Besagte Ausnahme bildet der MEAG EuroInvest, einer von vier in Deutschland verwalteten Fonds in diesem illustren Kreis. Sowohl Vergleichsgruppe als auch Index wurden über drei Jahre deutlich geschlagen. In jedem der vergangenen fünf Jahre schnitten die Münchener besser als der Durchschnitt ab. Die ohnehin nur gering überdurchschnittliche Standardabweichung von 19,9 Prozent lässt sich a
lso verschmerzen. Das leider etwas veraltete Portfolio weist auf eine stilneutrale, breit diversifizierte Positionierung hin. Unter den 103 Aktienpositionen machen die Mid-Caps 14 Prozent aus. Das Management-Team der Herren Krichel, Siess und Wolf hat das Fondsvermögen fast voll investiert. Auffällig ist die starke Untergewichtung britischer Dividendenpapiere, diese machen nur 11,8 Prozent aus.
Gut versorgt mit Versorgern
Ähnlich fokussiert ist das Portfolio des Edmond de Rothschild Europe Value & Yield. Die Fondsmanager Cohen und Provost begnügen sich mit 39 Positionen. Als echter Valueverteter mit Fokus auf Dividenden meidet der Fonds Aktien aus der Informationswirtschaft, Industriewerte hingegen machen 60 Prozent des Aktienvermögens aus. Die Versorger, zuletzt nicht eben en vogue, kommen allein auf 20 Prozent, darunter E.on und Endesa. In den Baissejahren 2001 und 2002 war der Fonds ganz oben dabei, und selbst im für Valuefonds schwierigen Jahr 2003 konnte man noch eine knapp überdurchschnittliche Rendite erwirtschaften. Wermutstropfen ist die hohe Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent.
In den zu erwartenden schwierigen Börsenzeiten in Europa dürften sich zumindest einige dieser Fonds mit ihrer aktiven Anlagestrategie auch weiterhin von der Masse absetzen können. Wie immer sollten Anleger jedoch darauf achten, ob sie sich gut in ein bestehendes Fondsportfolio einpassen lassen.