Im ersten Quartal herrschte im Portfolio von Berkshire Hathaway gepflegte Langeweile. Dank der jüngsten Meldung bei der SEC wissenn wir nunmehr, dass Warren Buffett IBM-Aktien im Wert von 400 Millionen Dollar aufgestockt hat. Das hatte Buffett bereits vor seinem Aktionärstreffen in Omaha zum Monatsbeginn angekündigt. Nunmehr ist IBM die drittgrößte Beteiligung der Holding Berkshire Hathaway mit einem Anteil von 11,9%.
Aufgestockt wurden ausserdem Precision Castparts (+47%), Twenty-First Century Fox (+31%) und Phillips66 (+14%). Daneben gehören der Holding unter Anderem Anteile an der US-Bank Wells Fargo (23,%), Coca-Cola (15,1%), American Express und Wal-Mart (4,6%).
Wir sind nach wie vor beeindruckt von Berkshire Hathaway, da das Unternehmen es seit Jahren schafft ein zweistelliges Wachstum bei seinem Buchwert je Aktie zu erreichen. Das ist insbesondere aufgrund der mittlerweile stattlichen Größe des Unternehmens respektabel.
Etwas skeptisch sind wir gegenüber den hohen Barreserven von mittlerweile mehr als 40 Milliarden USD. In dem aktuellen Niedrigzinsumfeld sind die Erträge dieser überschüssigen Mittel verschwindend gering. Sollte das Management Team keine sinnvolle Einsatzmöglichkeit finden, sollte Buffett nach unserer Meinung seine Null-Cent-Dividendenpolitik überdenken und eine einmalige Ausschüttung vornehmen.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die zukünftige Führung des Unternehmens. Angesichts des hohen Alters von Warren Buffet (85) und seinem Managing Partner Charles Munger (92) stellt sich immer häufiger die Frage der Nachfolge. Positiv stimmt hier, dass es einige sehr geeignete Kandidaten gibt, die stärker als angenommen in den Übergangsprozess involviert sind und eine sehr gute Arbeit leisten.
Der faire Wert der Investmentgesellschaft beträgt nach Morningstar-Einschätzung 168 US-Dollar pro Aktie. Zum 22.Mai 2015 notierten die B-Shares 15% darunter bei 144,60 US Dollar.