Doch diese Investoren bilden nur eine Minderheit. Die Mehrheit geht zu ihrer Hausbank an der Ecke und läßt sich mehr oder weniger unabhängig beraten.
Was dann am Ende im Depot landet, entspricht meist eher den Verkaufsvorgaben der Bankzentrale als den Bedürfnissen der Anleger. Trotzdem wandern in Deutschland immer noch beinahe 80 Prozent aller verkauften Investmentanteile über den Bankschalter.
Genau hie
r wird entschieden, welche Fonds verkauft werden und damit, welcher Fondsanbieter erfolgreich sein kann. Das Fondsgeschäft ist in Deutschland immer noch ein Verkäufer- statt ein Käufermarkt. Der Vorstand der Münchener Rück-Tochter Meag brachte es gestern in einer Pressekonferenz auf den Punkt: `Der Wert einer Fondsgesellschaft liegt im Vertrieb´, also in der Fähigkeit, die eigenen Produkte auch absetzen zu können.
So ist es zu erklären, dass zwar einige Fondsgesellschaften zum Verkauf stehen. Doch durch die meist fehlende Vertriebskraft gelten sie trotz gesunkener Preise als immer noch zu teuer.
So lange ein Vertriebsweg diese Branche in einem solchen Ausmaß dominiert, ist es ein Glücksspiel, ob ein Anleger ein sinnvoll strukturiertes Depot bekommt. Eine kleine Hoffnung kommt von zwei Seiten: Anleger werden langsam auch in Deutschland aufgeklärter und besser informiert. Und ohnehin kann es nur besser werden.