Rangliste der besten Technologiefonds

Welche Technologiefonds langfristig überzeugen.

Ali Masarwah 16.01.2012
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Um die Jahrtausendwende 1999/2000 wurde das neue Technologiezeitalter ausgerufen - ein Superzyklus mit phantastischen Wachstums- und Gewinnperspektiven für IT-Unternehmen. Das globale Netz hat in der Tat unser Leben verändert. Nur waren die Bewertungen von Aktien wie Cisco, Intel, Yahoo oder EMC zu hoch. Zahlreiche dot.coms verschwanden von den Kurszetteln. Ungeachtet der Google- und Apple-Erfolgsstories seitdem sind diese Fonds auch heute noch schlecht bei Anlegern und Beratern beleumundet. Zu Unrecht: Nach dem Platzen der Blase 2000 bis 2003 hat hat sich diese Fondskategorie in den Krisen 2008/2009 und seit August 2011 besser geschlagen als der breite Markt, illustriert am MSCI Weltaktienindex.

Wir haben uns angesehen, welche Technologiefonds über lange Zeit besser abgeschnitten haben als der Index. Unsere quantitative Auswertung umfasst alle 45 Fonds der Morningstar Kategorie Aktienfonds Technologie, die seit mindestens April 2003 am Markt sind. 

 

Das Sortierkriterium ist die Performance zwischen April 2003 und Ende Dezember 2011. Außen vor bleiben also die vielen Fondskreationen der Ucits III-Ära. Wir meinen, dass dies ein legitimes Vorgehen ist. Neue Anlageinstrumente und –techniken sollten nicht mit der Fähigkeit des Fondsmanagers verwechselt werden, Mehrwert zu schaffen. Die Newcomer müssen sich also erst einmal ihre Performance-Sporen verdienen. (Wer für mehr Nachsicht mit den vielen neuen Fondskonzepten plädiert, sollte sich in Erinnerung rufen, dass es hier um das Geld der Anleger geht und nicht darum, der Auflagepolitik der Fondsanbieter gerecht zu werden.)

Warum haben wir uns für die Zeit zwischen 2003 und heute entschieden? Wir wollten die Fonds finden, die sowohl die Herausforderungen der Baisse meistern als auch die Chancen der Hausse nutzen konnten. Die Zeit zwischen April 2003 und Herbst 2011 bietet genug Anschauungsmaterial. Folgende Marktphasen haben wir für unseren Fonds-Check identifiziert:

April 2003 bis Ende 2007: Die Liquiditätshausse in Reinform: Die Zeit des billigen Geldes nach dem Platzen der Dot-Com-Blase treibt die internationalen Aktienmärkte in Richtung alte Rekordhochs. Der Dax steigt bis Ende 2007 wieder auf 8.000 Punkte. Der gut vierjährige Trend liefert den Stoff, aus dem Outperformer-Heldengeschichten gemacht sind. Zumindest bei solchen Fonds, die rechtzeitig beim Aufwärtstrend dabei waren.

Anfang 2008 bis März 2009: Die Liquiditätsparty erhält bereits im Mitte 2007 einen ersten Dämpfer. Mit dem Platzen der Immobilienblase in den USA und dem Anfang der Liquiditätsklemme geht es seit dem Sommer 2007 volatiler zu. Allerdings halten sich die Märkte noch eine Weile. Ab Januar 2008 wird dann endgültig das Lied von der Baisse gespielt. Vom Herbst 2008 bis zum Frühjahr 2009 geht es dann so richtig zur Sache. Allerdings kam der Crash weder markttechnisch noch makroökonomisch überraschend. Gelegenheiten gab es für die Asset-Allocation-Profis genug, vor dem Herbst 2008 den "risk-off"-Knopf zu drücken. Wie vielen gelang das?

April 2009 bis Juli 2011: Die rasante Erholung an den Märkten ab April 2009 nimmt die Wirtschaftserholung nach Verabschiedung der massiven Konjunkturprogramme weltweit vorweg. Viele Auguren sind von der Robustheit des Aufschwungs ab Ende 2009 - vor allem in Deutschland -  überrascht. Die zwischenzeitlichen Korrekturen 2009, 2010 und 2011 könnten für Verwirrung gesorgt haben. Auch bei den Vermögensverwaltern?

August 2011 bis heute: Die eskalierende Schuldenkrise in Euroland sorgt für Turbulenzen und Kursverlusten. Die Ungewissheit über die Zukunft der Eurozone dauert an, die Aktienkorrektur ebenfalls. Wir haben für unsere Auswertung per 31. Dezember den Schnitt gemacht. Erst im Nachhinein wird man erfahren, ob sich die Abwärtsbewegung der vergangenen Monate zu einer handfesten Baisse ausweitet, oder ob Anleger noch einmal glimpflich davon gekommen sind.

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich