Am Vortag hatte die US-Notenbank Federal Reserve entschieden, den Leitzins vorerst unverändert zu lassen.
"Die heutige Zinserhöhung spiegelt die aktualisierte Beurteilung der Inflationsaussichten durch den EZB-Rat, die Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und die Stärke der geldpolitischen Transmission wider", heißt es aus Frankfurt.
Für 2023 rechnen die Ökonomen in ihrer aktuellen Schätzung mit einer Gesamtinflation von 5,4 %, 2024 von 3,0 % und 2025 von 2,2 %. "Die Indikatoren des zugrunde liegenden Preisdrucks sind nach wie vor hoch. Bei einigen sind allerdings erste Anzeichen einer Abschwächung zu beobachten", heißt es.
Die Teuerungsrate im Euroraum lag zuletzt bei 6,1 % und damit noch dreimal so hoch wie von der EZB angestrebt.
Die EZB-Fachleute haben ihre Prognose für die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel (Kerninflation) nach oben korrigiert, insbesondere für dieses und nächstes Jahr. "Gründe hierfür sind die in der Vergangenheit überraschend hohen Werte sowie die Auswirkungen des robusten Arbeitsmarkts auf das Tempo des Inflationsrückgangs." Sie rechnen nun mit 5,1 % für 2023, 3,0 % für 2024 und 2,3 % für 2025.
Auch die Schätzungen fürs BIP wurden leicht revidiert, und zwar auf 0,9 % für 2023, 1,5 % für 2024 und 1,6 % für 2025.