, in den letzten fünf Jahren keinen Dividendenrückgang hatte und die Ausschüttungsquote darf auch hier nur bei maximal 60% liegen. Die Gewichtung der Einzeltitel erfolgt auch hier anhand der Dividendenrendite, wobei sie für einzelne Aktien bei 15% gedeckelt ist. Hinsichtlich der Länderallokation ist die Aufteilung etwas Kopflastig: deutsche und französische Werte stellen zu fast gleichen Teile die Hälfte aller Indexwerte dar. Weitere Länder sind Italien (11%), Finnland (11%) und die Niederlande (9,5%). Die beiden größten Sektoren im Index (Versorger 17%; Telekommunikationswerte, 15,7%) sind gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung weniger empfindlich, als der drittgrößte Posten: Versicherungen (15,3%). Aufgrund der geringeren Anzahl an Bestandteilen als beim globalen Index, machen die Top-5 Werte 30% aus: Die größten Positionen sind die Telekommunikationsunternehmen Belgacom (9,1%) und Orange (6,6%), die Banco Santander (5,4%), EON (4,8%) sowie das Immobilienunternehmen Unibal-Rodamco (4,2%).

S&P High Yield Dividend Aristocrats

Dieser Index gehört zu einer jüngeren Generation an Dividendenprodukten. Auch hier werden die  „Dividenden-Aristokraten“ -- maximal 95 Aktien -- nach der Dividendenrendite gewichtet. Der Index neigt daher dazu, eine Tendenz zu Value-Titeln zu haben, wobei er sich ausschließlich aus Aktien des S&P Composite 1500 zusammensetzt. Ein wesentlicher Unterschied zum oben erwähnten Global Select Dividend ist, dass die ausgewählten Titel eine hohe Zuverlässigkeit in der Entwicklung ihrer Dividende haben müssen: In den Index werden nur Unternehmen aufgenommen, die ihre Dividende während der letzten 20 Jahre kontinuierlich erhöht haben und zudem eine Marktkapitalisierung von mindestens 2 Mrd. USD haben, adjustiert um die frei handelbaren Aktien. Die Neugewichtung erfolgt vierteljährlich. Die Hälfte des Index wird von Finanztiteln (21,4%) nicht-zyklischen Konsumgütern (15,3%) und Industrietiteln (14,2%) bestimmt. Über die Einzeltitel ist der Index relativ breit diversifiziert, da ein Unternehmen maximal 4% im Index ausmachen darf. Die zehn größten Werte wiegen so auch nicht mehr als 20%. Zu den Top Werten gehören HCP (2,6%), AT&T (2,3%), Consolidated Edison (2,2%), National Retail Properties (1,9%) sowie die Handelskette Target Corporation (1,87%).

FTSE UK Dividend Plus

Mit Fokus auf UK enthält der FTSE UK Dividend Plus die 50 Titel mit der höchsten Dividende aus dem FTSE 350 Index. Die Gewichtung der Einzelwerte erfolgt auch hier nicht anhand der Marktkapitalisierung sondern der voraussichtlichen Dividendenrendite auf Ein-Jahres-Sicht, wobei man sich bei der Auswahl auf die Einschätzungen der Markit Group bezieht. Die Überprüfung erfolgt halbjährlich. Wesentlich für die Auswahl der Einzeltitel sind Liquiditätskriterien auf Ebene der Bestandteile als auch mit Blick auf den gesamten Index. Von der Sektorallokation her sind – wie für UK zu erwarten – Finanztitel mit 40% am prominentesten vertreten neben Konsumwerten (Zyklische: 11,5%; nicht-zyklische: 12,5%) und Versorgern (12,5%). Zu den größten Werten gehören Morrison Supermarkets (3,8%), Berkeley Group (3,1%), die Finanzdienstleister ICAP (2,9%) und MAN Group (2,8%) sowie die Scottish and Southern Energy (2,6%) – zusammen haben sie ein Gewicht von gut 15% im Index.

DivDAX

Gerade für Anleger im Euro-Raum interessant ist die Auswahl der Dividendenstärksten Unternehmen Deutschlands, zusammengefasst im bereits erwähnten DivDAX. Gewichtet sind die Aktien allerdings nicht nach der Dividendenrendite, sondern nach ihrer Marktkapitalisierung. Er enthält nur 15 Werte, die per Ende Januar 2015 eine durchschnittliche Dividendenrendite von immerhin gut 2,5% lieferten; viele der enthaltenen Aktien haben in den letzten Monaten deutlich zugelegt, was nun auf die gesamte Rendite drückt. Zu den fünf größten Werten im Index gehören Siemens, BASF, Daimler, Allianz und Bayer. Ihr Anteil im DivDAX beträgt je gut 10% und damit bewegen sie sich am Limit der zulässigen Gewichtung (Vierteljährliche Anpassung), die Einzeltitel im deutschen Dividendenindex haben dürfen. Auf Sektorebene die Finanztitel (25%), nichtzyklische Konsumgüter (22%) und Industriewerte (16,8%) den Index maßgeblich beeinflussen.

DJ Asia Pacific Select Dividend 30

Einer der jüngsten Dividenden-Indizes in unserer Auswahl ist der DJ Asia Pacific Select Dividend 30 der – analog zu den anderen Indizes – die 30 Dividendenstärksten Titel im Raum Asien-Pazifik enthält. Um sich für den Index zu qualifizieren, müssen Unternehmen unter anderem in den letzten drei Jahren eine Dividende gezahlt haben. Zusätzlich muss die letzte Ausschüttungsquote gleich oder größer der durchschnittlichen Ausschüttungsquote der letzten drei Jahre sein. Mit durchschnittlich 5,5% per Ende Januar 2015 bietet er die höchste Dividendenrendite von allen hier vorgestellten Indizes. Der Index ist allerdings deutlich Kopflastiger: Von den fünf enthaltenen Ländern machen Australische Werte machen fast die Hälfte aus (46%), Honkong immerhin 19% und Singapur 12,6%. Auch hinsichtlich der Sektorverteilung ist das Bild deutlich unausgewogener als bei den anderen Indizes: Gut 70% teilen sich Finanzdienstleister, Telekommunikation (je 26%) und Industriewerte (17,5%). Das Gewicht der einzelnen Titel darf nicht über 15% liegen, wobei per Ende Januar 2015 die Telekommunikationswerte Spark New Zealand (7,45%) und PCCW (6,1%) den größten Anteil im Index haben. Ebenfalls zu den Top-5-Werten, die zusammen gut ein Viertel ausmachen, gehören die Singapore Post (4,65%), AusNet Services (4,6%) und die SkyCity Entertainment Group (4,2%). Die Neugewichtung erfolgt jedes Jahr im März.

Kommen wir nun zu den Dividenden-ETFs am Markt, welche die bunte Auswahl an Indizes abbilden, die wir weiter oben ausführlich beschrieben haben. Wir haben uns für die größten Produkte entschieden, in die Anleger im deutschsprachigen Raum investieren können, die Sie in der unteren Tabelle finden.

Tabelle: Performance- und Risikobilanz einer Auswahl an Dividenden-ETFs



Der größte Dividenden-ETF am Markt ist inzwischen der SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF. Das von State Street erst Ende 2011 aufgelegte Produkt hat offenbar mit dem Fokus auf Titel mit einer langjährigen Dividendenhistorie den Nerv der Zeit getroffen. Inzwischen beläuft sich das Vermögen auf gut 2 Milliarden Euro. Das ist insofern bemerkenswert, als der ETF nur eine Ausschüttungsrendite von aktuell rund 1,8% bietet. Das ist weniger, als jeder andere ETF unserer Auswahl auskehrt und somit der Preis, den Dividenden-Jäger für Stetigkeit bezahlen müssen.

Die Trauer der Investoren über die eher tiefe Ausschüttung dürfte sich angesichts der Performance des SPDR-ETF in engen Grenzen halten. In den vergangenen 12 Monaten legte der SPDR ETF um 41,8% zu, in den vergangenen drei Jahren waren es 21,5% pro anno. Kein anderer ETF konnte eine vergleichbare Performance hinlegen, und auch auf der Risikoseite zeigte dieser ETF die beste Bilanz in den vergangenen drei Jahren.

Natürlich muss man in Rechnung stellen, dass in diese phantastische Performance die jüngste Abwertung des Euro hineinspielt. Allerdings zählte der ETF auch schon vor Verkündung des Anleihekaufprogramms der EZB am 22. Januar zu den Top-Performern.

Doch auch die erste Generation von Dividenden-ETFs konnten reüssieren: die beiden Produkte von iShares und db x-trackers auf den STOXX Global Select Dividend legten in den vergangenen 12 Monaten um knapp 32 Prozent zu. Mit Ausschüttungsquoten von aktuell gut 3,5% liefern diese Produkte auch ansprechende Dividenden.

Apropos Dividenden-Renditen: Die höchsten Ausschüttungsquoten bietet derzeit der iShares Asia Pacific Dividend mit einer Quote von gut 5,5%, gefolgt vom iShares UK Dividend. Das europäische „Heimatland der Dividenden“ in Gestalt des iShares UK Dividend lockt derzeit mit einer Ausschüttungsquote von 4,3%.

Blicken wir auf das Ende unserer Tabelle, so fällt auf, dass die Dividenden-Aristrokaten in Euroland weniger Fortüne hatten:  Der SPDR® S&P Euro Dividend Aristocrats ETF lag auf Einjahressicht deutlich hinter dem Produkt auf den EURO STOXX Select Dividend 30. Da der SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats erst vor knapp drei Jahren aufgelegt wurde, ist es noch zu früh zu urteilen. Hier stellt sich heraus, dass jeder Ansatz Stärken und Schwächen hat – die recht hohe Grundstoff-Gewichtung lief im vergangenen Jahr gegen den SPDR-ETF, ebenso wie in den vergangenen 12 Monaten die Versorger- und Telekom-Schwerpunkte für den STOXX Select Dividend 30 gearbeitet haben.

Dass der iShares Asia Pacific Dividend sich mit einem Plus von gut 19% recht gut geschlagen hat – und dennoch weit hinten im Performance-Ranking liegt – liegt in erster Linie an der Abwertung des Euro. Australische Werte haben die Performance im Zuge der Rohstoffkorrektur zuletzt nach unten gezogen, nachdem sie über lange Zeit zuvor Anleger mit einer guten Performance und sehr auskömmlichen Dividenden verwöhnt hatten.

Die Kosten der Dividenden-ETFs

Zum Schluss noch ein Blick auf die Kosten. Dividenden-ETFs zählen zum Universum der Strategic Beta Produkte, und die weisen durch die Bank höhere Kosten auf als ETFs, die vergleichbare Märkte abbilden und dabei marktkapitalisierungsgewichtet sind. Der eben erwähnte iShares Asia Pacific Dividend kostet Anleger pro Jahr Gebühren von 59 Basispunkten. Auch die beiden Produkte auf den STOXX Global Select Dividend 100 sind mit 50 Basispunkten (Deutsche Bank) und 46 Basispunkten (iShares) alles andere als Billigheimer. (In den vergangenen Jahren fielen sie, wie gesagt, auf der Performance-Seite gegenüber ETFs auf den MSCI World deutlich ab).

Die günstigsten Kosten weist mit 30 Basispunkten der SPDR® S&P Euro Dividend Aristocrats ETF auf. Nur einen Tick teurer sind der iShares EURO STOXX Select Dividend 30 und der iShares DivDAX, die mit je 31 Basispunkten zu Buche schlagen. Doch auch diese Produkte, die nicht immer mit herkömmlichen DAX- und EURO STOXX ETFs mithalten können, sind gut dreimal so teuer wie ihre marktkapitalisierungsgewichteten Pendants.

Auch im Handel sind diese Strategic Beta ETFs nicht billig. In der Zeit zwischen dem 21.12.2014 und 5.2.2015 lag die durchschnittliche Handelsspanne für den iShares Asia Pacific Dividend an der Deutschen Börse bei 0,35%. Im selben Zeitraum kostete die Hin- und Rückfahrt beim iShares STOXX Global Select Dividend 29 Basispunkte und beim Pendant von der Deutschen Bank 20 Basispunkte. Die günstigsten Handelskosten fielen im Betrachtungszeitraum beim iShares DivDAX und dem iShares UK Dividend an: Hier lag die Geld-Brief-Spanne bei jeweils 12 Basispunkten. Wie so oft in unserer Auswahl, war hier die Deutsche Börse der günstigste Handelsplatz.

 

 

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Über den Autor

Ali Masarwah und Michael Haker  Ali Masarwah ist Chefredakteur von Morningstar Deutschland, Österreich und Schweiz; Michael Haker ist freier Mitarbeiter von Morningstar in Frankfurt