Zahlreichen Pensionskassen und Versicherern ist es gemäß ihrer Anlagestatuten untersagt, in solche Schuldtitel niedriger Qualität zu investieren. Und sollten sie diese Schuldtite
l in ihren Portfolios halten, sind sie gezwungen, diese Bonds auf den Markt zu werfen. Hier kommen dann die High Yield Manager zum Zug, die gezielt diese riskanten Bonds kaufen. Das gleiche Spiel kann auch in die andere Richtung gehen. High Yield Investoren halten Ausschau nach Junk-Bonds, die dank eines operativen Turn arounds oder Umstrukturierungen in Zukunft hochgestuft werden könnten. Hier winken hohe Kupons und Kurssteigerungen.
Im allgemeinen sind Hochzinsanleihen weniger anfällig für gesamtwirtschaftliche Zinsänderungen, weil das Kreditrisiko stärker wiegt als volkswirtschaftliche Daten. Oft ist der Kupon doppelt so groß wie für Staatsanleihen der Industrieländer. Junk-Bond Portfolios rentierten in den letzten drei Jahren mit 7,3% p.a. (Öffentliche Anleihen: 6,6% p.a.). Die Performance der europäischen Aktienmärkte für diesen Zeitraum ist mit -0,6% nach wie vor negativ (MSCI Europe). High Yield Funds schwanken stärker als Anleihefonds, die in Staatsanleihen investieren, aber weitaus geringer als Aktienfonds. Die Morningstar Kategorie „Anleihen Euro hochverzinslich“ zählt 91 in Deutschland zugelassene Fonds, von denen 62 Fonds ein Rating haben. Die Anlageergebnis der Asset Managers variieren stark.
700 Titel sorgen für Diversifikation
Der Fondsmanager des Goldman Sachs High Yield Fund – Euro Hedged sucht mit Hilfe eines Bottom-up Ansatzes nach risikoreichen Unternehmensanleihen. Unterstützt wird er dabei von 12 Kreditanalysten. Der Fonds hält in seinem Vermögen mehr als 700 Positionen, was ein Investment in diese schwankungsintensive und sehr spezielle Asset Klasse weniger risikoreich macht. Dieser Fonds investiert vorwiegend in hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen niedriger Kreditqualität der Ratingklasse B und darunter (Investmentgrade ab BBB). Das Währungsrisiko wird für deutsche Anleger abgesichert. Augenblicklich hält der Fonds 64% US-High Yields und 25% ausländische hochverzinsliche Bonds. Die Management Fee von 1,10% ist im Vergleich zur Kategorie leicht überdurchschnittlich (1,07%).
Österreicher steigen auf
Der österreichische Raffeisen-Europa-HighYield investiert in europäische Unternehmensanleihen. Doch allokiert das Fondsmanagement weniger aggressiv als im Goldman Sachs High Yield Fund. Innerhalb des Non-investment-grade Bereichs sind die Österreicher konservativer oder näher an den „guten Schuldner“ positioniert: Ende April 2005 machten BB-Emittenten 27%, B-Schuldtitel 62% und CCC-Schuldner 8% der Fondsstruktur aus. In den letzten 4 Jahren hat sich der Fonds in der Kategorie „Anleihen Euro hochverzinslich“ kontinuierlich nach oben gearbeitet. Die Verwaltungsvergütung beträgt 0,96%.
Holländer konzentrieren sich auf Small Cap Emission
Der Robeco High Yield Bonds sucht in den Emissionen kleiner kapitalisierter Unternehmen nach Mehrrendite. Fondsmanager Sander, der den Fonds seit vier Jahren verwaltet, sieht in diesem Bereich attraktive Prämien, weil die Preisfeststellung aufgrund der Illiquidität der Titel schwerer sein sollte. Zuletzt hat Sanders seine Positionen von geringer gerateten Papieren (B/CCC) reduziert. Mit Blick auf die starke Emissionstätigkeit der vergangen Monate sieht er die Gefahr von höheren Ausfallraten. Die Glanzzeit des Fonds im Vergleich zu Konkurrenzprodukten lag zwischen den Jahren 2001 und 2003.
Die Asset Klasse High Yield Anleihen eignet sich für risikobewusste und langfristige Anleger. Uns erscheint ein aktiver Managementansatz vorteilhaft gegenüber passiven Anlagemöglichkeiten. Hier können Asset Manager zeigen, ob sie ihr Geld wert sind.