Der Berliner Online-Versandhändler Zalando (ZAL) hat am 7. Mai den Geschäftsbericht fürs erste Quartal veröffentlicht.
Wir behalten unsere Fair Value-Schätzung für Zalando (No-Moat) bei. Das Unternehmen weist zwar immer noch ein langsames Wachstum auf, aber die Profitabilität hat sich verbessert und die Marketingausgaben hat Zalando im ersten Quartal erhöht. Wir halten die Aktie nach wie vor für unterbewertet mit fast 60% Aufwärtspotenzial gegenüber unserer Fair Value-Schätzung.
Wichtige Morningstar-Kennzahlen für Zalando
- Fair Value-Schätzung: 41,00 EUR
- Morningstar Rating: ★★★★
- Morningstar Economic Moat Rating: None
- Morningstar Uncertainty Rating: High
Die Entwicklung des Bruttowarenwerts war im ersten Quartal immer noch schleppend (plus 1,3%) und der Umsatz stagnierte (minus 0,6%), wobei der Anteil des Partnergeschäfts im Quartal zunahm. Das bereinigte EBIT lag bei 28 Mio. Euro, 1,3% gegenüber dem Break-even letztes Jahr. Erfreulicherweise verbesserte sich die Bruttomarge um 30 Basispunkte, wobei die bessere Bruttomarge im B2C-Geschäft teilweise durch die niedrigere Bruttomarge im B2B-Geschäft kompensiert wurde.
Die B2C-Marge wuchs zu zwei Dritteln aufgrund einer Verbesserung der Bruttomarge im Einzelhandel durch besseres Bestandsmanagement und Sell-Through sowie zu einem Drittel durch den Anstieg des Partnergeschäfts. Die Entwicklung scheint unsere Erwartungen zu bestätigen, dass eine bessere Bestandsverwaltung und weniger Rabatte zu einer Verbesserung der Rentabilität führen sollten.
Im Quartal wurde der Lagerbestand weiter um 23% reduziert, was ein gutes Zeichen für weniger Rabatte in der Zukunft ist. Die Fulfillment-Kosten haben sich ebenfalls verbessert (Rückgang um 180 Basispunkte im Verhältnis zum Umsatz), was auf die positive Auftragslage zurückzuführen ist, aber auch auf eine Änderung in der Berichterstattung, da die Fulfillment-Kosten im Zusammenhang mit dem B2B-Geschäft nun als Kosten der verkauften Waren ausgewiesen werden.
Wir sind zuversichtlich, dass die höheren Marketinginvestitionen das Wachstum ankurbeln werden (die Marketingausgaben wurden von 7,3% im Jahr 2023 auf nun 8,2% erhöht). In absoluten Zahlen sind sie um 11,5% gestiegen.
Zalando ist in einer soliden finanziellen Verfassung (liquide Mittel in Höhe von 2,3 Milliarden Euro zum Quartalsende) und kann es sich leisten, in Wachstum zu investieren. Da wir davon ausgehen, dass die Online-Bekleidungsbranche wieder wachsen wird, glauben wir, dass starke große Unternehmen in einem sich konsolidierten Marktumfeld weitere Marktanteile gewinnen können, wenn sie antizyklisch investieren.
Weitere Informationen zu Zalando finden Sie hier.