Deutsche Bank mit Gewinneinbruch, Aktie fällt

Der Titel bleibt nach dem Kursrutsch überbewertet.

Niklas Kammer 30.01.2025
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Die Deutsche Bank meldete für das vierte Quartal einen operativen Gewinn von 583 Millionen Euro und verfehlte damit die von der Bank selbst erhobenen Konsensschätzungen um 38%. Höhere operative Aufwendungen in Höhe von 5.276 Mio. EUR auf bereinigter Basis gegenüber den vom Konsens erwarteten 5.140 Mio. EUR sowie höhere Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierung waren dafür verantwortlich.

Wichtige Morningstar-Kennzahlen für Deutsche Bank DBK

Analyst: Niklas Kammer, CFA


Darüber hinaus lockerte die Deutsche Bank ihre Kostenprognose für das Jahr 2025 auf ein Verhältnis von Kosten zu Erträgen von unter 65% (zuvor 62,5%). Das Management verwies auf höhere Investitionen in das Geschäft als Ursache für die Anpassung der Prognose.

Investment-Banking über Erwartungen

Positiv zu vermerken ist, dass die Investmentbank der Deutschen Bank mit einem Wachstum von 30% gegenüber dem Vorjahr deutlich über den Erwartungen lag. Die Investmentbanking-Branche erfährt weltweit Rückenwind und die Deutsche Bank profitiert davon.

Die Performance war in allen Teilbereichen der Investmentbank stark und profitierte von einer höheren Kundenaktivität und Nachfrage nach Finanzierungs- und Beratungsleistungen.

Auch das Asset Management verzeichnete ein gutes Quartal und legte um 22% zu, dank eines um 13% höheren verwalteten Vermögens und eines starken Ergebnisses aus Transaktions- und Performancegebühren.

Deutsche Bank: Wir erhöhen unsere Fair Value-Schätzung

Wir erhöhen unsere Fair-Value-Schätzung von EUR 13 auf EUR 15,50 je Aktie, nachdem wir die Ergebnisse in unser Modell eingearbeitet und unsere langfristigen Ertragsannahmen für die Investmentbank und die Vermögensverwaltungssparte angehoben haben.

Wenngleich wir unsere Fair Value-Schätzung anheben, betonen wir, dass der Aktienkurs der Deutschen Bank einen erheblichen Ausführungsdruck auf das Jahr 2025 ausübt. Die Ambitionen für das Ertragswachstum im Jahr 2025 erscheinen uns ehrgeizig, während wir nicht glauben, dass das Management Spielraum für Fehltritte bei der Kostenreduzierung hat.

Darüber hinaus geht die aktuelle Bewertung davon aus, dass es keine negativen Überraschungen bei Rechtsstreitigkeiten und anderen einmaligen Posten gibt. Angesichts der Erfahrungen der Deutschen Bank mit solchen einmaligen Posten und Rechtsstreitigkeiten, die sich negativ auf das Ergebnis auswirken, fühlen wir uns damit nicht wohl damit anzunehmen, dass solche Belastungen wirklich nicht wiederkehrend sind.


Der Autor/Autorin oder die Autoren besitzen keine Aktien der in diesem Artikel erwähnten Wertpapiere. Informieren Sie sich über die Redaktions-Richtlinien von Morningstar.

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Über den Autor

Niklas Kammer  ist Aktienanalyst bei Morningstar