Der Jahresauftakt 2023 kann sich aus Kapitalmarktsicht sehen lassen. Der DAX knackte am 12. April nach überraschend stark rückläufigen US-Inflationszahlen für den März die Marke von 15.800 Zählern und stieg damit auf den höchsten Wert seit Jahresbeginn 2022. Insgesamt beläuft sich das Plus des Leitindexes im Betrachtungszeitraum Januar bis März 2023 auf über 10%.
Ein Sektor, der im Vorjahr kräftig unter die Räder gekommen war, profitierte besonders: Technologie. Der Morningstar Developed Markets Europe Technology Index beispielsweise lag im 1. Quartal in Euro 16,67% im Plus und übertraf damit die Entwicklung am Gesamtmarkt deutlich.
Dies spiegelt sich in der Performance von aktiv gemanagten Fonds wider. So konnte der T. Rowe Price Funds SICAV - Global Technology Equity Fund Q USD im 1. Quartal um knapp 23% zulegen. Auch im Falle einer konjunkturellen Abschwächung könnten bestimmte Unternehmen aus dem Technologiesektor weiter profitieren.
"Da das Ende des Zinserhöhungszyklus näher rückt, könnten bestimmte Aktiensektoren, die im vergangenen Jahr am stärksten von den steigenden Zinsen betroffen waren, nun profitieren", schreibt Saira Malik, CIO bei Nuveen. "Ausgewählte Softwareunternehmen, die weniger konjunkturabhängig sind, könnten im Falle einer Konjunkturabschwächung und einer leichten Rezession gute Kandidaten für eine defensive Positionierung sein. Softwareunternehmen verfügen in der Regel über robustere Geschäftsmodelle und eine unelastische Nachfrage, wobei der Cashflow von den Unternehmenskunden bestimmt wird, die in der Regel eine beständigere Quelle für wiederkehrende Einnahmen sind als Endverbraucher.
Die anderen beiden Kategorien, die sich in den Top Ten tummeln, sind US Large-Cap Growth und Eurozone Large-Cap Equity.
Bei der Auswertung der Morningstar Direct-Daten haben wir solche Fonds berücksichtigt, die in Deutschland zum Verkauf angeboten werden und über ein Morningstar Analyst Rating von Neutral oder besser verfügen. Dabei liegen zwischen dem besten und dem schlechtesten Fonds in Euro 30,23 Prozentpunkte.
Die "Verliererseite" präsentiert sich etwas diverser. Am häufigsten vertreten sind indische Aktienstrategien. Der Morningstar India Index hat in den ersten drei Monaten des Jahres 5,44% verloren, konnte Ende März aber eine Aufholjagd starten.
Nach einem turbulenten Monat März befinden sich auch Finanzdienstleistungen auf der Liste der schlechten Performer. Auf Monatssicht am weitesten hinten liegt der mit Bronze bewertete BGF World Financials Fund A2. Die Ereignisse im US-amerikanischen und Schweizer Bankensektor haben das Vertrauen der Anleger erschüttert. Der Tiefpunkt am Aktienmarkt wurde Ende März erreicht, seitdem geht es wieder aufwärts für Bankentitel.
Morningstar-Bankenanalysten Niklas Kammer und Johann Scholtz argumentieren, dass die Angst vor einer Ansteckung im europäischen Bankensektor übertrieben ist. "Die Bilanzen der europäischen Banken sind solide und verfügen über reichlich Liquidität und robuste Kapitalpuffer", schlussfolgern sie in ihrem Quartalsbericht über den Sektor. So erscheinen Bankentitel wieder günstig.