Apple (AAPL) meldete solide Ergebnisse für das vierte Quartal und gab den Anlegern einen angemessenen Ausblick für das erste Quartal. Der Umsatz entsprach unseren Erwartungen, lag aber leicht unter den FactSet-Konsensschätzungen, was unserer Meinung nach zu dem 3 %-igen Ausverkauf der Aktie nachbörslich beitrug.
Wir halten an unserer Fair-Value-Schätzung von $150 fest und betrachten die Aktie als leicht überbewertet, da wir für die kommenden Jahre kein massives Hardware-Wachstum bei bestehenden Produkten wie dem iPhone erwarten.
Der Umsatz im Septemberquartal belief sich auf $89,5 Milliarden, was einem Rückgang von 1% gegenüber dem Vorjahr, aber einem Anstieg von 9% gegenüber dem Vorquartal entspricht. Der iPhone-Umsatz in Höhe von $43,8 Milliarden entsprach unseren Erwartungen und ist unserer Ansicht nach ein gutes Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach der iPhone 15-Serie in diesem Jahr stabil sein wird, wenn auch in einem wackeligen makroökonomischen Umfeld.
Der Umsatz mit Dienstleistungen in Höhe von $22,3 Milliarden war beeindruckend und stieg im Jahresvergleich um 16%, da das Unternehmen weiterhin mehr kostenpflichtige Abonnenten gewinnt und die Vorteile des iOS-Ökosystems durch das Upselling von mehr Apps und Dienstleistungen an seine Kunden monetarisiert. Die Bruttomarge lag mit 45,2% ebenfalls auf einem Rekordhoch und übertraf die Prognosen. Dies ist auf ein günstiges Kostenumfeld für Komponenten (wahrscheinlich Speicherchips) zurückzuführen, aber wir glauben auch, dass Apple von den Kostenvorteilen profitiert, die sich aus dem Einsatz der hauseigenen Prozessoren in iPhones, iPads und seit kurzem auch in Macs ergeben.
Apples Umsatzprognose für das Dezember-Quartal enthielt einige variable Größen, dürfte im Jahresvergleich aber insgesamt flach ausfallen. Die Umsätze mit iPads und Wearables dürften aufgrund des Zeitpunkts der Markteinführung neuer Produkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgehen.
Der iPhone-Umsatz dürfte leicht steigen, der Mac-Umsatz dürfte sich gut entwickeln (wiederum aufgrund des Zeitpunkts der Produkteinführung), und die Dienstleistungen dürften ein schnell wachsendes Segment sein. Die Prognose für die Bruttomarge in Höhe von 45% bis 46% ist erfreulich, obwohl wir dies eher auf den Produktmix und einen geringeren Anteil der Verkäufe von iPads und Wearables mit niedrigeren Margen zurückführen. Insgesamt bleiben wir von Apples Innovationen beeindruckt, insbesondere von der bald vefügbaren Vision Pro.
Wichtige Morningstar-Kennzahlen für Apple
- Schätzung des fairen Wertes: $150
- Morningstar Rating: 2 Sterne
- Morningstar Economic Moat Rating: Weit
- Morningstar Uncertainty Rating: Hoch
- Apples robuste iPhone-Nachfrage
Die robuste Nachfrage nach Apples iPhone stimmt uns weiterhin zuversichtlich. Wir haben nicht mit einem weiteren Superzyklusjahr für das iPhone gerechnet, aber angesichts des sich abschwächenden makroökonomischen Umfelds wären wir nicht überrascht gewesen, wenn Apples iPhone-Prognose noch schlechter ausgefallen wäre. Im September-Quartal hat Apple in Indien einen neuen Umsatzrekord erzielt (sowohl insgesamt als auch für das iPhone), was ein gutes Zeichen für die Bestrebungen des Unternehmens ist, mehr Nutzer in diesem Land zu gewinnen.
Auch auf dem chinesischen Festland hat Apple im September-Quartal einen Rekord beim iPhone-Absatz aufgestellt. Wir betrachten das neue Mate 60 Pro von Huawei als ein Smartphone, das Apple in der Region etwas Marktanteile abnehmen könnte, allerdings nicht in bedeutendem Maße. Apple scheint einer der größeren Gewinner von Marktanteilen gewesen zu sein, als die USA Huawei Beschränkungen auferlegten, die seine Bemühungen bei Mobiltelefonen zunichte machten. Daher wären wir nicht überrascht, wenn Apple einige Anteile abgeben würde. Wir glauben jedoch, dass die Umstellungskosten für iOS weiterhin hoch sind, während die iPhone 15-Serie das technologisch fortschrittlichere der beiden Geräte ist. Wir glauben, dass die Umsatzprognose von Apple darauf hindeutet, dass der Schaden durch das neue Produkt von Huawei minimal sein wird.