Europa-Fonds mit Top-Rating: Ein Vergleich

Die zurzeit in Deutschland verfügbaren 13 europäischen Standardaktienfonds mit fünf Sternen weisen höchst unterschiedliche Charakteristika auf. Es gibt eben mehr als nur einen Weg zum Erfolg. Wir sehen uns einige der weniger bekannten Produkte in diesem Feld an.

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Sicher gibt es auch Gemeinsamkeiten. So dürfte kaum überraschen, dass angesichts der Outperformance von Substanzwerten über den für das Rating relevanten Zeitraum von drei Jahren kein Wachstumsfonds unter den „Fünfern“ zu finden ist. Eine weitere Übereinstimmung besteht darin, dass mit nur einer Ausnahme keiner der Fonds eine Volatilität über dem Kategoriedurchschnitt von 19,28 Prozent verzeichnet.

Besagte Ausnahme bildet der MEAG EuroInvest, einer von vier in Deutschland verwalteten Fonds in diesem illustren Kreis. Sowohl Vergleichsgruppe als auch Index wurden über drei Jahre deutlich geschlagen. In jedem der vergangenen fünf Jahre schnitten die Münchener besser als der Durchschnitt ab. Die ohnehin nur gering überdurchschnittliche Standardabweichung von 19,9 Prozent lässt sich a

lso verschmerzen. Das leider etwas veraltete Portfolio weist auf eine stilneutrale, breit diversifizierte Positionierung hin. Unter den 103 Aktienpositionen machen die Mid-Caps 14 Prozent aus. Das Management-Team der Herren Krichel, Siess und Wolf hat das Fondsvermögen fast voll investiert. Auffällig ist die starke Untergewichtung britischer Dividendenpapiere, diese machen nur 11,8 Prozent aus.

Hierzulande bislang gänzlich unbekannt dürfte der Alpha Trust European New Enterprises Foreign Equity Fund sein. Der überlange Name diese Fonds aus Griechenland täuscht darüber hinweg, dass Fondsmanager Nikos Chloros ein sehr konzentriertes Portfolio fährt. Nur 23 Titel finden sich darin, um den Index scheint sich Chloros wenig zu scheren. So finden sich unter den größten Positionen Namen wie Brisa, portugiesischer Autobahnbetreiber, oder Stora Enso, Papierfabrikant aus Finnland. Software und Medien sind gar nicht vertreten, wichtigster Sektor sind die Konsumgüter. Die Renditen waren nicht so konstant wie bei MEAG, erfreulich ist jedoch die niedrige Volatilität von 16,68 Prozent.

Gut versorgt mit Versorgern

Ähnlich fokussiert ist das Portfolio des Edmond de Rothschild Europe Value & Yield. Die Fondsmanager Cohen und Provost begnügen sich mit 39 Positionen. Als echter Valueverteter mit Fokus auf Dividenden meidet der Fonds Aktien aus der Informationswirtschaft, Industriewerte hingegen machen 60 Prozent des Aktienvermögens aus. Die Versorger, zuletzt nicht eben en vogue, kommen allein auf 20 Prozent, darunter E.on und Endesa. In den Baissejahren 2001 und 2002 war der Fonds ganz oben dabei, und selbst im für Valuefonds schwierigen Jahr 2003 konnte man noch eine knapp überdurchschnittliche Rendite erwirtschaften. Wermutstropfen ist die hohe Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent.

In den zu erwartenden schwierigen Börsenzeiten in Europa dürften sich zumindest einige dieser Fonds mit ihrer aktiven Anlagestrategie auch weiterhin von der Masse absetzen können. Wie immer sollten Anleger jedoch darauf achten, ob sie sich gut in ein bestehendes Fondsportfolio einpassen lassen.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
MEAG EuroInvest A103,37 EUR0,02Rating

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .