Editor's Note: Diese Analyse wurde ursprünglich als Aktiennotiz von Morningstar Equity Research veröffentlicht.
US-Präsident Donald Trump verhängte neue Zölle auf Einfuhren von weltweiten Handelspartnern der USA mit dem erklärten Ziel, die heimische Produktion anzukurbeln. Luft- und Raumfahrtunternehmen gehören zu den am stärksten global verflochtenen Unternehmen der USA und zu den größten Exporteuren des Landes, was die Sache erschwert.
Warum das wichtig ist: Wir erwarten, dass die Exporte der US-Hersteller Gegenstand von Vergeltungszöllen werden. Je länger diese in Kraft bleiben, desto mehr können sie die Finanzen der Kunden beeinträchtigen und die Nachfrage trotz hoher Auftragsbestände einschränken.
- 2024 war der Anteil der Verkäufe von US-Luft- und Raumfahrtunternehmen an Kunden außerhalb der USA beträchtlich: 59% für Hexcel HXL, 45.6% für Boeing BA, 42,9% für RTX RTX (einschließlich Raytheon), 37.2% für Heico HEI, 36.6% für TransDigm TDG, und 29,4% für Textron TXT.
Die Bären sagens: Anleger, die befürchten, dass die neuen Einfuhrzölle für die US-Luft- und Raumfahrtunternehmen verheerend sein könnten, überschätzen das Risiko möglicherweise: Der Finanzvorstand von Boeing, Brian West, skizzierte vor kurzem die recht begrenzten Auswirkungen der Einfuhrzölle auf die Ergebnisse seines Unternehmens:
- West sagte, dass 80% der zivilen und 90% der militärischen Beschaffungsausgaben von Boeing im Inland getätigt werden, einschließlich fast aller Stahl- und Aluminiumeinkäufe, die nur 1% bis 2% des Wertes eines fertigen Flugzeugs ausmachen. Darüber hinaus befanden sich die kurzfristigen Lieferungen von Boeing bereits vor der Einführung der Zölle auf Lager.
- Wir sehen in allen von uns analysierten Branchen eine ähnliche Dynamik bei den kurz- oder mittelfristigen Auswirkungen von Einfuhrzöllen auf die von diesen Unternehmen hergestellten hochtechnischen Produkte, auch wenn die Probleme mit der Verfügbarkeit über die Lieferkette irgendwann wieder auftauchen könnten.
Unter dem Strich: Wir überprüfen unsere Prognosen im Hinblick auf die Exportabhängigkeit der einzelnen Unternehmen, das wahrscheinliche Ausmaß von Vergeltungszöllen und ihre Wettbewerbsposition; je breiter ihr Economic Moat, desto weniger erwarten wir eine Änderung unserer Fair Value-Schätzung.
- Wir gehen davon aus, dass wir unsere Fair Value-Schätzung von $89 für Textron, das keinen Economic Moat hat, um einige Dollar senken müssen, weil das Unternehmen 20,6% seines Umsatzes außerhalb der USA und Europas (8%) erzielt, 1,6 Jahre Umsatz im Auftragsbestand hat und unserer Ansicht nach weniger Preissetzungsmacht besitzt als Wide-Moat-Konkurrenten.
Der Autor/Autorin oder die Autoren besitzen keine Aktien der in diesem Artikel erwähnten Wertpapiere. Informieren Sie sich über die Redaktions-Richtlinien von Morningstar.