Die Bayer AG (BAYN) hat im 1. Quartal 2023 weniger verdient als erwartet. Die Gewinne vor allem im Pharma-, aber auch im Agrarbereich waren rückläufig. Der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann bestätigte zwar die Jahresziele. Er verwies aber auf die Risiken durch die deutlich tiefer erwarteten Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat.
Vor allem schwächelte im 1. Quartal die Pharmasparte wegen des schwachen China-Geschäfts. So brach das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) zum Jahresstart bei einem nur leichten Umsatzrückgang um gut ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Euro ein, berichtet die Nachrichtenagentur awp. Bayer musste bei Xarelto, einem Blutgerinnungshemmer, und beim Herzmittel Adalat im Zuge staatlicher Preisausschreibungen für Medikamente in China deutliche Einbußen hinnehmen. Auch die Folgen der Corona-Pandemie lasteten auf den Geschäften in dem Land.
Die eingebrochenen Preise für Glyphosat bescherten derweil dem Bereich Crop Science ein Umsatzminus. Dieser konnte allerdings durch Wachstum des übrigen Crop-Science-Geschäfts annähernd ausgeglichen werden.
Der Konzernumsatz belief sich im 1. Quartal 2023 auf 14,389 Milliarden Euro – währungs- und portfoliobereinigt ein Minus von 1,1 %. Das Ebitda ging um 14,9 % auf 4,471 Milliarden Euro zurück. Beides lag deutlich unter Vara-Konsensschätzungen. Die Ebitda-Marge lag bei 31,1 %.
Analysten bereitete in ersten Reaktionen vor allem die Profitabilität der Pharmasparte Kopfzerbrechen, so die awp weiter. Branchenexperte Gunther Zechmann vom Analysehaus Bernstein Research zeigte sich in einer ersten Einschätzung von der Pharmasparte enttäuscht, während sich das Agrargeschäft trotz der Normalisierung der Glyphosat-Preise gut schlage, berichtet die Nachrichtenagentur awp.
