Insgesamt zeigt der Ansatz eine unstetige Performance innerhalb der Vergleichsgruppe: 2006 gehörte der ETF zu den besten der Kategorie ‚Eurozone Standardwerte’, 2007 war die Perfo
rmance im unteren Viertel zu finden. Banken und Versicherungstitel kosteten Prozente.
Das Anlageuniversum beinhaltet alle Unternehmen des Dow Jones Euro Stoxx Index, die im vorherigen Jahr Dividenden ausgeschüttet haben und in den vorherigen fünf Jahren weder ein negatives Dividendenwachstum hatten noch mehr als 60% ihres Gewinns ausgeschüttet haben.
Im Index sind Deutsche Bank, BNP Paribas, Fortis, Societé Générale, Unicredito, Natixis, Allied Irish Banks, Bank of Ireland und Irish Life enthalten. Der Knackpunkt ist das negative Dividendenwachstum, sprich eine geringere Dividende als für das Geschäftsjahr 2006 (Ausschüttung 2007). Die Zusammensetzung und Gewichtung des Dow Jones Euro Stoxx Select Dividend 30 wird jährlich jeweils im März überprüft, vierteljährlich kommt es zu einer außerordentlichen Überprüfung der Gewichtung.
Für dieses Jahr sind Indexentnahmen aus dem Bankensektor unwahrscheinlich. Allerdings könnte es im März nächsten Jahres dazukommen, wenn die Dividendenausschüttungen für 2007 bekannt sind.
Banken und Versicherer leiden nunmehr schon ein Jahr unter den Auswirkungen des US-Kreditmarktes. Seit dem Frühjahr 2007 reduzierte sich das Gewicht an Finanzaktien im DJ Euro Stoxx Select Dividend 30 von mehr als 40% auf 26%. Was könnte noch kommen?
Die Deutsche Bank wird die Dividende für 2007 anheben. Damit verbleibt sie im Index. Wohingegen die gerade eine Kapitalerhöhung platzierende Societé Générale nach Subprime- und Händlerblessuren ihre Dividende 2007 von mehr als 5 Euro (2006) auf 0,9 Euro reduzieren wird. Unicredito gibt die Dividendenausschüttung am 12. März bekannt. Sie gilt auch als stabiler Kandidat. Die anderen Franzosen, Belgier und Iren haben ihre Dividendenpolitik noch nicht bekanntgegeben. Der Blick in die Bücher des Geschäftsjahres 2007 dauert noch an.
Langfristig könnten die verhaltenen Wachstums- und Ergebnisaussichten der Banken zu einem stärkeren Gewicht an Telekomtiteln, Versorgern und zyklischen Industriewerten in den regelbasierten Dividenden ETFs führen. So hat der iShares DJ Stoxx Select Div 30, der auch in UK und außerhalb der Eurozone investiert, noch mehr Aktien aus dem Banken- und Versicherungssektor: Lloyds, Deutsche Bank, Alliance+Leicester und Co. machen aktuell noch 34% aus.
Wir mögen Dividendenstrategien und die günstigen Verwaltungsgebühren von 0,3% dieser regelbasierten ETFs. Allerdings sind die Regeln im Falle von Schocks (Subprime) für unseren Geschmack zu träge. Wir fürchten, dass gerade dann die Banken regelbasiert ausgetauscht werden, wenn alles eingepreist ist, die Dividenden gekürzt werden und die Bankenwerte neue Cash Flows und damit Stärke finden. Gleichzeitig könnten zyklische Industrietitel wie Stahlkonzerne Einzug in den Index finden. Die Stahlbranche bleibt trotz China und Indien ein zyklisches Geschäft. Im schlimmsten Fall werden sie für ein Jahr dank hoher Dividenden aufgenommen, um im nächsten wegen rückläufiger Dividenden wieder heraus genommen zu werden.