Die CS-Aktien notieren am Donnerstag um 2,6 Prozent im Minus bei 2,604 Franken, nachdem zuvor bis auf 2,579 Franken gesunken waren. Allerdings notieren sie damit noch gut 10 Rappen über ihrem Allzeittief von 2,497 Franken, das die Titel vor Wochenfrist erreicht hatten. Der Gesamtmarkt notiert ebenfalls negativ (SMI -0,5%).
Dass die Buchführung von der US-Aufsichtsbehörde in Frage gestellt werde, sei wohl generell negativ zu bewerten, hiess es am Markt. Die Grossbank hatte in ihrer Mitteilung dagegen betont, dass es sich um eine "technische" Angelegenheit handle und dass sich wegen der SEC-Kommentare an den bereits publizierten Geschäftsergebnissen 2022 nichts ändere.
Laut der Grossbank geht es in den Kommentaren der US-Behörde um bereits früher vorgenommene Revisionen im Zusammenhang mit Aussagen zum konsolidierten Cash Flow sowie um die damit verbundenen Kontrollprozesse. Gerade der Verweis auf die internen Kontrollen der CS macht die Analysten der kanadischen Grossbank RBC allerdings hellhörig.
Die von der SEC angesprochenen Revisionen, die im Geschäftsbericht 2021 zu finden sind, beträfen allerdings "relativ kleine Summen" und seien zudem bereits publiziert, räumen die RBC-Analysten in einem ersten Kommentar ein. Zudem hätten sie sich generell nicht auf Aussagen zu die Cash Flows fokussiert. Im Geschäftsbericht des Vorjahres hatte die CS mitgeteilt, dass wegen Problemen in der Rechnungslegung die Jahresrechnungen aus Vorperioden angepasst wurden.
Die Neuigkeiten verstärken den seit Wochenbeginn anhaltenden Abwärtsdruck auf die schwer gebeutelten Credit Suisse-Aktien nun weiter. Am Montag war bekannt geworden, dass der langjährige Grossaktionär Harris Associates das Handtuch geworfen hat und sämtliche Anteile an der Grossbank verkauft hatte.
Harris-Investmenchef David Herro hatte die Gelegenheit zur Kritik des Vorgehens des CS-Managements bei der Restrukturierung genutzt und die Zukunft des CS-Geschäftsmodells in Frage gestellt.