Wir untersuchen derzeit gelegentlich auftretende Probleme, die den Zugriff auf einige Artikel und Seiten auf unserer Website beeinträchtigen. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und arbeiten daran, dieses Problem so schnell wie möglich zu beheben.

Abstufung Frankreichs geht nicht spurlos an Euroland-ETFs vorbei

Während Lyxor- und Amundi-Produkte weiter Frankreich-Bonds beinhalten werden, mutieren zwei db-x-trackers-Produkte faktisch zu Deutschland-ETFs.

Jose Garcia Zarate 23.11.2012
Facebook Twitter LinkedIn

Am 19. November hat Moody´s nach S&P als zweite große Rating-Agentur französische Staatsanleihen auf Aa1 abgestuft. Der Verlust des „AAA“-Ratings hat auch Folgen für Euroland-Bond-ETFs, die auf Staatsanleihen von höchster Bonität setzen. Es gibt etliche Produkte, die ausschließlich auf „AAA“-Anleihen setzen. Eigentlich müsste die Sache klar sein: Wenn Frankreich nur noch von der Agentur Fitch die Bestnote hält, werden Euroland-AAA-ETFs zu reinen deutschen Staatsanleihe-Fonds mutieren.

Oder doch nicht? Wir schauen uns die einzelnen Produkte bzw den ihnen zugrunde liegenden Indizes an. Derzeit gibt es 8 ETFs, die „AAA“-Anleiheindizes der Eurozone abbilden. Lyxor setzt auf die Indexserie EuroMTS Eurozone AAA Macro Weighted Government Bonds, Amundi auf EuroMTS Eurozone Highest-Rated Government Bond und db x-trackers repliziert die iBoxx EUR Sovereign Eurozone AAA-Indizes.

Tabelle: Wer bietet welche AAA-Euroland-Bond-ETFs an?

Werden nunmehr also französische Bonds, die typischerweise rund 1/3 dieser Indizes ausmachen, aus diesen Indizes entfernt? Nicht unbedingt. Fangen wir bei den Änderungen an: Zwei ETFs von db x-trackers werden in Zukunft tatsächlich von deutschen Staatsanleihen dominiert werden: Der iBoxx € Sovereigns Eurozone AAA Total Return Index (LU0484969463) und der iBoxx € Sovereigns Eurozone AAA 1-3 Total Return Index (LU0613540938). Beide werden künftig ohne Frankreich-Bonds auskommen müssen.

Anders dagegen bei den Indizes von EuroMTS und den 6 darauf basierenden ETFs am Markt. Hier besagen die Indexregeln von EuroMTS zwar, dass nur solche Bonds  in Frage kommen, die „nicht weniger als zwei AAA-Ratings“ aufweisen. Auch wenn bei Frankreich-Bonds diese Voraussetzung nunmehr nicht länger gegeben ist, werden die Papiere dennoch unverändert in den EuroMTS-Indizes verbleiben. Der Grund: Eine zweite Indexregel besagt, dass mindestens fünf Länder bzw Emittenten in den Indizes vertreten sein müssen. Solange kein weiteres Euroland den „AAA“-Status erhält, und das dürfte angesichts der Eurolandkrise so bleiben, bleibt Frankreich den EuroMTS-Indizes also erhalten - „AAA“ hin oder her.

Facebook Twitter LinkedIn

Über den Autor

Jose Garcia Zarate  ist Senior ETF Analyst bei Morningstar