Aktien: Positive Erträge

Nur wenige Regionen liefern noch positive Ergebnisse: Osteuropa zum Beispiel. Doch während nach fünf Jahren der beste Fonds 48 Prozent erzielte, vernichtete das schlechteste Portfolio 64 Prozent des Kapitals. Die besseren Anlagen erreichen auf Jahressicht Ergebnisse, wie sie in besseren Zeiten nur die Neuer-Markt-Fonds brachten.

Adriaan Bonauer, 09.08.2002
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Derzeit gibt es in der Kategorie Aktien Osteuropa lediglich zwei Fonds, die sich mit einem Fünf-Sterne-Rating schmücken können. Der Adig CB Fund European Emerging Markets Equities P wetteifert mit dem Griffin Eastern European Fund. Beide erzielen nach den vergangenen zwölf Monaten gute Ergebnisse, wobei das Griffin- mit fast 25 Prozent besser als das Adig-Portfolio mit rund 19 Prozent abschneidet.

Nach drei Jahren ändert sich das Bild nicht: Griffin-Manager Jürgen Kirsch liegt mit rund 65 Prozent vor der Adig-Expertin Elena Shaftan mit 59 Prozent. Bei dem an der Standardabweichung, auch Volatilität genannt, gemessenen Risiko gibt es kaum Unterschiede. Auch die regionale Fokussierung ist ähnlich. Rund 93 Prozent der Werte stammen in beiden Portfolios aus den Schwellenländern Europa

s, wobei Russland den größten Teil ausmacht.
Den Rest investiert Kirsch vollständig in der Eurozone, während Shaftan daneben noch eine kleine Position in Israel hält. Der wesentliche Unterschied liegt in den Unternehmensgrößen, in die die beiden Osteuropa-Experten investieren. Shaftan setzt 47 Prozent der ihr anvertrauten Gelder auf Standardwerte, 34 Prozent auf mittelgroße und den Rest auf Nebenwerte. Kirsch zeigt sich eher von den mittelgroßen Gesellschaften angetan, denen er über 77 Prozent des Portfolios überlässt. In die größeren Standardwerte stecken nur 9, in Nebenwerten rund 13 Prozent.
Dabei sind beide Anlagen konzentriert. Bei Griffin werden nur 38, bei Adig nur 32 Aktienpositionen gehalten. Doch während Shaftan beim CB Fund European Emerging Markets Equities P rund 20 Prozent in bar hält, sind es bei Kirschs Portfolio `nur´ knapp zwölf Prozent.

Auch im Ein-Jahres-Vergleich kann Griffins Eastern European den Adig CB European Markets schlagen: Er erzielte rund 25 Prozent, Shaftan 19. Ganz vorn in der Kategorie liegt in diesem Zeitraum jedoch der BB Tschechien-Invest. Allerdings beruhen die 30 Prozent Zuwachs auf einer Konzentration auf ein vergleichsweise kleines Land. Trotz der guten vier Sterne muss dieses regionale Risiko berücksichtigt werden.
Auf dem zweiten Platz nach einem Jahr landet mit Hilfe von 21 Prozent plus der Axa Osteuropa, der mit einem durchschnittlich guten Rating von drei Sternen ausgezeichnet ist.

Im Fünf-Jahres-Vergleich sind nur zwei Fonds im Plus: Der Deutsche GlobalSpectrum European Emerging Markets Fund D mit 48 Prozent und der Baring Eastern Europe Fund, der 40 Prozent erreichte. Beide Fonds sind im laufenden Jahr im Minus, ersterer mit über 15 Prozent, Baring mit knapp vier Prozent.

Wo viel Licht ist, ist der Schatten nicht weit.

Schlecht war beraten, wer vor fünf Jahren in den Parvest Eastern Europe Classic investierte: Die Anteile verloren bis heute 64 Prozent. Auch die Anteile des Vontobel Eastern European Equity A, des Dit Dresdner Osteuropa, des Julius Baer Central Europe Stock Fund und des Merrill Lynch IIF Emerging Europe Fund gingen um fast die Hälfte zurück.

Auch wenn die Region Osteuropa eine interessante Beimischung im Aktienbereich darstellt: Mit diesen negativen Wertentwicklungen sollte sich kein Anleger zufrieden geben.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Barings Eastern Europe A EUR Inc39,87 EUR0,82
BGF Emerging Europe A233,45 EUR-37,59
Mori Eastern European A EUR436,77 EUR10,68

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