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Apple: Jüngster Ausverkauf ungerechtfertigt

Nach Spekulationen um einen schwächeren iPhone-Absatz ist die Aktie deutlich eingebrochen. Das Unternehmen ist nach wie vor im High End Segment und dem Bereich Mobile Computing stark vertreten. Den aktuellen Kurs der Apple-Aktie finden wir aus mehreren Gründen nicht gerechtfertigt.

Brian Colello 18.01.2016
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Nach mehreren Medienberichten und Kommentaren ist die Apple-Aktie deutlich unter Druck geraten. Vor allem Kommentare mehrerer Komponentenlieferanten des Unternehmens lassen darauf schließen, dass Lagerbestandskorrekturen vorgenommen werden. Die Umsätze des im Herbst 2015 vorgestellten iPhone 6s- und 6s Plus scheinen die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Dass Apple auch in diesem Jahr wieder die Umsatzerwartungen deutlich übertrifft – so wie es in den Vorjahren zum Ende des Dezember- und März-Quartals der Fall war – halten wir für äußerst unwahrscheinlich. Wir erwarten vielmehr, dass sich die Absatzzahlen des iPhone unseren Erwartungen entsprechen und sich für das letzte Quartal 2015 knapp unter der 80 Millionen bewegt. Für das folgende Quartal zum Ende März sind die Aussichten hingegen wackelig und es ist durchaus mit einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal zu rechnen, da das Geschäft stark von den Ausgaben im Zuge des chinesischen Neujahrsfestes abhängt.

Sofern die Umsatzerwartungen nicht erfüllt werden, wird dies vor allem schwächeren makroökonomischen Bedingungen oder längeren Ersatzzyklen zuzuschreiben sein. Beides kann sich auf eine geringere Nachfrage nach dem wichtigsten Umsatztreiber iPhone auswirken und deren Effekte dürften bis in das laufende Jahr hinein bemerkbar sein.

Für die Aktie spricht jedoch, dass wir aktuell keine Anzeichen dafür sehen, dass der Konzern aus Cupertino Anteile im High-End-Segment des Marktes verliert. Unserer Ansicht nach ist die Wettbewerbsposition Apples im Bereich "Mobile Computing" so stark wie eh und je. Ein Aktienkurs von 100 US-Dollar würde jedoch implizieren, dass Apple nie wieder Wachstum verzeichnen wird. Dies halten wir jedoch für unwahrscheinlich dank der hohen Kundenbindung. Wir bestätigen daher unsere Fair Value-Schätzung je Apple-Aktie von 140,- US-Dollar, werden diese jedoch nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am 26. Januar 2016 gegebenenfalls anpassen. Zum Börsenstart am 18. Januar eröffnen die Aktien von Apple an der New Yorker Technologiebörse bei 97,13 US-Dollar.

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Über den Autor

Brian Colello  ist Aktienanalyst bei Morningstar