Nach Nettomittelabflüssen in Höhe von 6,6 Mrd. EUR im August verzeichneten die in Europa domizilierten langfristigen Fonds im September 2023 Nettorücknahmen in Höhe von 13,4 Mrd. EUR, was die negative Stimmung der Anleger widerspiegelt, die durch die wirtschaftliche Ungewissheit und die anhaltend hohe Inflation verursacht wurde.
Im September gaben die weltweiten Aktienmärkte weiter nach, und zwar um 4,1 % in US-Dollar, und auch die weltweiten Staatsanleihen fielen um 1,6 % (in US-Dollar), da sich der Optimismus, dass die Zinsen eher früher als später auf unter 3 % zurückgehen werden, im vergangenen Monat offenbar verflüchtigt hat.
Die allgemeine Schwäche der Aktienmärkte hielt im September an - nur der Energiesektor lag im Plus - und machte die Gewinne des Sommers wieder zunichte. Aktienfonds verzeichneten im vergangenen Monat Nettoabflüsse in Höhe von 5,2 Mrd. EUR, das drittschlechteste Monatsergebnis seit Oktober 2022 (im bisherigen Jahresverlauf haben Aktienstrategien 15,9 Mrd. EUR verloren). Wie schon in den letzten Monaten waren die Abflüsse ausschließlich aktiv verwalteten Produkten zuzuschreiben (Ausnahme war der Monat Juni), die 11,0 Mrd. EUR verloren, während passive Aktienfonds 5,7 Mrd. EUR anzogen. Besonders betroffen waren globale Schwellenländer- und Asien-ex-Japan-Aktienfonds mit Nettoabflüssen von 1,3 Mrd. EUR bzw. 1,2 Mrd. EUR.
Da die Renditen der US-Staatsanleihen auf ein 15-Jahres-Hoch stiegen, verzeichneten Rentenfonds mit 4,3 Mrd. EUR den elften positiven Monat in Folge. Der Großteil dieser Zuflüsse entfiel im vergangenen Monat auf Fonds, die in Staatsanleihen in Euro und Pfund Sterling sowie in Anleihen mit fester Laufzeit investieren.
Mit Nettoabflüssen in Höhe von 6,5 Mrd. EUR waren Allokationsstrategien die größten Verlierer des Monats. Seit Mai 2022 gab es für diese Fonds nur drei positive Monate, was die Zuflüsse angeht. Im September waren die flexible Allokation in GBP und die flexible Allokation in EUR - global die am stärksten betroffenen Kategorien der Gruppe. Die alternativen Fonds wiederum verzeichneten den 17. Monat in Folge Nettorücknahmen.
Auch die Rohstofffonds verzeichneten einen negativen Monat mit einem Verlust von 1,7 Mrd. EUR im September. Dies ist vor allem auf die 1,3 Mrd. EUR zurückzuführen, die aus Edelmetallprodukten abgezogen wurden; die meisten davon waren ETCs auf Gold. Geldmarktfonds schließlich verzeichneten im vergangenen Monat Nettomittelzuflüsse in Höhe von 6 Mrd. EUR.
Das Vermögen der in Europa domizilierten langfristigen Fonds ging von 10,997 Billionen EUR im Vormonat auf 10,790 Billionen EUR zurück.
Aktives Management vs. passives Management
Langfristige Indexfonds verzeichneten im September Zuflüsse von 8,2 Mrd. EUR, während aktiv verwaltete Fonds 21,5 Mrd. EUR verloren. (Die nachstehende Tabelle enthält nur die wichtigsten Kategorien). Im vergangenen Monat verzeichneten nur Rentenfonds sowohl bei den aktiv verwalteten als auch bei den indexgebundenen Strategien positive Nettozuflüsse.
Der Marktanteil langfristiger passiver Fonds lag im September 2023 bei 25,73 % gegenüber 23,54 % im September 2022. Bezieht man Geldmarktfonds mit ein, die eine Domäne aktiver Manager sind, so lag der Marktanteil von Indexfonds bei 22,08%, gegenüber 20,96% 12 Monate zuvor.
Nachhaltige Fonds
Fonds, die unter Artikel 8 der europäischen SFDR fallen, verzeichneten im Berichtsmonat Nettoabflüsse in Höhe von 9,4 Mrd. EUR und damit das drittschlechteste Ergebnis in den letzten elf Monaten. Aktien- und ausgewogene Strategien mussten die größten Rücknahmen hinnehmen.
Auf der anderen Seite investierten die Anleger im September netto 529 Mio. EUR in "dunkelgrüne" Strategien.
Was das organische Wachstum anbelangt, so verzeichneten die Artikel 9-Fonds im dritten Quartal des Jahres eine organische Wachstumsrate von 0,26 %. Im gleichen Zeitraum verzeichneten Produkte, die unter Artikel 8 fallen, ein organisches Wachstum von -0,44 %. Zwischen Juli und September hingegen verzeichneten Fonds, die gemäß der SFDR nicht als Artikel 8 oder Artikel 9 gelten, eine durchschnittliche organische Wachstumsrate zwischen 0,48 % und -0,59 %.
Nachfolgend finden Sie zudem die zehn Vermögensverwaltungsgesellschaften, die im September 2023 in Europa das meiste und das wenigste Kapital aufgenommen haben, wobei zwischen passiver und aktiver Verwaltung unterschieden wird (ohne Geldmarktfonds).