Fonds-Fokus: FT Frankfurt-Effekten-Fonds

Das Portfolio hat seinen Schwerpunkt bei deutschen Aktien, als Beimischung sind bis zu 30 Prozent Euroland-Werte möglich. Durch die Möglichkeit der Reduzierung der Aktienquote bis auf 70 Prozent wird die Funktion einer Vermögensverwaltung angestrebt. Der Erfolg bleibt bisher aus.

Adriaan Bonauer, 10.09.2003
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Große und mittelgroße deutsche Aktien stehen im Fokus von Stephan Thomas, dem Fondsmanager des FT Frankfurt-Effekten-Fonds. Über 90 Prozent machen große Standardwerte aus, sieben und unter zwei Prozent bestehen aus mittelgroßen und kleinen Titeln. Außerhalb Deutschlands, in Euroland, darf er maximal 30 Prozent des Fondsvermögens investieren. In schwierigen Zeiten hat er die Möglichkeit, bis zu 30 Prozent in Renten und Bargeld anzulegen.

Das Portfolio findet sich in der Kategorie Aktien Euroland Standardwerte und muss sich dort mit über 1.100 Fonds messen. Die Wertentwicklung war im Zeitverlauf nicht überragend, 1998 und 2002 gehörte das Portfolio zu den europaweit schlechtesten zehn Prozent, das beste Ergebnis wurde 2001 erreicht. Damals landete der Fonds im 40. Perzentil. Vom 1.

bis zum 10. Perzentil bedeutet, dass der Fonds zu den besten zehn Prozent gehört, vom 90. bis zum 100. ist gleichbedeutend mit dem schlechtesten Zehntel, europaweit wohlgemerkt. Perzentil 50 bedeutet eine exakt durchschnittliche Wertentwicklung. Auch die an der Standardabweichung mit über 29 Prozent gemessenen Risiken sind im Kategorievergleich von 18 Prozent bedeutend höher.

Eine solche Gegenüberstellung mit europaweiten Kategorien mag für Fonds mit einem deutschen Schwerpunkt generell nachteilig sein. Da jedoch innerhalb Eurolands zum einen keine Währungsrisiken bestehen, zum anderen die Märkte langfristig zusammenwachsen, führen wir solche Länderfonds in den entsprechenden Euroland-Kategorien.
Außerdem zeigt auch ein Vergleich mit anderen Deutschlandfonds keine überragende Leistung des Frankfurt-Effekten, weder bei Wertentwicklung noch bei Risiko.

Das milliardenschwere, und damit größte auf Deutschland konzentrierte Portfolio ist derzeit aktienfreundlich ausgerichtet, die Barquote fiel mittlerweile auf unter vier Prozent. Defensive Titel hat Stephan Thomas eher reduziert, zum Beispiel hat er die Anteile von DaimlerChrysler, Eon und RWE zurückgefahren, aufgestockt hingegen hat er Aktien von Allianz, Schering, BMW, der finnischen Nokia und der französischen Sanofi Synthélabo.

Fazit: Hervorragend ist bei diesem Portfolio die sehr niedrige laufende Belastung, die jährliche Verwaltungsprovision liegt bei lediglich 0,50 Prozent. Insgesamt jedoch ist die Managementleistung um so enttäuschender, als das Anlageziel eine Art Vermögensverwaltung verspricht. Gerade in den vergangenen Baisse-Zeiten hätte der Fondsmanager so Gelegenheit gehabt zu zeigen, was er kann. Ein rechtzeitiges Herunterfahren der Aktienquote hätte dem Fonds sehr nutzen können. Auch wenn ein Länder-Schwerpunkt generell risikoreicher ist als ein europaweit anlegendes Portfolio.
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