Langfristige Vermögensplanung hängt aber nicht nur von aktuellen Ereignissen ab. Für Anleger mit ausreichendem Investmenthorizont und entsprechender Risikobereitschaft gehören auch Aktien ins Depot. Die höhere Schwankungsanfälligkeit wird durch bessere Renditechancen belohnt als bei konservativen Investments. Angesichts von kurzfristiger Volatilität ist es j
edoch wichtig, breit gestreut zu sein und das Depot mit Basisinvestments zu verankern. Wer die Anzahl an Fonds möglichst überschaubar halten möchte, ist mit einem globalen Aktienfonds gut bedient. Durch einen Sparplan kommt der Anleger zudem in den Genuss des Durchschnittskosteneffekts: In fallenden Märkten werden bei festem Sparbetrag mehr Anteile gekauft als in Aufwärtstrends.
Auch der Newton International Growth ist einer der älteren Fonds auf dem Markt. Manager Paul Butler ist seit 1994 am Ruder und setzt auf Stock Picking im Rahmen von breiten Investmentthemen. In diesem Portfolio sind amerikanische Aktien noch geringer vertreten als im Investec-Fonds. Auch sonst gibt es Abweichungen von der regionalen Aufstellung der Konkurrenz. Auffällig ist hier die recht große Position in brasilianischen Werten wie dem Energiekonzern Petroleo Brasileiro, die zur Gewichtung des Fonds in Energie- und Rohstoffwerten beitrug. Dies war der Performance lange sehr zuträglich, erwies sich aber auch für diesen Fonds seit Mai als Belastungsfaktor. Auf längere Sicht steht hier im Kategorievergleich eine überdurchschnittliche Leistung zu Buche. Der Fonds gehörte jedoch zu den schwankungsreicheren Produkten seiner Vergleichsgruppe. Die auf Euro lautende Anteilsklasse des Fonds ist mit 2% jährlicher Verwaltungsgebühr recht teuer, günstiger zu haben ist die in Britischen Pfund geführte Tranche (1,5%).
Der Lingohr-Systematic-BB-Invest wird im Herbst 10 Jahre alt. Die Fondsberatung liegt bei Frank Lingohr & Partner, einem unabhängigen Vermögensverwalter seit 1993. Das Management funktioniert hier anhand eines quantitativen Verfahrens, das die Kauf- und Verkaufsentscheidungen mit Hilfe eines computergestützten Modells trifft. Es wertet Bewertungskennzahlen von Unternehmen aus und trifft auf Basis von historischen Zusammenhängen zwischen diesen Kennzahlen und den entsprechenden Aktienkursverläufen die Anlageentscheidungen. Je nach Land hat das Modell dabei unterschiedliche Ausprägungen, um unterbewertete Unternehmen zu identifizieren. Ergebnis ist ein Portfolio, in dem die unterschiedlichen Länder und Regionen im Wesentlichen gleich hoch gewichtet werden und das mit insgesamt etwa 150 Titeln bestückt ist. Allein dadurch ergibt sich auch in diesem Fonds eine recht deutliche Abweichung von der regionalen Aufstellung eines typischen Konkurrenzproduktes. Auch auf Branchenseite sind Akzente erkennbar: Ende Mai eine Übergewichtung von Finanzwerten und Aktien aus den Bereichen Industrie und Rohstoffe. Der Schwerpunkt liegt auf Large Caps, die Stilorientierung weist erwartungsgemäß einen deutlichen Value-Charakter auf. Mit der quantitativen Herangehensweise, die das Auswahlverfahren weitgehend automatisiert und beispielsweise keine Unternehmensbesuche vorsieht, ist der Fonds bisher nicht schlecht gefahren. Er schnitt bei überdurchschnittlicher Volatilität seit 1998 in jedem Jahr besser ab als seine Vergleichsgruppe „Aktien weltweit Standardwerte Value“. Angesichts der Ausrichtung auf Substanzwerte könnten Anleger dem Fonds zur Diversifizierung ein Growth-Portfolio zur Seite stellen.