Die BASF (BAS) hat vorläufige Zahlen für das 3. Quartal veröffentlicht und ein Kostensenkungsprogramm in Höhe von 500 Mio. Euro mit Fokus auf Europa, insbesondere Deutschland, angekündigt.
Die steigenden Rohstoff- und Energiepreise machen dem Unternehmen ebenso zu schaffen wie Abschreibungen auf die Beteiligung an der Wintershall Dea, der Betreibergesellschaft von Nord Stream 1, in Höhe von rund 740 Mio Euro.
Das Ergebnis nach Steuern der BASF-Gruppe sinkt auf voraussichtlich 909 Mio Euro, verglichen mit 1.253 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.105 Mio. Euro) werden somit deutlich unterschritten, heißt es aus Ludwigshafen.
Der Umsatz (21,9 Mrd. EUR) und das EBIT (1,3 Mrd. EUR) lagen aber ziemlich genau im Rahmen des Vara-Konsenses, so dass wir keine große Marktreaktion erwarten, so Rob Hales, Senior Analyst bei Morningstar.
In der Tat stiegen die Aktien im Tagesverlauf zeitweise um mehr als 2% an. "Wir gehen auch nicht davon aus, dass wir unsere Prognose oder unsere Schätzung des Fair Value von 62 Euro wesentlich ändern werden. Auf dem derzeitigen Niveau scheinen die Aktien unterbewertet zu sein", so Hales.
Drastische Einsparungen in Ludwigshafen
Interessanter ist die Ankündigung eines 500-Millionen-Euro-Kosteneinsparungsprogramms aufgrund "verschlechterter Rahmenbedingungen", fährt Hales fort. Mehr als die Hälfte der Kosteneinsparungen sollen am deutschen Standort Ludwigshafen realisiert werden. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch das Corporate Center sollen gestrafft werden.
Die Kosteneinsparungen werden größtenteils umgesetzt, um sich an die verschlechternden makroökonomischen Bedingungen anzupassen. Weitere Maßnahmen zur mittel- und langfristigen strukturellen Anpassung der BASF-Produktion in Europa sollen zudem entwickelt und voraussichtlich im 1. Quartal 2023 angekündigt werden.