ETFs: Gewinner und Verlierer im Februar 2023

Die volatilen Kryptowährungen sowie Rohstoffe dominierten auch im Februar 2023 die Liste der Top- bzw. Flop-Performer am deutschen ETF-Markt. 

Antje Schiffler 07.03.2023
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ETFLaut Morningstar-Daten lagen im Februar 2023 rund 35,12 Prozentpunkte zwischen der Performance der besten und der schlechtesten in Deutschland zum Verkauf angebotenen börsengehandelten passiven Produkte (ETPs). Die Renditen lagen zwischen 14,05% und -21,07%.

 

Die Tops

Tezos, Polygon und Tron gerhören vielleicht nicht zu Jedermanns Standardvokabular. So heißen die Kryptos, die im Februar die Nase vorn hatten. CoinShares Physical Staked Tezos (XTZT) lag in Euro auf Monatssicht 14,05% im Plus - wohlgemerkt nach einer langen Talfahrt in 2022.

Der Tezos legte Mitte Februar eine kleine Rally hin und kletterte auf den höchsten Kurs seit Anfang November. Hintergrund ist eine neue Partnerschaft mit Google Cloud. Das Unternehmen wird Validator für die Blockchain von Tezos. Somit können Kunden des Unternehmens künftig die Nodes für Tezos in der Infrastruktur von Google Cloud bereitstellen. Sie können somit Web3-Anwendungen auf dem Tezos-Netzwerk entwickeln.  

Um 12,7% legte der Lyxor MSCI Greece ETF (LYMH) zu. Der Aktienmarkt des Landes profitierte (+11%) von der verbesserten Kreditwürdigkeit Griechenlands und der Hoffnung auf ein Investment-Grade-Rating.

Der türkische Markt startete mit einer Rally nach der einwöchigen Schließung der Börse. Die Börse in Instanbul schloss nach dem verheerenden Erdbeben Anfang Februar. Nach der Wiedereröffnung konnte der Leitindex ISE den Aufwärtstrend der Vormonate wieder aufnehmen: Der türkische Aktienmarkt haussierte monatelang wegen der hohen Inflation. Die jüngste Rally wurde zudem von Maßnahmen der Regierung angeschoben, berichtet mein Kollege Valerio Baselli. So haben die türkischen Behörden beispielsweise Milliarden von Lira von Pensionskassen und staatlichen Kreditgebern in die Börse geschleust und zum Kauf von Aktien ermutigt.

 

 

  

Die Flops

Rhodium ließ im Februar besonders stark Federn. Der db Physical Rhodium ETC (EUR) (XFRD) verlor im Berichtsmonat über 21% seines Wertes. Das Edelmetall gilt als teuerstes überhaupt. Die Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit macht es zum perfekten Katalysator.

Gemeinsam mit Nickel, Gold, Zinn und Palladium ging es im Februar allerdings bergab. Zum einen sprachen fundamentale Gründe für den Rückgang. So habe sich etwa am Nickelmarkt ein Überschuss entwickelt, berichtet Valerio Baselli. Vor allem aber dürfte es die Stärke des US-Dollars im Februar gewesen sein, die den Rohstoffpreisen zusetzte. Da Commodities in der Regel in US-Dollar gehandelt werden, notieren sie in der Regel invers zum Greenback. 

 

 

Die Größten

Die monatlichen Top- und Flop-Performer sind oft sehr volatile und daher riskante Produkte, die in Ihrem Portfolio nur eine Beimischung sein sollten. Für den Privatanleger ist es sicher ratsam, große ETPs – in Bezug auf das Vermögen (Assets under Management , AuM) - im Blick zu behalten. Diese sollten zum Kernbestand Ihres Portfolios gehören.

 

Bei der Analyse der Trends haben wir wie immer inverse und gehebelte Fonds ausgeklammert. Da es sich bei ETPs um rein passive Produkte handelt, spiegeln sie die Marktentwicklung wider ohne die – gute oder schlechte – Voreingenommenheit eines aktiven Managers.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.