Quartalszahlen der DAX-Konzerne: Termine und Einschätzungen

Die Berichtssaison ist gestartet. An dieser Stelle blicken wir auf die Termine und die Einschätzungen unserer Analysten. 

Antje Schiffler 26.07.2023
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Börse Frankfurt Die Berichtssaison ist in vollem Gange. Vergangene Woche machten Sartorius (SRT) und SAP (SAP) den Auftakt. Diese Woche folgen unter anderem die Deutsche Börse, Deutsche Bank, RWE und die Autokonzerne Porsche, Mercedes Benz (MBG) und Volkswagen (VOW3). Im Vorfeld der finalen Zahlen machte bereits der Sportartikelhersteller Adidas (ADS) von sich reden

Am Mittwoch ist die Stimmung wegen schwacher Konjunkturdaten und angesichts der anstehenden Zinsentscheidungen von Federal Reserve und EZB heute Abend und morgen zurückhaltend. Zudem wird nach dem starken Lauf am US-Markt nun auch dort ein schächerer Start erwartet. Der DAX hält sich am Nachmittag aber über der psychologisch wichtigen Marke von 16.000 Zählern. 

Während RWE nach optimistischeren Jahreszielen um 2,1% und Deutsche Börse um 0,9% stiegen, legten die Papiere der Deutschen Bank um 1,3 zu. "Analysten sprachen von soliden Zahlen, die allerdings zum Teil von höheren Kosten belastet worden seien. Die Aktien des Nobelkarossenbauers Porsche AG waren Schlusslicht im Dax mit minus 3,1", berichtet die Nachrichtenagentur awp. Laut Jefferies-Analyst Philippe Houchois lag der Netto-Mittelzufluss im Kerngeschäft im zweiten Quartal um fast zehn Prozent unter der Markterwartungen. 

Die Aktie von RWE (No Moat) ist laut Morningstar-Analyst Trancede Fulop günstig bewertet. Er hält an der Fair Value-Schätzung von EUR 53 fest. Das EBITDA des Unternehmens stieg im ersten Halbjahr um 157% auf 1,9 Mrd. EUR, wie der Konzern überraschend schon am Dienstagabend mitteilte. Die Ziele für das laufende Jahr hob der Konzern angesichts der starken Zahlen an. Die Anhebung der Prognose ist sowohl auf die Bereiche Wasserkraft, Biomasse und Gas als auch auf die Bereiche Versorgung und Handel zurückzuführen, so Fulop.

 

 

 Stand: 24.7.2023

 

Quartalszahlen: Ausgewählte Kommentare der Morningstar-Aktienanalysten

Die Ergebnisse der SAP für das zweite Quartal blieben hinter den Erwartungen zurück, kommentiert Morningstar-Aktienanalystin Julie Bhusal Sharma. Transaktionsumsätze im Zusammenhang mit diskretionären Angeboten – wie etwa der Geschäftskostenabrechnung über Concur – entwickelten sich schlechter, als das Management erwartet hatte. Der Konzern hat die Prognosespanne für das Gesamtjahr leicht reduziert. "Wir halten an unserer Fair-Value-Schätzung von 119 EUR je Aktie (132 USD für US-ADR-Aktien unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkursänderungen) für diesen Titel fest, da wir davon ausgehen, dass sich die Transaktionsumsätze nach dem kurzfristigen Makroeinbruch erholen werden", so die Analystin. 

Der Bayer-Konzern, die am 8. August ihre Zahlen vorlegen, musste eine Gewinnwarnung herausgeben. Das Glyphosat-Geschäft läuft noch schlechter als erwartet. Der Chemie- und Pharmakonzern muss für das zweite Quartal rund 2,5 Milliaden Euro abschreiben. Die Jahresziele streicht der neue Konzernchef Bill Anderson nun zusammen. Morningstar-Analyst Damian Conover kommentierte am Dienstag: "Wir hatten auf der Grundlage der Ergebnisse des ersten Quartals bereits niedrigere Prognosen für 2023 als die Geschäftsleitung. Angesichts der Rückkehr der wettbewerbsfähigen Glyphosatproduktion hatten wir mit einem deutlichen Rückgang der Herbizid-Crop-Science-Umsätze gerechnet. Auch die gesenkte Prognose für 2023 hat keinen großen Einfluss auf unsere langfristigen Aussichten für das Unternehmen."

 

 

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.