Hochverzinslich – hohe Performance

Fonds mit Euro-Hochzinsanleihen sind prinzipiell eine gute Beimischung im Portfolio. Nach drei Jahren liegt die Wertentwicklung je nach Produkt zwischen plus 47 und minus 53 Prozent. Hochverzinslich heißt nicht automatisch hohes Risiko.

Adriaan Bonauer, 06.12.2002
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Bis vor kurzem gab es in der Kategorie Anleihen hochverzinslich Euro nur einen Fonds mit fünf Sternen. Der BB Multizins-Invest überzeugt seit Jahren mit einer guten und stabilen Wertentwicklung. 13,7 Prozent jährlich brachte die Anlage in den vergangenen drei Jahren. Der Fondsmanager Frank Egermann investiert in den osteuropäischen Beitrittsländern. Durch die Angleichung der Zinsen in diesen Volkswirtschaften an das niedrigere EU-Niveau kommt es zu Kurssteigerungen von Anleihen. Dies kommt dem Fonds zugute. Nicht nur die Performance überzeugt, auch die Risikokennzahlen liegen unter dem Kategoriedurchschnitt.

Einziger möglicher Nachteil: Die Liquidität liegt schon seit Monaten über zehn Prozent. Bei anhaltenden Mittelzuflüssen könnte die Wertentwicklung leiden.

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Der zweite Fonds mit fünf Sternen erreicht 7,7 Prozent an jährlichem Plus im selben Zeitraum, der Fortis L Fund Bond High Yield. Jedoch weist dieser eine Kasseposition von rund einem Viertel auf. Auch dieses Portfolio setzt auf Zinsunterschiede bei Währungen. Jedoch konzentriert er sich nicht ausdrücklich auf (Ost-)Europa. Im Bestand finden sich auch Papiere aus zum Beispiel Großbritannien oder Kanada.

Beide Fonds haben etwa ähnliche Standardabweichungen. Der Multizins weist eine erheblich höhere Wertentwicklung auf, konzentriert sich regional jedoch mehr. Trotz des relativ hohen Baranteils hat er die Nase vorn, auch wenn es natürlich nicht sicher ist, ob sich die Erfolge der Vergangenheit wiederholen lassen.

Doch noch einige weitere Produkte haben sich nach drei Jahren gut entwickelt:

Nordinvest Nordrent Spezial mit 5,2 Prozent jährlich,
Robeco High Yield Bonds mit 4,9 Prozent,
UniRenta High Yield mit 4,0 Prozent,
HSBC Trinkaus Euro high-yield Fund mit 3,3 Prozent.

Nordinvest und HSBC liefern uns leider immer noch keine Portfolios.

Wie risikoreich der Sektor sein kann, beweisen die Fonds mit einer nicht ganz so guten Performance:

Zwei Fonds von Morgan Stanley führen die Verliererliste an. Nach drei Jahren stehen beim Morgan Stanley Sicav Euro High Yield Bond Fund B rund 53 Prozent Verlust zu Buche. Beim European Currencies High Yield Bond Fund A waren es kumuliert über 51 Prozent. Weitere Verlierer:

Credit Suisse Bond Fund High Yield Euro B, minus 45 Prozent,
UBS Bond Fund – Euro High Yield A, minus 42 Prozent,
Parvest European High Yield Bond Classic, minus 41 Prozent,
Merrill Lynch IIF European High Yield Bond Fund A2, minus 40 Prozent,
UBS Bond Fund Euro High Yield B, minus 37 Prozent,
Dexia Bonds High Yield D, mins 34 Prozent,
DWS Euro-Corp High Yield, minus 30 Prozent.

Zahlreiche andere liegen im Zeitraum bei ebenfalls zweistelligen Verlusten.

Generell eignen sich die Fonds dieser Kategorie nicht als Basisinvestments. Besonders bei den Fonds, die sich auf Osteuropa konzentrieren, ist die Wertentwicklung über zwei oder drei Jahre hinaus nicht sicher. Bis dahin jedoch könnte sich ein Investment durchaus lohnen.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
BGF Global High Yield Bond A2 EUR Hedged18,20 EUR0,11Rating
BNP Paribas Euro S/T Corp Bd Opp C D45,99 EUR0,02Rating
Candriam Bds Euro High Yld C EUR Dis182,63 EUR0,04Rating
MS INVF European HY Bd A28,81 EUR0,00Rating
Robeco High Yield Bonds DH €162,91 EUR0,01Rating
UniEuroRenta HighYield32,63 EUR0,00Rating

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