Drei Jahre Morningstar in Deutschland

Morningstar Deutschland ist seit Sonntag alt genug für ein Rating. Wir hoffen, dass Sie, unsere Nutzer und Mitglieder, uns ein gutes Zeugnis ausstellen.

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Als wir Ende Mai 2001 unsere Webseite freischalteten, hatte unsere kleine Mannschaft schon einige hektische Wochen und Monate hinter sich. Unzählige Daten zu Investmentfonds, einschließlich der aus Rechenschaftsberichten gewonnen kompletten Portfoliopositionen, waren überprüft und eingepflegt. Die schwierigste Aufgabe, so glaubten wir damals, stand noch bevor: die hiesigen Fondsgesellschaften davon zu überzeugen, uns die vollständigen Portfolios regelmäßig zu liefern. Doch erstaunlicherweise war die große Mehrzahl der Anbieter dazu ohne größere Umstände bereit. Mittlerweile erhalten wir für 87 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fonds Portfoliodaten, entweder monatlich oder im Quartalsrhythmus. Einzig Fidelity ist lediglich zweimal im Jahr dazu bereit.

Leider gibt es auch imme

r noch einige wenige Firmen, die überhaupt keine detaillierten Portfolioinformationen zur Verfügung stellen. Dies sind MM Warburg, PEH, Alte Leipziger, Münchner Kapital sowie die deutschen AXA-Fonds. Manchmal wurde als Grund genannt, man sei technisch nicht dazu in der Lage, was entweder eine Ausrede oder erschreckend ist. Oder man glaubt, diese Daten geheim halten zu müssen, was nur schwer nachvollziehbar ist.

Dennoch, seit nunmehr drei Jahren können deutsche Fondsparer ihre Portfolios auf unserer Webseite einstellen und ihre genaue Positionierung hinsichtlich Anlagestil, Regionen, Branchen und auch Klumpenrisiken in Einzelaktien überprüfen. Die Einführung des Morningstar Portfolio X-Ray war, und das zeigen uns auch die zahlreichen Reaktionen der Kunden und Mitglieder, ein Quantensprung in der Informationsqualität für Fondsanleger in Europa.

Es widerspräche jedoch der Philosophie von Morningstar, wenn wir uns zufrieden zurücklehnen und mit dem Status Quo zufrieden geben würden. So arbeiten wir ständig an Verbesserungen und innovativen Angeboten für den Anleger, aber auch den Berater und die gesamte Fondsindustrie. Leitmotiv ist dabei stets das Bestreben, dem Anleger bessere Informationen zur Verfügung zu stellen, die ihm die Auswahl der richtigen Vermögensaufteilung und der dazugehörigen Fonds erleichtern. So haben wir jüngst die Faktoren, auf denen die Berechnung der Morningstar Style Box basiert, von zwei auf zehn erweitert. Und in Kürze werden wir unsere Sektorenaufteilung verfeinern. Beide Maßnahmen erlauben uns eine noch exaktere Kategorisierung der Fonds. Nähere Erläuterungen dazu werden wir Ihnen in den kommenden Wochen bereitstellen.

Auch die Fondsanalysen (Morningstar Fonds-Fokus) werden ausgeweitet. Ab kommender Woche wird sich unsere neue Fondsanalystin Natalia Siklic dieser und anderen Aufgaben widmen.

Sie sehen also, wir bleiben in Bewegung. Unser Anspruch ist und bleibt, die Messlatte stetig höher zu legen, so wie wir dies mit der paneuropäischen Kategorisierungs- und Ratingmethodik getan haben. Die Fondsgesellschaften haben die Herausforderung Morningstar angenommen, was für alle Seiten erfreulich ist. Wir hoffen, dass alle Marktteilnehmer uns auf unserem Weg weiter begleiten und mit Kritik und Anregungen nicht geizen. Das Feedback unserer Kunden und Mitglieder hat uns schon zahlreiche wertvolle Denkanstöße gegeben.
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Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .