adurch könnte die Deutsche Telekom im Markt weiter zurückgedrängt werden. In anderen europäischen Ländern wie Österreich oder Finnland nutzen bereits ca. 50% der Einwohner ausschließlich das Handy zum Telefonieren.
Mittlerweile hat der Mobilfunksektor in Deutschland eine Marktabdeckung von nahezu 100% erreicht. Das bedeutet, dass jeder der 80 Mio. Einwohner in der Bundesrepublik einen Handyvertrag besitzt. Für 2006 wird für die Mobilfunksparte ein Wachstum wie im vorigen Jahr von nur 2% erwartet, so der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitcom). In den vorhergehenden Jahren lag das Wachstum auf diesem Gebiet noch im zweistelligen Bereich. Einen Stillstand bedeutet dies jedoch noch lange nicht. In Schweden beispielsweise liegt die Durchdringung mit Mobiltelefonen bei etwa 110% und in Italien sogar bei 118%. Wachstumstreiber könnten neue Umsatzmöglichkeiten durch das UMTS-Netz, das mobiles Fernsehen ermöglicht, oder das Angebot von Musik- und Videoclips zum Download sein. Die Unterhaltungselektronik gewinnt an Bedeutung und heute haben immer mehr Handys auch die Fähigkeit, Musik abzuspielen oder sogar Radio zu empfangen.
Auch die Geschäftszahlen der Handyhersteller weisen auf ein nach wie vor bestehendes Interesse am Mobilfunkmarkt hin. So konnte beispielsweise das Joint-Venture-Unternehmen SonyEricsson seinen Umsatz um 41% steigern und seinen Vorsteuergewinn um 143% erhöhen. Nokia musste auf dem Handysektor im dritten Quartal 2006 zwar einen Gewinnrückgang von 11% gegenüber dem Vorjahresquartal verkraften, das erste Halbjahr 2006 verlief aber positiv. Die Umsätze mit Handys sind im Jahr 2006 aber bisher kontinuierlich angestiegen. Der zweitgrößte Wettbewerber im Markt, Motorola, steigerte im dritten Quartal 2006 seinen Umsatz mit mobilen Geräten um 26% gegenüber dem Vorjahresquartal. In den vergangenen neun Monaten wurden mit Mobiltelefonen 2,3 Mrd. USD, nach 1,5 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum, verdient. Besonders interessant für die Handyhersteller ist der chinesische Markt, in dem eine große Nachfrage nach Mobiltelefonen herrscht.
Nachdem in dem vorherigen Artikel „Bitte nicht auflegen...“ passiv gemanagte Fonds vorgestellt wurden, sollen diesmal aktiv gemanagte Fonds näher durchleuchtet und ein Vergleich gezogen werden.
Anlage in Europäische Telekomwerte
In Europäische Telekommunikationswerte investiert der aktiv gemanagte Fortis L Fund Equity Telecom Europe. Er richtet in seinem Portfolio den Fokus auf Unternehmen aus dem Euro-Währungsraum und dem Vereinigten Königreich. Er ist dabei zu 13,9% in Großbritannien und zu 86,1% im Euro-Währungsraum investiert. Ihm steht der StreetTracks MSCI European Telecom gegenüber, ein passiv gemanagter Indexfonds, der sich am MSCI Europe Telecommunication Services Index orientiert. Er investiert 35% des Fondsvermögens in Großbritannien und 65% in europäische Werte. Während im Indexfonds die Top10-Werte eine Gewichtung von 86,6% haben, ist der Fortis Fund breiter gestreut. Hier machen die 10 größten Positionen 56,8% aus. An erster Stelle steht die Aktie der norwegischen Telenor (9,3%) gefolgt von Vodafone (7,8%) und der spanischen Telefonica (6,8%). Im passiv gemanagten Produkt ist der größte Wert Vodafone mit 25,6%. Auf Platz zwei folgt die Telefonica mit 16,3%.
Zwar ist der Indexfonds von StreetTRACKS von den Kosten her günstiger als der Fortis-Fund, in der Performance schneidet jedoch das aktiv verwaltete Produkt besser ab. StreetTRACKS erhebt einen Ausgabeaufschlag von 2,05% und lässt sich das passive Management mit 0,5% des Anlagevermögens vergüten. Im Jahr 2006 konnte er um gut 15,1% zulegen. Auf 1-Jahres-Sicht schnitt er mit 20,6% Zuwachs besser ab als der Fortis-Fund. Auf 3-Jahres-Sicht annualisiert (+11,0%) muss sich das StreetTRACKS-Produkt ihm aber geschlagen geben. Das aktiv gamanagte Portfolio schlägt mit einem Ausgabeaufschlag von 2,5% und einer Verwaltungsgebühr von 1,25% zu Buche. 2006 stieg der Fonds um 15,4% an, auf 1-Jahres-Sicht machte er 16,7% gut und in drei Jahren annualisiert 13,4%. Die Volatilität der beiden vorgestellten Anlageprodukte hält sich mit einem Wert um 10,5 die Waage. Das Anlagerisiko bei weltweit investierenden Telekommunikationsfonds ist jedoch geringer als bei denjenigen, die sich auf den europäischen Raum beschränken.
Weltweit ausgerichtete Anlagemöglichkeiten
Sowohl der Balzac TeleCommunication Index als auch der ING L Invest Telecom X sind weltweit orientierte Anlagefonds, allerdings mit unterschiedlichen Gewichtungen. Der Balzac TeleCommunication, ein passiv gemanagter Indexfonds mit 2,5% Ausgabeaufschlag und 1% jährlicher Verwaltungsgebühr, ist zu 43% in Nordamerika, zu 47% in Europa und zu 10% in Asien investiert. Das Fondsvolumen beträgt 5,8 Mio. USD. Die größten Werte sind Vodafone (11,8%), AT&T (11,6%) und Verizon Communications (9,4%). Im Jahr 2006 erreichte der Indexfonds ein Zuwachs von 8%, etwa die Hälfte von dem, was mit Anlagen in Europa verdient werden konnte. Auf 1-Jahressicht entwickelten sich Anlagen in weltweite Telekommunikationswerte besser als europäische. In diesem Zeitrum legte der Balzac-Fonds um 17,2% zu.
Ein aktiv gemanagtes Produkt, das ebenfalls in Telekommunikationsunternehmen weltweit investiert, ist der ING L Invest Telecom. Ausgabeaufschlag: 5%, Managementfee: 1,75%. Kein billiges Investment. Bei einem Zuwachs von 9,7% im Jahr 2006, 18,3% auf 1-Jahres-Sicht und ein Plus von 14,3% in drei Jahren annualisiert ist das aber noch zu vertreten. Die größte Position im ING L Invest-Fonds ist die Orascom mit 9,8%, ein ägyptisches Unternehmen. An zweiter Stelle folgt die spanische Telefonica (9,7%), an dritter Stelle Vodafone (7,4%). Die amerikanischen Unternehmen AT&T und Verizon Communications sind mit einer verschwindend geringen Menge im Portfolio enthalten. Das Fondsvolumen beträgt 105 Mio. USD. Das Anlageinstrument ist zu 44,5% in Europa, zu 35,7% auf dem amerikanischen Kontinent und zu jeweils 10% in Asien und dem Mittleren Osten investiert. Mit einer Standardabweichung von 8,4 ist die Anlage in das aktive Management risikobehafteter als die Investition in den Balzac ETF, dessen Standardabweichung bei 8,1 liegt.