Die Krise, wie wir sie derzeit haben, ist eine Vertrauenskrise, die von den USA ausgeht. Aber alle Indikatoren, sowohl in den USA, in Europa als auch Fernen Osten, deuten auf eine moderate Erholung.
Wir haben in Europa nicht die Probleme mit den Bilanzmanipulationen wie in Amerika. In Europa wird vielmehr die Schwäche des Dollar die Gewinne beeinflussen. Immerhin sind rund ein Viertel der Gewinne von der US-Währung abhängig. Wir haben es hier mit psychologischen Faktoren zu tun. Aber die europäischen Märkte sind günstiger bewertet, und auch die Liquidität wird der Stimmung auf die Beine helfen. Wir sehen grünes Licht bei den kurzfristigen wie auch bei den technische
n Indikatoren. Die Märkte werden dieses Jahr rund 20 Prozent höher beschließen als wir sie heute haben. Die nächsten Wochen werden zwar noch schwierig. Aber wir sind nah am Boden.
Wie setzen Sie Ihre Erwartungen im Portfolio des Fonds um?
Wir sehen etwa Versicherungswerte sehr kritisch und haben sie deshalb untergewichtet. Das gilt auch für Telekomfirmen und Technologietitel. Die negative Entwicklung im Fonds kommt zum großen Teil von zwei Aktien, Vivendi und Orange, die sich schlecht entwickelt haben.
Wir gewichten derzeit mittelgroße Werte über. Während in der europäischen Marktkapitalisierung diese Titel rund 20 bis 25 Prozent des Volumens ausmachen, haben wir etwa 35 bis 40 Prozent. Und wir haben einen leichten Schwerpunkt bei Value-Aktien. Heute reicht es nicht mehr, nur einfach auf Value zu setzen. Die schlechte Entwicklung der letzten Wochen hat alle Werte getroffen.
Heute schauen wir uns wieder ausgewählte Dienstleister und den Pharma-Sektor an. Und sogar bestimmte - mit gesunden Bilanzen gesegnete – Technologietitel werden langsam wieder interessant: Wir fangen an, uns bestimmte überverkaufte Wachstumswerte anzusehen.
Wann wird ist denn der vielbeschworene Boden endlich erreicht?
Die Märkte waren schwierig. Wir haben die Vertrauenskrise nicht vorausgesehen, wie andere auch nicht. Ich weiß nicht, wo genau der Boden ist, aber ich investiere etwas bei jedem Rückgang. Wenn die Märkte drehen, kann es ganz schnell gehen.