Schweizer Anleger haben sich im September in großen Stil von ihren Fondsbeständen getrennt. Wie die Vereinigung Swiss Fund Association (SFA) mitteilte, waren die Anteilsrücknahmen mit knapp 4,7 Millarden CHF die höchsten monatlichen Nettomittelabflüsse seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Oktober 2008. Vor allem Obligationenfonds mussten mit einem Abgang von netto 2,33 Milliarden CHF Federn lassen. Aktienfonds sahen Rückgaben in Höhe von 2,06 Milliarden CHF. Lediglich Immobilienfonds konnten mit 4,0 Millionen CHF eine – wenn auch minimale – positive Nettovertriebsleistung verzeichnen.
„Diese Entwicklung bestätigt das Ausmass der Verunsicherung der Publikumsanleger. Da sich die Unsicherheit an den Märkten weiter zugespitzt hat, nimmt ihre Ratlosigkeit zu – sie suchen offenbar nur noch einen möglichst sicheren Hafen für ihre Ersparnisse“, sagte SFA-Geschäftsführer Matthäus Den Otter.
Dass sich ungeachtet der hohen Nettomittelabflüsse und der Verluste an den globalen Aktienmärkten das in Schweizer Franken gemessene Fondsvermögen im Vergleich zum August um rund 3,6 Milliarden CHF erhöhte, liegt an den Effekten der Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die zur faktischen Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro geführt hatte. Die resultierende Aufwertung aller auf Fremdwährungen lautenden Fonds, insbesondere Geldmarkt- und Obligationenfonds, bewirkte eine Steigerung des Gesamtvolumens des Fondsmarkts auf 614,66 Milliarden CHF.
Die Auswirkungen der Franken-Abwertung verdeutlicht das Beispiel der Entwicklung des Aktienindex MSCI World TR. Währund in US-Dollar gemessen der MSCI-Index im September 8,6 Prozent verlor, legte er in Schweizer Franken um 3,0 Prozent hinzu.