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Liz Truss tritt zurück

Nach nur 45 Tagen im Amt tritt die britische Premierministerin zurück. Nun folgt das Ringen um die Nachfolge. DBRS Morningstar überprüft derweil das Rating für das Vereinigte Königreich. 

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Liz Truss Resigns

Die britische Premierministerin Liz Truss hat am Donnerstag ihren Rücktritt erklärt. Sie werde das Amt räumen, sobald ein Nachfolger gefunden ist. Damit beendet sie eine kurze, aber turbulente Amtszeit in Westminster.

Truss sagte, dass innerhalb der nächsten Woche eine Wahl zur Führung der Konservativen Partei stattfinden wird. Ihr Amt als Premierministerin hatte sie erst am 6. September angetreten.

Zuvor am Donnerstag hatte sich Truss mit Graham Brady getroffen, dem Vorsitzenden des 1922-Komitees der Konservativen Fraktion im Unterhaus. Er bestätigte nach Truss' Rede, dass die Wahl des Parteivorsitzenden bis nächsten Freitag abgeschlossen sein soll.

Das Treffen fand statt, nachdem sich die Zahl der Tory-Abgeordneten, die öffentlich den Rücktritt von Truss forderten, nach chaotischen Szenen im Unterhaus auf ein Dutzend verdoppelt hatte. Hintergrund war der Rücktritt der Innemministerin Suella Braverman.

Truss' Amtszeit als Premierministerin war von Turbulenzen auf den Märkten und in der Politik geprägt. Nach einem schlecht aufgenommenen Minibudget im letzten Monat stürzte das Pfund ab und die Anleihemärkte fielen ins Chaos. Kwasi Kwarteng trat daraufhin Anfang des Monats als Finanzminister zurück und wurde durch Jeremy Hunt ersetzt.

Kurz nach der Ankündigung des Rücktritts von Liz Truss wurde das Pfund bei 1,1272 USD gehandelt. Zuvor war es am Donnerstag bis auf 1,1173 USD gefallen.

Der FTSE 100 stieg um 0,2%, nachdem er um die Mittagszeit 0,1% niedriger notiert hatte. Der eher auf den Binnenmarkt ausgerichtete FTSE 250 lag 0,4% höher.

Britische Anleihen könnten herabgestuft werden

Britische Staatsanleihen könnten nach den "erheblichen Turbulenzen" der letzten Wochen von DBRS Morningstar herabgestuft werden.

In einer außerplanmäßigen Intervention erklärte DBRS, dass britische Staatsanleihen nun überprüft werden. Hintergrund seien "das Fehlen von Klarheit über die fiskalischen Pläne des Vereinigten Königreichs, Bedenken über die britische Politik und die anhaltenden und erheblichen Turbulenzen auf dem Markt für britische Staatsanleihen".

DBRS Morningstar stuft die Staatsanleihen des Vereinigten Königreichs derzeit mit "AA (hoch)" ein, was auf eine hervorragende Kreditqualität und eine geringe Anfälligkeit für künftige Ereignisse hindeutet. Mit dieser Beschreibung wird die Fähigkeit zur Begleichung der finanziellen Verpflichtungen als hoch angesehen, und die betreffende Bonität unterscheidet sich nur geringfügig von AAA.

Allerdings könnte nun eine Herabstufung erfolgen, sofern die jüngste Verschlechterung der fiskalischen Glaubwürdigkeit und Vorhersehbarkeit der britischen Regierung dauerhafte Auswirkungen hat, oder wenn zusätzliche Schocks wesentliche negative Auswirkungen auf die britische Wirtschaft und die fiskalische Bilanz der Regierung haben - einschließlich einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Auseinanderbrechens des Vereinigten Königreichs in separate souveräne Nationen.

Morningstar DBRS könnte sein aktuelles Rating auch beibehalten, "wenn ein glaubwürdiger Finanzplan zeigt, dass die öffentliche Schuldenquote mittelfristig sinkt", oder wenn die finanziellen Anfälligkeiten begrenzt bleiben.

DBRS Morningstar ist die viertgrößte Kreditratingagentur der Welt. Das Unternehmen ist seit 2019 Teil von Morningstar. 

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Über den Autor

Morningstar.co.uk Editors