Fonds-Fokus: Raiffeisen-Eurasien-Aktien

Mit China, Indien, Russland und der Türkei die Schwellenländer spielen. Die Begrenzung auf nur vier Länder erhöht Chancen und Risiken.

Simon Nöth 11.06.2008
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Das Aktienuniversum umfasst 244 Unternehmen aus China, Indien, Russland und der Türkei. In der internen Benchmark sind die ersten drei Länder jeweils mit 30% und die Türkei mit 10% gewichtet. Insgesamt dürfen bis zu 15% außerhalb der Benchmark investiert werden.

Das Team besteht aus sieben Fonds- und Co-Fondsmanager. Im Laufe des Jahres soll das Team auf acht Mitglieder ausgestockt werden. Jeder spezialisiert sich auf ein Land und übernimmt die Aktienauswahl. Diese basiert auf einem quantitativen Screening und einer qualitativen Einschätzung der Unternehmen, die durch regelmäßige Unternehmensbesuche abgerundet werden soll.

Der

Fonds ist im Vergleich zu seiner Benchmark in russischen Unternehmen überrepräsentiert. Das Fondsmanagement ist der Meinung, dass die gesamte russische Wirtschaft aus steigenden Öl- und Gaspreisen Vorteile ziehen wird. Bei indischen Unternehmen ist das Fondsmanagement derzeit wegen Inflationssorgen zurückhaltender. Unter den Top Ten Holdings befindet sich auch mit Reliance Industries nur eine indische Aktie.

Die Branchen Rohstoffe (inkl. fossiler Brennstoffe), Finanzen und Telekommunikation stehen für 80% des Portfolios. Besonders die russischen Öl- und Gas-Giganten, in Gestalt von Lukoil und Gazprom, sorgen für eine starke Fokussierung auf den Energiesektor. Russisch Energieaktien haben im Portfolio ein Gewicht von 20%.

In seiner Kategorie, Aktien Schwellenländer, zählt der Fonds über drei und fünf Jahre nach Rendite zum oberen Zehntel. Ein Vergleich mit klassischen Emerging Market Fonds hinkt jedoch, da nur in die vier besagten Volkswirtschaften investiert wird. Und gerade jene liefen in den vergangenen Jahren. Ab August 2005 wurde der Fonds auf die vier Länder ausgerichtet. In diesem Zeitraum schneidet der Fonds nach Kosten nicht besser als seine Benchmark ab. Die Verwaltungsgebühr liegt bei 2% im Jahr und die TER wird mit 2,17% angegeben.

Diesen Fonds sollten sich nur Anleger zulegen, die von den wirtschaftlichen Perspektiven für China, Russland, Indien und die Türkei überzeugt sind. Gleichzeitig sollten sie sich über die Risiken der regionalen Begrenzung und der starken Konzentration auf wenige Sektoren im Klaren sein. Die höhere Schwankungsbreite im Vergleich zur Kategorie belegt das größere Risiko. Insgesamt bevorzugen wir breiter aufgestellte Schwellenländerfonds mit Lateinamerika in petto.

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Über den Autor

Simon Nöth  ist Fondsanalyst bei Mornigstar