Dividendenfonds: Was sind die Vorteile, was die Nachteile?

Wenn Sie ein Portfolio mit steigenden Dividenden aufbauen wollen, ist ein Dividendenfonds wahrscheinlich nicht die beste Option. Doch es gibt ein paar Ausnahmen.

Fernando Luque 15.05.2023
Facebook Twitter LinkedIn

DividendenfondsEin Anleger hat verschiedene Möglichkeiten, regelmäßiges Einkommen zu erzielen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Investition in einen Fonds oder ETF, der Erträge ausschüttet. Diese Vehikle sind in fast allen Fondskategorien erhältlich - Aktien, Anleihen, Mischfonds usw. Das hat für den Anleger einen großen Vorteil, da er beispielsweise kein Aktienrisiko eingehen muss, um Dividendenerträge zu erzielen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es grundsätzlich sicherer ist, Dividendenerträge aus einem Korb von Wertpapieren zu erzielen als aus einem einzelnen Unternehmen. Entscheidet man sich für den Aufbau eines Dividendenportfolios, das auf eine kleine Anzahl von Titeln beschränkt ist, ist man dem Risiko ausgesetzt, dass ein oder mehrere Unternehmen im Portfolio gezwungen sind, ihre Dividende zu kürzen - oder sogar zu streichen. 

Es ist auch einfacher, mit einem Fonds ein regelmäßiges Einkommen mit der gewünschten Häufigkeit zu erzielen, als mit einer einzelnen Aktie oder einem Aktienkorb. Fondsmanager achten achten in der Regel auf die unterschiedliche Ausschüttungshäufigkeit: sie launchen eine jährliche Ausschüttungsklasse, eine vierteljährliche Ausschüttungsklasse, eine monatliche Ausschüttungsklasse usw. Das erleichtert denjenigen das Leben, die monatliche Erträge, vierteljährliche Erträge usw. wünschen.

Aber es gibt ein großes Problem mit Fonds, die Dividenden ausschütten. Was ein Dividendenanleger will, ist eine Dividende, die im Laufe der Zeit wächst. Aber das ist bei Fonds normalerweise nicht der Fall. Sie passen die Dividende normalerweise an die Entwicklung des Nettoinventarwerts an, und damit also an die Entwicklung der Märkte.

Auf dem Aktienmarkt gibt es Unternehmen, die als "Dividenden-Aristokraten" bezeichnet werden, weil sie ihre Dividende kontinuierlich erhöhen. Um diese Bezeichnung zu erhalten, muss das Unternehmen seine Dividendenzahlungen an die Aktionäre in mindestens 25 aufeinanderfolgenden Jahren kontinuierlich erhöht haben.

Diese Unternehmen zeichnen sich durch stabile Erträge, eine solide Finanzlage und das Bestreben aus, durch regelmäßige Dividendenzahlungen Werte an ihre Aktionäre zurückzugeben.

In der Regel handelt es sich um große, gut etablierte Unternehmen mit stabilen Erträgen und einer soliden Marktposition. Einige bekannte Beispiele für Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen wie Coca-Cola, Johnson & Johnson und Exxon Mobil.

In der nachstehenden Grafik sehen wir beispielsweise, dass Exxon Mobil seine Dividende pro Aktie in jedem der letzten zehn Jahre erhöht hat. Und das selbst in einem Jahr wie 2020, als die Aktie 36 % in USD verlor. Dieses Jahr erhöhte das Unternehmen seine Dividende je Aktie von 3,43 auf 3,48.

 

 

 

Betrachten wir nun, was in den letzten 10 Jahren zum Beispiel mit der M&G Global Dividend A EUR (die EUR-Einkommensklasse, die vierteljährliche Dividenden ausschüttet) geschehen ist. Dies ist einer der Fonds mit dem höchsten Assets under Manangement (AuM) und der höchsten Dividendenrendite in der Morningstar Global Equity Income Kategorie.

 

 

 

Die Grafik zeigt deutlich, wie unregelmäßig die Gesamtausschüttung in den letzten zehn Jahren war: Es gab drei Jahre (2017, 2019 und 2022), in denen der Fonds seine Dividende kürzen musste. Und das ist ein recht übliches Verhalten für ausschüttenden Fonds.

In der genannten Morningstar-Kategorie Global Equity Income, haben beispielsweise von den 134 Fondsklassen, die in den letzten 10 Jahren jeweils eine Dividende ausgeschüttet haben, nur 14 Klassen in diesem Zeitraum keine Dividendenkürzung hinnehmen müssen.

 

Dividendenfonds: Ein paar Ausnahmen

Besonders hervorzuheben sind zwei Fonds, die ihre Dividende Jahr für Jahr erhöhen konnten: der FvS Dividend und der Fidelity Global Dividend. Im Folgenden finden Sie einige Kommentare unseres Fondsanalyse-Teams zu diesen beiden Fonds.

 

FvS Dividend R (Medalist Rating: Gold)

Die effektive Anlagephilosophie der Strategie rechtfertigt ein hohes Process Pillar-Rating. Unabhängig von diesem Rating zeigt die Analyse des Portfolios der Strategie, dass sie im Vergleich zu anderen Fonds der Kategorie eine deutliche Übergewichtung des Qualitätsengagements und eine Untergewichtung des Renditeengagements beibehalten hat. Ein hohes Qualitätsengagement bedeutet, dass Aktien gehalten werden, die beständig profitabel sind, wachsen und solide Bilanzen aufweisen. Ein niedriges Renditeniveau ist darauf zurückzuführen, dass weniger Aktien mit hohen Dividenden- oder Rückkaufsrenditen gehalten werden, sondern typischerweise eher Aktien in einem frühen Entwicklungsstadium.

Fidelity Global Dividend (Medalist Rating: Bronze)

Dan Roberts, der Fondsmanager, verfolgt einen qualitätsorientierten Ansatz, jedoch mit einer bewertungsorientierten Denkweise. Er durchsucht das Universum zunächst mit einem quantitativen Filter, gefolgt von einer eingehenden Bottom-up-Analyse der Aktien. Roberts sucht nach Unternehmen mit vorhersehbaren und belastbaren Cashflows, zuverlässigen Geschäftsmodellen, transparenten Jahresabschlüssen, soliden Bilanzen und einem starken Management. Daraus ergibt sich ein Portfolio von 50-60 Aktien, wobei zyklische Branchen wie Banken, Energie und Rohstoffe in der Regel gemieden werden. Stattdessen findet Roberts gute Chancen in den Bereichen Gesundheitswesen, Versicherungen, Börsen, Basiskonsumgüter und Industriewerte.

 

 

 

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unsere kostenfreien Newsletter

Facebook Twitter LinkedIn

Über den Autor

Fernando Luque

Fernando Luque  ist Chefredakteur morningstar.es, Morningstar Spanien