Die Morningstar Rating Analyse für europäische Investmentfonds dient dem Vergleich von verwalteten Fondsangeboten verschiedener Vermögensverwalter und Domizile in Europa, indem ihre Morningstar-Ratings aggregiert werden. Das Forschungsformat wird vierteljährlich berechnet. Es bietet eine quantitative Bewertung der risikobereinigten Rendite aller offenen europäischen Zufallsfonds und börsengehandelten Fonds mit einem Morningstar-Rating.
Das Morningstar Rating für Fonds, das oft als Sterne-Rating bezeichnet wird, wurde 1985 eingeführt und schnell von Investoren und Beratern angenommen. Das Morningstar-Rating ist eine quantitative Bewertung der bisherigen Performance eines Fonds - sowohl der Rendite als auch des Risikos - und wird mit 1 bis 5 Sternen gemessen. Die Methode bewertet Fonds auf der Grundlage eines verbesserten Morningstar-Maßes für risikobereinigte Rendite.
Wir berechnen die Morningstar Rating Analyse für Investmentfonds seit Ende 2015. Wir greifen das Morningstar Sterne Rating auf, um die Leistungsstärke von Fondsgesellschaften zu messen. Unsere Analyse aggregiert die Ratings der Fonds einer Gesellschaft europaweit auf der Ebene der Fondstranchen. Das ermöglicht Anlegern eine Übersicht über die Qualität der gesamten Fondspalette eines Anbieters. Zudem bündeln wir die Ratings nach Fondsdomizil, was Anlegern einen Überblick über die Qualität der auf ihrem Heimatmarkt aufgelegten Fonds bietet.
Die Analyse gliedert sich in fünf Teile: Nach einer Bilanz der großen Anbieter von Publikumsfonds (ohne ETFs) folgt im zweiten Teil die Bilanz der größten ETF-Anbieter. Im dritten und vierten Teil der Analyse listen wir die besten großen und die besten kleinen Fondsanbieter auf (Publikumsfonds ohne ETFs). Im letzten Teil bewerten wir die Qualität der Fondsstandorte in Europa. Um Eingang in die Analyse zu finden, müssen Fondsanbieter ein bewertetes Vermögen von mindestens fünf Milliarden Euro und zehn bewertete Fondstranchen aufweisen; bei ETF-Anbietern haben wir eine Untergrenze von einer Milliarde Euro an verwaltetem Vermögen angesetzt.
Durchschnittliches versus vermögengewichtetes Morningstar Rating
Die Analyse bietet zwei Sichtweisen an, jeweils zum Ende eines Quartals. Zum einen bilden wir die einfachen Durchschnitte der Morningstar Ratings einer Gesellschaft ab. Hier sind alle Fonds bzw. Fondstranchen mit Morningstar Sterne Ratings gleich gewichtet - unabhängig vom verwalteten Vermögen der Produkte. Dies ist auch das Sortierkriterium von zwei der fünf Einzelbestandteile der Analyse. (Im ersten Teil geben wir einen Überblick über die größten Anbieter offener Publikumsfonds, im zweiten blicken wir auf die Ratings der größten ETF-Anbieter in Europa, und der fünfte Teil ist nach den Rating-Noten der größten Fonds-Auflagestandorte in Europa sortiert.)
Zum zweiten enthält unsere Rating-Analyse auch eine nach Fondsvolumen gewichtete Sicht der Dinge. Hier fließt das Vermögen der Fonds bzw. Fondstranchen in die Bewertung ein, um so eine Indikation über die Qualität von Fonds zu erhalten, in denen sich das meiste Anlegergeld befindet. Das Rating eines Fonds mit einem hohen investierten Vermögen wiegt hier schwerer als das Rating eines Fonds mit geringem Vermögen.
Im Rahmen der volumengewichteten Rating Analyse brechen wir die Anbieter-Rankings auf die einzelnen großen Fondsgruppen Aktien, Renten und Mischfonds herunter. Die volumengewichtete Teilanalyse enthält auch eine Übersicht über den Anteil von Vier- und Fünf-Sternefonds am bewerteten Gesamtvermögen einer Gesellschaft. Damit erhalten Anleger Aufschluss über die Qualität der Fonds eines Anbieters in Gestalt einer einzigen Kennzahl.
Warum diese Zweiteilung, und warum bevorzugen wir die ungewichtete Analyse? Nun, beide Sichtweisen ergänzen sich vorzüglich und geben in toto einen recht umfangreichen Datenkranz für weitergehende Analysen.
Als Sortierkriterium geben wir dem einfach gewichteten Durchschnitt den Vorzug, weil dieser am ehesten die Anlegererfahrung widerspiegelt. Im Vorfeld eines Investments steht ein Investor vor dem Gesamtmarkt und kann nicht wissen, wie sich die Fondsperformance und das Vermögen eines Fonds künftig entwickeln werden. Gewissermaßen ist dies eine demokratische Perspektive, was die Qualität einer Fondspalette anbelangt, denn hier fließt das Rating jedes Fonds in gleichen Maßen ein, unabhängig von seiner Größe.
Die volumengewichtete Auswertung ist dagegen eine Momentaufnahme, die Aufschluss über Stärken und Schwächen einer Gesellschaft in ihren Geschäftsschwerpunkten gibt. Diese Art von Marktübersicht ist nicht zu verwechseln mit der typischen Erfahrung. Denn Anleger kaufen einen Fonds zumeist erst dann, wenn er sich am Markt behauptet hat. Weist also ein Fondsanbieter einen hohen Vermögensanteil in Fonds mit Vier- und Fünf-Sterne-Ratings auf, so sagt das nichts über den Zeitpunkt des Einstiegs der Anleger aus. Häufig haben Anleger keine "Vier- bzw. Fünf-Sterne-Erfahrung" mit den gut bewerteten Produkten gemacht. Die Volumengewichtung ist eher eine anbieterzentrierte Sicht der Dinge bzw. sie gibt Aufschluss, wo die Stärken einer Gesellschaft liegen.
Zum Abschluss zwei Hinweise:
Zum einen gibt unsere Rating Analyse Aufschluss über die Stärken und Schwächen von Anbietern zu einem bestimmten Stichtag. Sie ist keine Prognose über das künftige Abschneiden einzelner Fonds. Zudem sollten Investoren diese Gesamtschau nicht als Empfehlung für oder wider eine bestimmte Gesellschaft verstehen. Zur Erinnerung: Ein Vier- oder Fünf-Sterne-Rating lässt nicht auf den künftigen Erfolg eines Fonds schließen, auch wenn sich die Bilanz unseres quantitativen Ratings durchaus sehen lassen kann.
Zum anderen umfasst die Morningstar Rating Analyse zwar zwischen 60.000 und 70.000 Anteilsklassen von Fonds und damit einen großen Teil der in Europa domizilierten offenen Fonds und börsengehandelten Produkte. Aber eben nur solche Fonds, die über ein Morningstar Rating verfügen. Das impliziert, dass zahlreiche Fonds nicht berücksichtigt werden, also da wären Fonds, die noch keine drei Jahre alt sind, zum anderen werden auch ganze Großgruppen ausgeschlossen, bei denen ein risikoadjustiertes Renditemaß keinen Sinn ergeben würde: dazu gehören alternative Fonds, die auch auf der Ebene einzelner Fondskategorien nicht hinreichend homogen sind, aber auch Geldmarktfonds, bei denen die Unterschiede sehr oft kaum wahrnehmbar sind, offene Immobilienfonds, denen nicht mit herkömmlichen Rendite-Risiko-Kennziffern beizukommen sind – und auch keine Rohstofffonds/ETPs, die physische Rohstoffe/Futures abbilden und oft gehebelt sind.
Hier gelangen Sie zur vollständigen Morningstar Rating Analyse per:
2. Quartal 2020 (30. Juni 2020);
3. Quartal 2020 (30. September 2020)
4. Quartal 2020 (31. Dezember 2020)
Die Analysen in diesem Artikel basieren auf unserem Tool für professionelle Anleger. Weitere Informationen zu Morningstar Direct erhalten Sie hier.
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