Der Morningstar Europe Index legte im Januar um beachtliche 6,7% in Euro zu, zeigte jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Unternehmensstilen. Beispielsweise legten Large Cap-Wachstumsunternehmen im Durchschnitt um 9,2% zu, gegenüber 6,7% bei Large Value-Unternehmen. Bei kleineren Unternehmen war der Unterschied zwischen Value und Growth sogar noch größer.
Auf Sektorebene gab es im Januar zwei Bereiche, die den Markt übertrafen: der Technologiesektor mit einem Anstieg von 12,3% und die zyklischen Konsumgüter mit einem noch höheren Anstieg von 14,5%. Dies erklärt weitgehend die starke Performance des Wachstumssegments innerhalb unserer Style Box.
Innerhalb des letztgenannten Sektors legten französische Luxusunternehmen wie LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE und Hermes International SA im Januar um 17,7% bzw. 18,6% zu. Europäische Technologiekonzerne wie ASML Holding NV und Prosus NV erzielten im ersten Monat des Jahres starke Gewinne, 19,6% bzw. 14,5%.
Auf der Large Value-Seite verursachte die schlechte Performance des Energiesektors (er war der einzige Sektor mit Verlusten im Januar, minus 0,2%) eine weniger profitable Performance als Large Growth. Insbesondere das norwegische Unternehmen Equinor mit einem Rückgang von 12,5% fiel dabei ins Gewicht.
Aber die Gewinne von Finanzunternehmen wie BNP Paribas (+18,1%) oder ING Groep NV (+17,1%) und allgemein des gesamten Finanzsektors (plus 9,5% im Januar) haben die Verluste des Energiesektors mehr als kompensiert.
Die defensiveren Sektoren wie Versorger (+1,5%), Gesundheitswesen (+1,0%) und defensive Konsumgüter (+3,1%) lagen im Januar deutlich unter dem Marktdurchschnitt. Insbesondere die Verluste von Pharmaunternehmen wie Roche Holding AG (-2,8%) und Novartis AG (-2,4%) erklären die relativ schlechte Performance des Large Blend-Stils im letzten Monat. Sie sind das zweit- bzw. drittgrößte Unternehmen nach Marktkapitalisierung in diesem Segment (Nummer 1 ist Nestlé, das ebenfalls hinter dem Markt zurückblieb, aber immerhin um 3,0% stieg).
In Bezug auf die Bewertungen zeigt die folgende Abbildung die Veränderung von Dezember (links) bis Januar (rechts). Besonders hervorzuheben ist der Anstieg von Price/Fair Value im Large Growth-Stil von 1,02 (d. h. 2% Überbewertung) auf 1,11 (11% Überbewertung).
Auf Sektorebene ist vielleicht das Bemerkenswerteste, dass der Energiesektor trotz des kräftigen Anstiegs (24% in den letzten 12 Monaten) immer noch relativ billig ist. Ebenfalls bemerkenswert: Der europäische Sektor der zyklischen Konsumgüter ist der teuerste - und der einzige mit ist ein Preis/Fair Value über 1.