Uber (UBER) hat starke Ergebnisse für das vierte Quartal 2021 vorgelegt, wobei sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis die FactSet-Konsensschätzungen übertrafen. Die Nachfrage nach Lieferdiensten blieb stark, das Segment erwirtschaftete erstmals ein positives bereinigtes EBITDA, was sich nach Einschätzung des Unternehmens fortsetzen wird. Die Nachfrage nach Mobilität näherte sich erneut dem Niveau von vor der Pandemie. Das lockte weiter Fahrer an, stabilisierte die Preise für die Fahrer, vergrößerte die bereinigte EBITDA-Marge und stellte den starken Netzwerkeffekt der Plattform unter Beweis. Gefallen hat uns auch die Fähigkeit des Unternehmens, die Plattform in Form von Werbung und anderen vertikale Aktivitäten weiter zu monetarisieren.
Das Management prognostizierte für das erste Quartal im Vergleich zum Vorjahr eine Verlangsamung des Wachstums bei Bruttobuchungen, was auf einen Einfluss von Omicron zurückzuführen ist, der seinen Höhepunkt bereits erreicht zu haben scheint. Wir erwarten für 2022 ein langsameres Wachstum von Bruttobuchungen und Nettoumsatz bei Mobilität und Lieferdiensten. Wegen des starken Jahresendes 2021 und weil wir glauben, dass die Normalisierung bereits 2022 einsetzen und die Werbeeinnahmen einen größeren Beitrag leisten werden, haben wir aber die Prognose insgesamt erhöht. Nachdem wir unser Modell angepasst haben, erhöhen wir unsere Fair-Value-Schätzung von USD 69 auf USD 73. Da die Aktie zum 0,55-Fachen unserer Fair-Value-Schätzung gehandelt wird, halten wir Uber mit seinem engen economic moat, seinem Wettbewerbsvorteil also für attraktiv.
Uber erwirtschaftete im vierten Quartal USD 25,9 Milliarden an Bruttobuchungen, was einem Anstieg von 51% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Beigetragen haben die Bereiche Mobilität (+67%), Lieferdienste (34%) und Fracht, wobei letzterer aufgrund der Übernahme von Transplace im Vergleich zum Vorjahr um 245% anstieg. Die Bruttobuchungen im Bereich Mobilität erreichten im vierten Quartal 84% des Niveaus von vor der Pandemie, gegenüber 79% im dritten Quartal. Es scheint, als gehöre es nicht nur zur Normalität nach der Pandemie, mehr Zeit außer Haus zu verbringen und zu reisen, sondern auch weiterhin Lebensmittel und andere Produkte online zu bestellen, um sie sich liefern zu lassen oder abzuholen, so dass der Lieferdienst weiter wächst. Während die Mobilitätsquote zurückging, stieg die Lieferdienstquote gegenüber dem Vorquartal um 60 Basispunkte und gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Prozentpunkte.