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Die zweite KI-Welle wird auch Gewinner hervorbringen

In seinem Ausblick für 2024 erkennt Morningstar Investment Management (MIM) Potenzial für die Anwender Künstlicher Intelligenz

Johanna Englundh 12.12.2023
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Haben Sie das Gefühl, den Goldrausch bei Künstlicher Intelligenz verpasst zu haben? Keine Sorge: Statt sich auf die großen KI-Unternehmen zu konzentrieren, sieht Morningstar in der nächsten Stufe Chancen der KI-Anwender. Dazu gehören diejenigen, die ihre Produkte mithilfe von KI stärken können, ohne ein Bewertungsrisiko einzugehen.

In der sich ständig weiterentwickelnden Technologiebranche ist der Aufstieg der Künstlichen Intelligenz (KI) nichts weniger als revolutionär. Die in den letzten Jahren immer ausgefeiltere KI hat sowohl Disruptionen als auch Chancen hervorgebracht. Für Anleger, die die Gewinner und Verlierer herausfiltern wollen, birgt sie Risiken.

"Wir warnen Anleger davor, sich bei ihren Anlageentscheidungen von einem Hype leiten zu lassen, aber wir sehen eine enorme Veränderung in der Zusammensetzung der Aktienmärkte, die alle Anlegertypen beachten sollten", schreiben die Experten von Morningstar Investment Management (MIM) in ihrem Ausblick für 2024.

Das Interesse der Anleger ist bereits dramatisch gestiegen, wie die massiven Zuflüsse in KI- und Big-Data-Themenfonds und die steigenden Aktienkurse der großen KI-Unternehmen zeigen.

Laut MIM könnte es jedoch ratsam sein, sich von konventionellen großen KI-Playern (wie Nvidia) fernzuhalten und sich KI-Anwender genauer anzusehen, die ihre Angebote durch KI stärken wollen, ohne damit ein Bewertungsrisiko einzugehen.

"Künstliche Intelligenz ist ein spannendes Thema und wir erwarten für 2024 ein großes Marktinteresse. Ein effektiver Weg, um in das Thema KI einzusteigen, ohne riesige Bewertungsaufschläge zu zahlen, sind Second Derivative Plays, heißt es in dem Bericht.

Aber was genau sind Second Derivative Plays? Es sind nicht die Chiphersteller oder diejenigen, die technologische Schnittstellen anbieten, sondern vielmehr diejenigen, die KI effektiv in ihre Arbeitsabläufe einbinden und neue Möglichkeiten für Umsatzwachstum schaffen. Investoren, die sich an Second Derivative Plays beteiligen wollen, könnten daher nach Möglichkeiten suchen, die sich aus den Folgewirkungen der KI ergeben.

Beispiele für Second Derivative Plays

  1. Die meisten Unternehmen verfügen nicht über das Fachwissen oder die finanziellen Mittel, um eigene KI-Plattformen aufzubauen und zu warten. Hier könnten Beratungsunternehmen für KI ins Spiel kommen und ihre technischen Fähigkeiten bei Dienstleistungen rund um Künstliche Intelligenz anbieten.
  2. Ein weiteres Beispiel sind Datenmanagement-Anbieter, die Unternehmensdaten hosten, auf denen Modelle Künstlicher Intelligenz ausgeführt werden.
  3. KI benötigt extrem hohe Geschwindigkeiten, um ihre Datenmodelle zu trainieren, und wir erwarten, dass diejenigen mit den höchsten Netzwerkgeschwindigkeiten es ihr ermöglichen werden, die Vorteile zu nutzen, die durch Investitionen in generative KI entstehen.
  4. Rechenzentren werden wahrscheinlich über lange Zeit einen Schub durch das explosionsartige Wachstum der KI erleben. Wenn KI entwickelt, trainiert und eingeführt wird, benötigt sie eine große Menge an Rechenleistung und Datenspeichern.

Jagen Sie nicht nach Gewinnern - suchen Sie lieber nach Economic Moat

Wenn Sie zu den vielen Anlegern gehören, die von KI fasziniert sind, sollten Sie versuchen, über das Offensichtliche hinauszublicken und die nuancierten Chancen zu erkunden, die sich durch Second Derivative Plays bieten. Aber wie immer sollten Sie sich der Risiken bewusst sein und daran denken, dass es gefährlich ist, Gewinnern hinterherzulaufen - gerade in Zeiten, in denen die Produktentwicklung und der Hype der Investoren überhand nehmen.

"Unternehmen mit einem Economic Moat könnten eher profitieren und sind möglicherweise weniger anfällig für Disruptionen durch KI als Unternehmen ohne Moat", erklären die MIM-Experten und fügen hinzu, dass Moats insbesondere dann wertvoll sein könnten, wenn sie auf einer Kombination aus Wechselkosten, einzigartigen Datensätzen und Marken basieren.

"Investoren sollten auf permanente Veränderungen der Branchenstrukturen und Kundenpräferenzen achten."

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Über den Autor

Johanna Englundh  Johanna Englundh ist Redakteurin für Morningstar in Schweden