Riester-Sparplanfonds UniEuroRenta mit Neutral eingestuft
Der UniEuroRenta investiert in Anleihen auf Euro und ist ein wichtiges Element der Riester-Fondssparplan der Union Investment. Mittlerweile ist das Vermögen auf über 5 Milliarden Euro angewachsen. Aufgrund seiner Funktion im Rahmen von Vorsorge-Produkten ist für uns das Risiko von besonderer Bedeutung.
Das Portfolio des Fonds war in den vergangenen Jahren von deutlichen Veränderungen geprägt: Zunächst wurde in 2011/12 die Quote für Deutsche Anleihen auf mindestens 40% angehoben, was zu massiven Umschichtungen führte. Die Wertentwicklung im Vergleich mit anderen Fonds der Kategorie Anleihen EUR diversifiziert war daraufhin in 2012/13 beeinträchtigt, da sich Anleihen aus Euro-Peripherieländern besser entwickelten. In 2014 wurde die Deutschlandquote auf 15% gesenkt, wodurch der Fonds bei der Performance mit seiner Vergleichskategorie wieder mithalten konnte.
Die signifikanten Änderungen in der Portfoliostruktur machen den Fonds nur begrenzt als Basisinvestment geeignet. Zudem bringen sie Transaktionskosten mit sich, was aufgrund Volumens von über 5 Milliarden Euro für Anleger weniger zuträglich ist. Auch wenn der Fonds dafür von einem erfahrenen Management profitiert und die Kosten vergleichsweise gering sind, bestätigen wir das Rating Neutral, schreibt Morningstar Analystin Shannon Kirwin.
Ebenso wird beim UniEuropaRenta das Rating neutral bestätigt. Auch hier wurde die Investmentstrategie vor einiger Zeit angepasst: Der Fonds kann mittlerweile bis zu 20% Anleihen aus Emerging Markets halten, solange sie auf europäische Währungen lauten; bis zu 10% des Portfolios können Hochzinsanleihen sein. Unsere Analysten werden die Entwicklung des Fonds weiter verfolgen und wie sich diese Änderungen der Anlagestrategie zukünftig auf das Portfolio auswirken. Was uns missfällt, sind die nach wie vor für Anleger recht hohen Kosten, auch wenn die erfolgsabhängige Gebühr 2013 anlegerfreundlicher gestaltet wurde, wie Morningstar Analystin Kirwin hervorhebt.
Der Dritte Union Investment Fonds, bei dem das Analyst Rating Neutral bestätigt wird, ist der global investierende Anleihefonds UniRenta. Grund sind auch hier Anpassungen in der Investmentstrategie, nach denen der Fonds größere Kreditrisiken eingehen kann: Seit Ende 2013 kann das Portfolio bis zu 20% Hochzinspapiere enthalten, der Schwellenländeranteil wurde von 10% auf 25% erhöht. Positiv stimmt, dass der UniRenta seit zehn Jahren von dem erfahrenen Manager Stephan Hirschbrich gemanagt wird, der vor nicht allzu langer Zeit zwei Emerging Markets-Mandate abgegeben hat und sich voll auf den Fonds konzentrieren kann. Die Auswirkungen der Anpassungen sind für uns aber noch nicht abschätzbar. Daher bleibt der Fonds weiterhin unter Beobachtung und unsere Analysten bestätigen das Rating Neutral, heißt es im Rating-Bericht.
Ehemaliger Bill Gross-Fonds bleib auf „Bronze“
Nachdem Bill Gross im September 2014 die Allianz-Tochter Pimco verließ, haben unsere Analysten seinen Total Return Bond Fonds von „Gold“ auf „Bronze“ herabgestuft. Dieses Rating wurde bestätigt. Das neue Management-Trio Scott Mather, Mark Kiesel und Mihir Worah hat seit Übernahme des Fonds einen überzeugenden Start hingelegt: in den ersten sechs Monaten bis Ende März hat der Fonds eine Performance von +3,1% (in USD) erzielt und damit die Vergleichskategorie (+1,95%) deutlich überholt.
Es sind aber noch immer Mittelabflüsse aus dem Fonds zu verzeichnen. Das bringt Risiken mit sich, schreibt Mara Dodrescu. Zudem ist noch nicht klar, wie erfolgreich die neuen Manager als Team zusammen arbeiten. Kostenseitig ist der Fonds begrenzt wettbewerbsfähig: Die Retail-Tranche des PIMCO Total Return Bond Fund mit seinen Gebühren deutlich über dem Durchschnitt der Vergleichskategorie, was angesichts eines stattlichen Volumens von über neun Milliarden US-Dollar nicht gerechtfertigt ist.
Europa Aktien Fonds von Franklin wird Herabgestuft
Seit knapp einem Jahr managt Uwe Zöllner den Franklin European Growth. Darüber hinaus ist er für ein weiteres, dividendenorientiertes Mandat verantwortlich, das allerdings einer anderen Anlagestrategie folgt. Auch die anderen Fonds, bei denen sein Team involviert ist, haben einen anderen Investmentansatz als der Franklin European Growth. Die unterschiedlichen Strategien, mit denen es Zöller und sein Team zu tun haben, verlangen viel Flexibilität und treue zum jeweiligen Ansatz. Morningstar Analyst Samuel Meakin und seine Kollegen möchten weiterhin beobachten, wie mit der Vielfalt an Ansätzen umgegangen wird und sich daher bei dem Fonds noch nicht festlegen. Der Franklin European Growth wird daher auf „Neutral“ abgestuft.
Neue Ratings bei Asien-Fonds
In der vergangenen Woche drei weitere Asien-Fonds unter die Lupe genommen. Davon sind zwei Produkte aus dem Hause JP Morgan. Im April wurde das Aktien-Team für Emerging Markets und Asien-Pazifik neu aufgestellt, nachdem der bis dato amtierende CIO für die Pazifik-Region, Ted Pulling, das Unternehmen verlassen hatte. Die Fondsmanager für entsprechende Mandate haben dadurch Zugriff auf noch breitere Ressourcen. Fraglich ist jedoch, wie das neue Team mit den bestehenden Investmentansätzen harmoniert, so Fondsanalystin Germaine Share. Wir bestätigen daher beim JP Morgan Greater China, den Howard Wang seit gut zehn Jahren verantwortet, das Rating „Bronze“. Beim JP Morgan China bestätigen wir das Rating „Neutral“ – Song Shen hat hier erst 2012 das Ruder übernommen, und aufgrund seines kurzen Track Records als Fondsmanager möchten unsere Analysten die Entwicklung des Fonds noch weiter beobachten. Bei den Kosten liegen beide Fonds unter dem Median der Vergleichskategorie (JP Morgen Greater China -17 bp, JP Morgan China -10 bp)
Das Rating „Silver“ verliert der Newton Asian Income. Jason Pidcock wechselt zu Jupiter Asset Management und legt damit nach knapp zehn Jahren sein Mandat nieder. Das Tagesgeschäft für den Fonds haben nun Caroline Keen und Zoe Kan übernommen, wobei es sich streng genommen damit um einen neuen Fonds handelt. Ein persönliches Gespräch wird Aufschluss über die zukünftige Investmentstrategie geben, wie unser Analyst Simon Dorricott schreibt. Bis dahin vergeben wir das Rating „Under Review“.