Rohstoff-Fonds haben angesichts der weiteren Erholung beim Ölpreis das positive Vormonats-Momentum gehalten und überwiegend auch im September zugelegt. Das betrifft nicht nur die Produkte, die physisch in (bzw. über Derivate) in Rohstoffe investieren, sondern auch die entsprechenden Aktienfondskategorien.
Zu den Gewinnern zählten im September auch Fonds, die in Länder mit starken Rohstoffsektoren investieren, etwa Fonds für russische und norwegische Aktien. Hierbei mischte allerdings auch die Währungsseite kräftig mit: Die norwegische Krone und der russische Rubel konnten im vergangenen Monat ebenfalls kräftig zulegen, was den Aktienmärkten und den darauf agierenden Fonds zusätzlichen Antrieb verschaffte.
Wie aus unserer unteren Übersicht über die für Euro-Investoren wichtigsten Morningstar Fondskategorien hervorgeht, legten Japan-Nebenwertefonds am stärksten zu, die freilich auch vom weiter erstarktem Yen profitieren. Sie gewannen im Schnitt um 4,7 Prozent und lagen auch in den vergangenen 12 Monaten mit einem Plus von knapp 20 Prozent deutlich vor Japan-Standardwertefonds.
Edelmetall-Aktienfonds, die in Minenunternehmen investieren, zählten ebenfalls zu den Gewinnern im September, auch wenn der Preis des Edelmetalls auf der Stelle trat. In den vergangenen 12 Monaten konnten Edelmetall-Aktienfonds um sensationelle 94 Prozent zulegen. Damit fällt nunmehr nach einer langen Durststrecke auch die Dreijahres-Bilanz positiv aus. Anleger, die jetzt auf den Zug aufspringen wollen, sollten freilich bedenken, dass die sehr hohe Volatilität von typischerweise 30, 40 Prozent oder mehr pro Jahr in Abschwungzeiten eine unerfreuliche Kehrseite impliziert.
Asienfonds korrigieren nach zwischenzeitlicher Erholung
Für einige China- und Asienfonds galt im September das Motto „wie gewonnen, so zerronnen“. Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Thailand, China A-Aktien und die ASEAN-Märkte zählten zu den schwächsten Kategorien für Euro-Investoren. Thailand- und Nahost-Fonds fuhren die kräftigsten Verluste ein mit einem Minus von 4,4 bzw. 3,8 Prozent. Allerdings fallen die fundamentalen Daten für die thailändische Wirtschaft, positiv aus. Das Budget für das Fiskaljahr 2017 (startete im Oktober) sieht einen Investitionsplan vor, der die Wirtschaft stärken soll. Das BIP-Wachstum für 2017 sehen Konsensschätzungen heuer bei 3,3 Prozent nach erwarteten 3,2 Prozent in diesem Jahr.
Für die Nahost-Öl-Ökonomien, die sich in schwerem Defizitfahrwasser befinden, gilt indes eher das Prinzip Hoffnung – Hoffnung auf Reformen und eine Eindämmung der zahlreichen politischen Krisen. Für die ölimportierenden Länder sieht es im nahöstlichen Raum freilich besser aus: Israel, Tunesien und Marokko profitieren derzeit von niedrigen Zinsen und einer relativ robusten Industrie- bzw. Agrarproduktion. Freilich werden die großen Nahost-Aktien-Indizes nicht von solchen Märkten dominiert – Marokko zählt übrigens inzwischen zu den Frontier-Märkten und wurde im vergangenen Jahr aus dem S&P Mid-East und Africa Index herausgenommen, der üblichen Benchmark für Nahost-/Afrikafonds.
Tabelle: Gewinner und Verlierer im September auf Ebene der Morningstar Kategorien