Die Zahl der passiven Nachhaltigkeitsfonds steigt. Per Ende 2017 gab es weltweit rund 270 nachhaltige Index-Publikumsfonds und Exchange Traded Funds mit einem Gesamtvermögen von rund 102 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen hat sich innerhalb von fünf Jahren verdreifacht, angetrieben durch eine Kombination von Zuflüssen und Produktlancierungen. Das geht aus unserer jüngst veröffentlichten Marktübersicht zu passiven Nachhaltigkeitsprodukte hervor.
Passive Produkte mit Nachhaltigkeitskriterien dringen immer mehr in den Indexfondsmarkt vor. Ihr Marktanteil hat sich von weniger als 6% vor fünf Jahren auf rund 12% der Assets weltweit erhöht. Dies deckt sich mit dem allgemeinen Trend zu passiven Investitionen und der Entwicklung anspruchsvollerer Indizes auf der Grundlage besserer Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten.
Blickt man auf die Regionen, dann fällt die sehr große Diskrepanz zwischen den USA und Europa, den beiden wichtigsten Schwerpunkten für passive Fonds, auf. Nachhaltige Indexfonds in Europa haben mit 85% den größten Anteil am Gesamtvermögen, auf die USA entfallen dagegen unter 15 Prozent der Assets. Allerdings könnte sich das ändern: Während sich das passive ESG-Fondsvermögen in den USA letzten fünf Jahren vervierfacht hat, hinkt es Europa hinterher. Allerdings ist das vor allem auf den Basiseffekt zurückzuführen.
Grafik: Europa liegt beim verwalteten Vermögen in passiven ESG-Fonds weit vor den USA
Das Universum der passiven nachhaltigen Fonds stellt eine breite Palette von Ansätzen dar, die verschiedene Nachhaltigkeits- und Anlageziele verfolgen. Die breit angelegten ESG-Indizes unterscheiden sich in Bezug darauf, wie streng sie die ESG-Kriterien einhalten und inwieweit sie die Risiko- und Renditeeigenschaften ihres Mutterindex nachahmen wollen. Es gibt oft einen Kompromiss zwischen ESG-Leistung und Tracking Error. Insgesamt dominieren derzeit die breit diversifizierten ESG-Fonds, aber thematisch orientierte Fonds gewinnen auch an Bedeutung, insbesondere solche, die sich auf den Klimawandel und die Geschlechterdiversität konzentrieren.
Passive nachhaltige Fonds verlangen tendenziell höhere Gebühren als vergleichbare Indexfonds ohne ESG-Mandat. Allerdings haben wir eine Reihe von Neueinführungen mit relativ niedrigen Gebühren ausgemacht, und es steht zu vermuten, dass der sich intensivierende Wettbewerb von sinkenden Kosten begleitet wird, so, wie wir es bereits im Markt für herkömmliche Indexfonds erlebt haben.
Die vollständige Studie "Passive Sustainable Funds: The Global Landscape" können Sie hier herunterladen.