Top Performer an Wall Street

Erfolgreicher Fondsmanager am effizientesten Kapitalmarkt der Welt zu sein, erfordert eine konsequente Investmentstrategie und viel Know How. Die gute Nachricht: Es ist möglich, den Markt zu schlagen.

Werner Hedrich 01.03.2006
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Am US-Aktienmarkt hat sich 2005 nicht viel getan. Der marktbreite Index S&P 500 legte 5,8% zu. Europa, Japan und die Emerging Markets liefen bedeutend besser. Dennoch konnten einige Asset Manager den US-Markt schlagen. Letztendlich werden sie ja auch dafür bezahlt. Der Wettbewerb durch Indexfonds und Exchange Traded Funds ist vor allem in den Vereinigten Staaten mächtig. Aktive Fondsmanager stehen jedes Jahr vor der Herausforderung die Verwaltungsgebühr plus X zu verdienen.

Deutsche Fondssparer müssen entscheiden, ob sie eine währungsgesicherte Tranche wählen oder den Dollar gegen den Euro frei laufen lassen. 2005 wertete der Dollar gegenüber dem Euro auf. Für ungesicherte Fonds mit Schwerpunkt US-Aktien ein willkommener Rückenwind. Beim UBAM Neuberger Berman US Equity Value stie

g die ungesicherte Dollartranche gemessen in Euro doppelt so stark an wie die in Dollar. US-Investoren konnten einen Anstieg von 18% verbuchen, Anleger aus der Eurozone 35% Zuwachs. Im Vergleich zum S&P 500 öffnet sich seit dem Jahr 2000 die Performanceschere zugunsten des Value-Fonds des New Yorker Vermögensverwalters Neuberger Berman.

Der Trend an den Börsen hin zu Substanzwerten hat sicherlich geholfen. Im aktuellen Depot Ende Januar hat sich das Gewicht des Energiesektors auf 34% erhöht, Finanzwerte machen 23% aus. Größte Einzelpositionen sind der Versicherungsriese American International Group (5,7%), IBM (5,3%) und die Raffineriekonzern Valero Energy (5,1%). Insgesamt hält der Fonds Aktien für 3 Mrd. US-Dollar. Hier finden Sie einen Fonds-Fokus über den UBAM Neuberger Berman US Equity Value.

Top Pick unserer US-Kollegen

Morningstar USA haben Chris Davis und Kenneth Feinberg als Fondsmanager des Jahres 2005 für nordamerikanische Aktien ausgezeichnet. Innerhalb des Spektrums, aus dem US-Anleger wählen können, gehören die beiden Manager zu den besten 10% US-Aktienspezialisten der letzten 10 Jahre. Deutsche Fondssparer können einen Spiegelfonds – Abbild des gekürten Davis NY Venture A – mit dem Namen Davis Value Fund erwerben. Der Fonds gehört mit 850 Mio. US-Dollar nicht zu den Schwergewichten am US-Aktienmarkt. Die Investmentstrategie von Davis sollte aber noch einige hundert Millionen Dollar mehr verkraften können.

An diesem exzellenten Fonds lässt sich ein weiterer Punkt festmachen, der leider zum Schaden europäischer Investoren gereicht. In den USA liegt die Verwaltungsvergütung bei 0,75%, für Deutsche kostet das Management 1,5%. In den USA kostet die Verwaltung die Hälfte!

Der Anlagehorizont für Investoren ist bewusst langfristig gewählt, das gilt auch für die im Fonds eingegangenen 70 Wetten. Die Investmentstrategie resultiert in einem Risiko – gemessen an der Standardabweichung – das konstant unterdurchschnittlich war. Der Davis Value Fonds ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um in einem Aktienportfolio US-Werte abzubilden.

Fonds-Focus: Davis Value Fund.

Skandinavier lassen sich von zwei US-Beratern unterstützen

Als dritte Möglichkeit, um in US-Aktien zu investieren, bietet sich der Nordea-1 North American Value Fund an. Der Schwerpunkt dieses Fonds liegt auf TMT-Branchen, denen die beiden Fondsmanager Powers und Sherman hohe frei verfügbare Cashflows zutrauen. Energie- und Rohstoffaktien finden sich nicht im Portfolio, weil die Fondsberater die Abhängigkeit dieser Titel von den Commodity Notierungen als keine gute Grundlage für die Einschätzung von Zahlungsflüssen sehen. Diese Investmentstrategie hat dem Fonds in der Rohstoff- und Energiehausse der letzten Monate geschadet.

Im Fondsnamen steht der Begriff Value, bei uns ist der Fonds als neutral eingestuft. Im Portfolio finden sich große Softwarepositionen. Die IT-Branche gilt als Wachstumssektor. Wie oben beschrieben suchen die Berater nach Free Cash Flows, also frei verfügbaren Cashflows oder anders: Zahlungsflüssen, die nach dem operativen Geschäft abzüglich Investitionen übrig bleiben. Sie findend diese bei Unternehmen wie Computer Associates International (Holding von 9,4%) oder Hewlett Packard (6,1% Gewicht). Die Softwarebranche verdient Geld mit Lizenzmodellen. Auch die Glücksspielindustrie bindet relativ wenig Kapital und generiert große Zahlungsflüsse. Zyklische Sektoren wie Rohstoffe oder Energie oder sehr kapitalintensive Branchen sollten sich somit nicht im Fonds finden. Kurzum: Die Berater definieren Value ein wenig anders. Dennoch tendiert die Investmentstrategie innerhalb der Kategorie Aktien Nordamerika Blend in Richtung Value-Orientierung. Hier finden Sie einen Fonds-Focus zum Nordea-1 North American Value Fund.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Davis Value A91,97 USD0,61Rating
Nordea 1 - North American Value BP USD  

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Werner Hedrich