Deutsche Bank verdient mehr als gedacht

Die Deutsche Bank schlägt die Erwartungen der Analysten, die Aktie zieht deutlich an.

Antje Schiffler 25.10.2023
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Deutsche BankDie Ergebnisse der europäischen Banken können sich sehen lassen, den hohen Zinsen sei Dank. Am Vortag schlug Unicredit die Erwartungen der Börsianer, heute folgt die Deutsche Bank (DBK). Der DAX-Konzern hat im dritten Quartal 2023 einen Vorsteuergewinn von 1,7 Mrd. EUR erzielt. Das entspricht einem Plus von 7% gegenüber dem Vorjahresquartal.

Unter dem Strich verdienten die Frankfurter angesichts einer höheren Steuerquote zwar weniger, doch dies blieb über dem Konsens der Analysten. Höheren Aufwendungen standen geringere Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite gegenüber.

Höhere Ausschüttungen an Aktionäre

Die Frankfurter sehen sich damit auf Kurs, für das Jahr 2023 mehr als 1 Mrd. Euro und für die Jahre 2022 und 2023 zusammen wie geplant rund 1,75 Mrd. Euro an ihre Aktionäre auszuschütten. Dies ist mehr als von Analysten erwartet. Für das Jahr 2024 werden weitere Aktienrückkäufe erwartet.

"Striktes Kapitalmanagement und verbesserter Kapitalausblick unterstützen das Geschäftswachstum und schaffen Spielraum für frühere und höhere Kapitalausschüttungen", heißt es dazu. 

 

Die Ergebnisse der einzelnen Unternehmenssparten wichen deutlich voneinander ab. So erzielte die Privatkundenbank, die durch die Turbulenzen rund um die Postbank gekennzeichnet ist, weniger Gewinn als von Analysten vorab geschätzt. Es hatte in den vergangenen Monaten heftige Beschwerden von Postbank-Kundinnen und -Kunden vor allem im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung gegeben. Ein Sonderbeauftragter im Auftrag der Finanzaufsicht Bafin überwacht inzwischen, dass die Deutsche Bank die Probleme in den Griff bekommt, schreibt die awp. 

Auch das Asset Management blieb unter den Erwartungen. "In der Vermögensverwaltung drückt das schwierige Marktumfeld weiter auf das Geschäft. Weil die Managementgebühren leicht und die Performance- und Transaktionsgebühren stark zurückgingen, sanken die Erträge im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 10 Prozent", sagt CEO Christian Sewing. Die DWS hätte aber Gegenmaßnahmen ergriffen, um diesem Umfeld zu begegnen. Und die zeigen ihm zufolge bereits Wirkung: Die nichtoperativen Kosten sanken im Vorjahresvergleich um 9 Prozent. In Kombination mit Nettomittelzuflüssen von 2 Milliarden Euro schafft das eine gute Basis für höhere Ergebnisse in den kommenden Quartalen.

Doch die DWS meldet für die ersten neun Monate des Jahres ein starkes Nettomittelaufkommen, insbesondere im Wachstumsbereich Passive einschließlich Xtrackers. Die Nettomittelzuflüsse ohne Cash-Produkte lagen bei 21 Milliarden Euro. Obwohl die Erträge mit 666 Millionen Euro gut drei Prozent niedriger ausfielen als ein Jahr zuvor, blieb der Gewinn unter dem Strich mit 147 Millionen Euro stabil, berichtet die Nachrichtenagentur awp. 

Positiv überraschten dagegen das Investmentbanking und die Unternehmensbank. Letztere verdoppelte ihr Vorsteuerergebnis auf 805 Millionen Euro. 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.