Julius Baer Multibond - Local Emerging Bond Fund
Das Management dieses Fonds überzeugt, allerdings verhindern die hohen Gebühren eine Hochstufung.
Das Fondsmanager-Team punktet mit seiner Stabilität und Erfahrung. Paul McNamara verantwortet den Fonds seit Auflage im Jahr 2000. Die beiden Co-Managerinnen, Denise Prime und Caroline Gorman, verfügen jeweils über rund 20 Jahre Investment-Erfahrung und sind seit sechs bzw. zehn Jahren im JB-Team.
Die Strategie orientiert sich zwar am JP Morgan GBI Emerging Markets Global Diversified Index, allerdings nutzt das Management durchaus seine Freiheiten. Im Jahr 2015 wurde beispielsweise eine zehnprozentige Position in indischen Staatsanleihen eingegangen, die nicht in der Benchmark vertreten waren. Allerdings halten sich McNamara und Co. bei riskanteren Marktsegmenten wie nigerianischen oder uruguayischen Anleihen mit großen Wetten zurück. Auch wenn sie bevorzugt in Bonds auf lokale Währungen investieren, wurden in der Vergangenheit auch alternative Zugänge zu Schwellenländer-Währungen gesucht, etwa über Forwards.
Inzwischen wurden Anleger durch die überdurchschnittliche Performance verstärkt angezogen. Das Vermögen des Fonds beträgt mehr als fünf Milliarden US-Dollar. Das stellt eine Herausforderung dar; allerdings stimmt uns die Praxis, den Fonds von Fall zu Fall für Neu-Investments zu schließen, zuversichtlich, dass das Management dieses Risiko im Griff hat.
Ein klarer Schwachpunkt sind allerdings die hohen Gebühren von rund zwei Prozent pro Jahr. Das steht einer Heraufstufung im Wege. Der Fonds hält deshalb unverändert das Morningstar Analyst Rating „Bronze“.
Dieser Fonds wird wie sein Schwester-Produkt, das in lokale Währungen investiert, von Simon Lue-Fong und sieben Co-Managern von London und Singapur aus verwaltet. Bei beiden Fonds wird Risiko-Kontrolle bzw. Verlustbegrenzung großgeschrieben. Das Performance-Ziel lautet, den JP Morgan GBI-EM Global Diversified Index pro Jahr um ein bis drei Punkte pro Jahr zu übertreffen. Das bedeutet, dass das Fondsmanagement über auskömmliche Freiheiten verfügt, von der Benchmark abzuweichen.
In der Vergangenheit hat sich die Strategie des Fonds bewährt, in turbulenten Zeiten eher ungewöhnliche Mittel einzusetzen. So wurden 2011 US-Staatsanleihen gekauft und 2015 Short Positionen in Schwellenländerwährungen eingegangen. Das macht diesen Fonds nicht unbedingt berechenbar, insbesondere nicht für Investoren, die ein reines Emerging Markets Exposure benötigen.
Dessen ungeachtet ist dieser Fonds eine gute Wahl für Investoren, zumal er von einer bemerkenswerten Team-Stabilität profitiert. Die Mitglieder des Teams weist zudem im Schnitt eine 18-jährige Erfahrung mit Emerging Markets Investments auf. Auch wenn die Gebühren günstiger sein könnten, gelang es diesem Fonds, Benchmark und Peergroup über diverse Zeiträume zu übertreffen. Er hält das Morningstar Analyst Rating „Bronze“.
iShares J.P. Morgan $ EM Bond UCITS ETF
Schwellenländer-Investments müssen nicht immer aktiv sein.
Dieser ETF ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Dinge anders entwickeln, als es die meisten Experten erwarten. Typischerweise raten die Verfechter aktiver Investmentansätze bei Schwellenländer Bonds von passiven Ansätzen ab. Bei diesen Märkten, so heißt es oft, müsse stärker nach fundamentalen Kriterien angelegt werden, als dass durch eine Abbildung von Indizes der Fall sei. Nun, dieser ETF straft diese Behauptung Lügen: Er hat in der Vergangenheit einen diversifizierten und soliden Zugang zu Dollar-denominierten Schwellenländeranleihen geliefert und dabei viele aktive Pendants outperformt.
Der ETF bildet eine wichtige Standard-Benchmark der Fondskategorie ab, den J.P. Morgan EMBI Global Core Index. Der spiegelt die Performance der liquidesten staatlichen und semi-staatlichen Emissionen (in USD) ab mit einem Volumen von mindestens einer Milliarde USD und einer Restlaufzeit von mindestens 2,5 Jahren wider. Infrage kommen Staaten mit niedrigem oder durchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen oder solchen, die in den vergangenen Jahren eine Umschuldung vornehmen mussten.
Der Index wird physisch repliziert, wobei iShares die Sampling-Methode anwendet, also eine repräsentative Auswahl an Indexbestandteilen in den ETF aufnimmt. Im Ergebnis hält dieser ETF rund 700 Bonds mit einem Gewicht von zwischen 0,02 und 2,0 Prozent; das Ländergewicht liegt zwischen einem und sieben Prozent.
Die Kosten dieses ETFs in Höhe von 0,45 Prozent sind sehr niedrig im Vergleich zu den Kosten aktiv verwalteter Fonds, sie befinden sich allerdings in der oberen Kostenspanne für ETFs dieser Kategorie und die sich zwischen 0,3 und 0,55 Prozent pro Jahr belaufen.
Insgesamt halten wir diesen ETF für eine gute Wahl und erwarten, dass er auch künftig seine Vergleichsgruppe, die überwiegend aus aktiv verwalteten Fonds besteht, über einen gesamten Marktzyklus übertreffen kann. Er hält das Morningstar Analyst Rating “Silver”.