4 Warren-Buffett-Aktien, die Sie kaufen sollten

Die folgenden unterbewerteten Aktien sind derzeit Teil des Portfolios von Berkshire Hathaway.

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Buffett and Munger

Berkshire Hathaway hat vor Kurzem seinen 13-F-Bericht für das zweite Quartal veröffentlicht. Morningstars Berkshire-Spezialist Gregg Warren stellte fest, dass Berkshire in dem Quartal ein Nettoverkäufer von Aktien war. Unseres Erachtens sind die meisten Titel von Berkshire derzeit ziemlich überbewertet – einschließlich der Positionen, die die Gesellschaft im letzten Quartal aufstockte. Es gibt allerdings vier Aktien, die im Quartal nicht verkauft wurden und die wir auch heute noch für unterbewertet halten. Hier sind die Anmerkungen unserer Analysten zu jeder einzelnen davon:

Amazon.com
Aktuelles Morningstar Rating (zum 20. Aug.): 4 Sterne
Economic Moat Rating: Wide

„Die von Amazon gemeldeten Ergebnisse für das zweite Quartal lagen zwar innerhalb der prognostizierten Spanne, aber etwas unter den Anlegererwartungen für Umsatz und operativen Gewinn. Auch die Prognosen für das dritte Quartal sind im Vergleich zum FactSet-Konsens eher niedrig. Das Online-Shopping-Verhalten von Konsumenten fällt auf normalere Niveaus zurück, da wieder mehr für Freizeitangebote und Offline-Shopping ausgegeben wird. In der Zwischenzeit baut das Unternehmen seine Kapazitäten weiterhin in rasantem Tempo aus, um der Kundennachfrage und der Lieferung am selben Tag gerecht zu werden, auch wenn es seine Präsenz in den letzten 18 Monaten ungefähr verdoppelt hat. Langfristig bleiben die Aussichten von Amazon für uns jedoch intakt. Das Unternehmen ist gut aufgestellt, um von der langfristigen Verschiebung in Richtung E-Commerce und Public Cloud im nächsten Jahrzehnt zu profitieren. Die Umsatzschwäche begrenzte sich auf Amazons eigenen Online-Store. Die anderen Segmente entwickelten sich gut und die Profitabilität war trotz des niedrigeren Umsatzes insgesamt beeindruckend. Unsere Modelländerungen sind relativ klein. Deshalb bleiben wir bei unserem geschätzten Fair Value von 4.200 US-Dollar pro Aktie und stufen die Aktie als unterbewertet ein.

Die Services dritter Verkäufer verzeichneten gegenüber dem Vorjahr trotz eines deutlichen Rückgangs ein Wachstum von 38 %, da die Lösung für Händler nach wie vor attraktiv ist. Abonnementservices, AWS und andere Segmente entwickelten sich mit Wachstumsraten von 32 %, 37 % und 88 % im Jahresvergleich weiterhin stark. Für uns sind Werbung (unter „Sonstiges”) und AWS die wichtigsten langfristigen Wachstumstreiber des Unternehmens. Wir sehen insbesondere AWS als klar führend im Public-Cloud-Segment und finden, dass das Werbegeschäft von Amazon ein einzigartiges Wertversprechen für Marketingfachleute bietet.“

-Dan Romanoff, Analyst

Kraft Heinz
Aktuelles Morningstar Rating (zum 20. Aug.): 4 Sterne
Economic Moat Rating: None

„Auch wenn der organische Umsatz von Kraft Heinz im zweiten Quartal um 2,1 % zurückging und die bereinigten operativen Margen gegenüber den übergroßen Gewinnen während der starken Vorratskäufe vor einem Jahr um 90 Basispunkte (auf 22,4 %) fielen (als der organische Umsatz um 7,4 % gestiegen und die bereinigten operativen Margen um 230 Basispunkte auf 23,3 % zugenommen hatten), sind wir nicht davon überzeugt, dass dieser leichte Rückgang die Verluste von 4 % rechtfertigte. Stattdessen glauben wir, dass der Markt zunehmend von dem Unternehmen ohne nachhaltigen Wettbewerbsvorteil enttäuscht ist, da es nicht die gewünschte Transparenz bietet. Die Geschäftsführung möchte neben den langfristigen Zielen für ein organisches Umsatzwachstum von 1 % bis 2 % und ein bereinigtes Wachstum des Gewinns je Aktie von 4 % bis 6 % (die unseren Prognosen entsprechen) keine jährlichen Prognosen veröffentlichen.

"Doch unserer Ansicht nach zeigen die Ergebnisse, dass die neue Strategie, die Kraft Heinz seit dem Amtsantritt von CEO Miguel Patricio vor zwei Jahren verfolgt, zu deutlichen Verbesserungen der Performance führt. Der organische Umsatz nahm im zweiten Quartal gegenüber den zweijährigen Vergleichszahlen um 5 % zu – sowohl im gesamten Konzern als auch im US-Kerngeschäft (ungefähr 70 % des Gesamtumsatzes). Beeindruckender ist allerdings, dass dieses Wachstum nicht mit einem Rückgang der Profitabilität oder Investitionen in das Unternehmen einherging, da sich die bereinigte operative Marge gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um 140 Basispunkte erhöhte und die Marketingausgaben um mehr als 10 % stiegen. Darüber hinaus gewinnt das Unternehmen bei Konsumenten zunehmend an Bedeutung. Laut dem Management haben die Haushaltsdurchdringung (Anstieg um fast 3 %, was fast 2 Millionen mehr Haushalten entspricht), die wiederkehrenden Käufe (Anstieg um mehr als 8 %), die Ausgaben pro Käufer (Anstieg um rund 10 %) und die Ausgaben pro Besuch (Anstieg um 3 %) zugenommen, seitdem das Unternehmen seine Ausrichtung änderte.

Angesichts dessen sind wir der Meinung, dass die Aktie mit einem Abschlag von 25 % gegenüber unserer Fair-Value-Schätzung einen attraktiven Einstiegspunkt bietet.”

-Erin Lash, Director

Teva Pharmaceutical
Aktuelles Morningstar Rating (zum 20. Aug.): 4 Sterne
Economic Moat Rating: None

„Teva verbuchte in diesem Quartal mittelmäßige Ergebnisse. Der Umsatz veränderte sich im Wesentlichen nicht und die Margen blieben in der von uns erwarteten Spanne. Trotz des mäßigen Umsatzes hat das Unternehmen seine Schulden weiter abgebaut und könnte Bedingungen erhalten, die das Ausmaß eines möglichen Vergleichs im Opioid-Rechtsstreit abmildern. Wir bleiben bei unserem geschätzten Fair Value von 20 US-Dollar je Aktie sowie bei unserer Einstufung als Unternehmen ohne nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Der Umsatz ist im Jahresvergleich um 1 % gestiegen, ohne positive Währungseffekte jedoch um 2 % gesunken. Der europäische Umsatz stach nur wegen der ungewöhnlich schlechten Zahlen des vergangenen Jahres hervor. Gegenüber dem Vorquartal wurde ein Umsatzrückgang von 2 % verzeichnet, der auf alle wichtigen Regionen gleich verteilt ist. Die Hauptursache für diesen Rückgang war der schlechte Generika-Umsatz in Nordamerika, der auf den anhaltenden Preiswettbewerb in der Branche zurückzuführen war. Austedo (für die Huntington-Krankheit und tardive Dyskinesie) machte in diesem Quartal 9 % des nordamerikanischen Umsatzes aus. Damit war es das am meisten verkaufte Produkt des Unternehmens in der Region. Austedo wurde in diesem Quartal auch in China gewinnbringend auf den Markt gebracht. Der Beitrag des Medikaments wird aber mindestens noch ein paar Jahre lang klein bleiben, da es auf dem Markt erst Fuß fassen muss.”

Damien Conover, Director

Wells Fargo
Aktuelles Morningstar Rating (zum 20. Aug.): 4 Sterne
Economic Moat Rating: Wide

„Das über einen großen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil verfügende Unternehmen Wells Fargo veröffentlichte annehmbare Ergebnisse für das zweite Quartal. Insgesamt entsprachen die Ergebnisse in etwa unseren Prognosen und nach einigen kleineren Anpassungen erhöhen wir unsere Fair-Value-Schätzung auf 55 US-Dollar je Aktie. Dies ist hauptsächlich auf kleinere Anpassungen der Kreditkosten und -gebühren und des Zeitwerts des Geldes zurückzuführen. Außerdem gehen wir nun davon aus, dass die Zinsen statt 2025 schon Ende 2023 angehoben werden. Wells bleibt unsere erste Wahl unter den klassischen US-Banken. Die Bank hat unserer Ansicht nach einen einzigartigen, idiosynkratischen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten, wenn die Spareinlagen im Laufe des Jahres 2021 und darüber hinaus teurer werden. Außerdem dürfte die Obergrenze für das Vermögen im vierten Quartal 2021 oder im ersten Quartal 2022 fallen. Bei den anderen von uns abgedeckten Banken sind wir der Ansicht, dass sie fair bewertet sind.”

Eric Compton, Senior Analyst

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Amazon.com Inc197,12 USD-0,64Rating
Berkshire Hathaway Inc Class A714 280,00 USD0,99Rating
Berkshire Hathaway Inc Class B476,57 USD0,96Rating
Teva Pharmaceutical Industries Ltd ADR17,12 USD0,23Rating
The Kraft Heinz Co31,81 USD2,32Rating
Wells Fargo & Co75,96 USD1,51Rating

Über den Autor

Morningstar Analysts   -